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Kolumne „Der arme Dachs“
und mehr!

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Alle Jahre wieder trifft uns nach dem Weihnachtsfest, welches uns so überraschend überfällt, der Jahreswechsel! Und was bedeutet Jahreswechsel für uns?

Natürlich – die Mär vom Weltuntergang.

Auch in diesem Jahr scheint es die ein oder andere Katastrophe zu geben, bzw. sich abzuzeichnen, die uns auslöschen könnte. Ja, wir Menschen stehen wieder einmal vor dem kompletten Verschwinden, was die Flora und Fauna allerdings befürworten würde. Durch einen dummen Zufall, der noch eher an ein technisches Versagen grenzt, hat ein Dachs eine erneute Panik unter den Menschen ausgelöst. Und warum? Dabei wollte der Dachs seiner Familie in Übersee, nach den üblichen Weihnachtsgrüßen noch mitteilen, das Opa Dachs beim Weihnachtsspaziergang gestürzt sei, es ihm aber gut gehe und mit dem 24 prozentigem Schnaps von Tante Käthe er schnell auf die Pfoten kommt. Und was passiert, als ein Journalist seine Fratzbuchseiten und die Nachrichten seiner Freunde durchgeht? Weil sich selten Zeit genommen wird, liest er aus der Nachricht „Dachs schreibt, dass Opa gestürzt ist und mit dem 24 prozentigem wieder auf die Beine kommt.“

Na das, was auf dann als Eilmeldung im Eiltempo verbreitet „DAX stürzt um 2,4 Prozent!“ Tja, da sage ich nur, Augen auf beim Lesen und Gehirn einschalten, sonst wird das nächste Jahr vielleicht doch eine Katastrophe für den Journalismus.

Interessant an dieser Text ist nicht nur der Dachs, sondern der DAX! Da wird uns schon heute mitgeteilt, dass es in den nächsten Monaten erneut zu einer Wirtschaftskrise kommen wird, denn die Index-Zahlen fallen, die Blasen wachsen. Interessant an diesen Sachen ist jedoch nur eines, wenn es passieren sollte, gehen wir damit genauso um wie bei der letzten Krise?

Zunächst bleibt festzustellen, dass wir alle noch leben und nicht gestorben sind. Das ist sicher schon einmal gut. Außerdem wurden seitens aller Regierungen tolle Sicherheitskomponenten eingebaut, die eine kommende Krise abschwächen sollten. Ebenfalls beruhigend, oder?

Ich glaube allerdings, dass bei einer nächsten Krise die Steuerzahler doch wieder herhalten müssen, denn irgendwer zaubert bestimmt wieder die Mär von der Systemrelevanz der pleitegehenden Zockerbanken aus dem Hut, obwohl, Hüte werden selten im Parlament getragen. Egal, wer über Milliarden verfügen kann, der kann in die Truhe greifen und fleißig verteilen, es geht nur zulasten der folgenden Generationen.

Der Hammer in Deutschland ist, dass wir scheinbar nichts gelernt haben, denn hier in diesem Land züchteten wir die nächste Blase, und zwar mit Immobilien! Das gab es schon einmal davor in den USA, dort bekam jeder, der über ein regelmäßiges Einkommen verfügt, eine Kredit zum Kauf von Immobilien. Das ist doch hier nicht anders oder irre ich mich da? Die EZB flutet den Markt nun schon über Jahre mit Geld und die Banken werfen es den Leuten förmlich nach. Die Preise für Baugrundstücke sind gestiegen, was das Zeug hält und viele Menschen haben sich einen Palast in Neubaugebieten auf viel zu kleinen Grundstücken gebaut. Tja, wer hat, der kann, oder so?!

Kann eigentlich nicht, weil hat nicht genug, aber jetzt ist ja noch genug da, oder wie? Egal, ich denke, dass es völlig irrsinnig ist, aber ich glaube, dass es beim Knall der Blase bestimmt Menschen und Unternehmen gibt, die noch über genug Kleingeld in der Portokasse verfügen, um die günstigen Immobilien zu kaufen. Das Tolle daran ist, die alten Eigentümer brauchen nicht auszuziehen, sondern werden einfach Mieter! Das ist eine tolle Idee, denn die Mieten können dann wieder ungehemmt weiter steigen, weil wer soll da noch bremsen?

Mensch, das ist die Lösung! Dann können endlich die vielen Milliarden, die derzeit nicht investiert um die Welt reisen, zum Kauf von Pleitiers genutzt werden und keiner merkt mehr, was von dem Knall An der Eigentümerstruktur ändert sich vielleicht etwas, aber sonst, keiner hat es gemerkt.

Äh, nur, dass dann das Ungleichgewicht in Sachen Vermögen erneut verstärkt und die reichen Menschen, nicht nur über Reichtum, sondern auch Macht verfügen. Damit können dann endlich die Gewerkschaften abgeschafft, die Gesetze geändert und die Löhne gekürzt werden! Es lebe der Kapitalismus in Reinform! Bis zur nächsten Blase.

So, meine Blase drückt, und daher bin ich dann mal weg.

Denk mal:

„Angst ist Feind und Freund zugleich, denn als Freund hilft sie uns voranzukommen und als Feind zu erstarren.“1

Der fragmentierte Wahnsinn

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