Читать книгу Der fragmentierte Wahnsinn - Stephan Fölske - Страница 8
Das „Jahre“ Experiment!
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Wissenschaftler haben herausgefunden, wie man Lebensjahre auf andere Menschen übertragen kann.
Das schafft nun neue Möglichkeiten, um anderen zu helfen. Ebenfalls kann nun ermittelt werden, wie viele Jahre dir noch bleiben, bis du das Zeitliche segnest. Aber nur mit einer Fehlerquote von plus / minus fünf Jahre. Ist vielleicht auch besser so, weil dadurch kann der tatsächliche Todeszeitpunkt nicht genau berechnet werden und das macht einem selbst das Leben noch einfacher.
Du bist 40 Jahre alt und fühlst dich gut, bis du eines Mittags ein Schreiben aus deinem Briefkasten fingerst, das eine Anfrage enthält. Deine voraussichtliche Lebenserwartung wird darin mit 70 Jahren angegeben, natürlich muss die Toleranz noch berücksichtigt werden und du wirst gebeten anzugeben, wie viele Jahre du für einen anderen Menschen abgeben möchtest. In diesem Fall wird dir natürlich nicht genannt, um wen es sich bei dem Empfänger für eine Person handelt?
Wie wäre deine Antwort, bzw. dein Gedanke?
(A) ihr könnt mich mal, das ist meine Zeit
(B) 1–5 Jahre
(C) 6–10 Jahre
(D) 11–15 Jahre
(E) Moment, was bekomme ich dafür?
Ist doch eine sehr interessante Frage und ich finde die Antwort wirklich nicht so einfach, oder?
Egal, wie du antworten willst, wäre das völlig in Ordnung.
Jedoch bitte ich dich einmal zu überlegen, warum du nichts abgeben willst? - Hast du noch was vor?
Bist du mit deinem bisherigen Leben noch nicht zufrieden? - Hast du alles für eine Zeit später in deinem Leben aufgeschoben?
Ist dir klar, dass auch dein Leben endlich ist?
Wie willst du Zeit in Geld bemessen und warum?
Macht es einen Unterschied, wenn du wüsstest, wer der Empfänger ist? - Ist nicht jeder Mensch gleich und hat dieselbe Chance verdient?
Das ist schwierig, denn vielleicht benötigt der Empfänger wirklich die Zeit dringend, weil es sich um einen sehr jungen Menschen handelt, der es bestimmt noch verdient hätte ein paar Jahre zu bekommen. Was wäre schlimm daran, wenn du etwas Zeit abgeben würdest? Würde sich das nicht gut anfühlen und du wärest dem Glück ein Stückchen näher?
Um nicht zu vergessen, du kannst dir bestimmt auch einmal überlegen, wie schwer es für den Empfänger wäre, wenn er weiß, dass die neue Zeit, die er bekommen hat, einem anderen nun fehlen würde.
Du merkst, es geht hier nicht um die Zahl, die du geben würdest, sondern, um das ob.
Da liegt auch meines Erachtens das Problem, denn wie viele von uns haben die Ansicht, dass sie die Zeit später unbedingt noch brauchen, um sich endlich zu verwirklichen oder um endlich das zu tun, was sie schon immer wollten? Die Antwort ist einfach, denn, wenn du bereits jetzt das tun würdest, ist es völlig unerheblich, wieviel Zeit dir noch bleibt!
Der Spruch „Leben jeden Tag, als wäre es dein letzter.“ bekommt in diesem Falle einen wirklich tollen Sinn, oder?
Ach ja, sollte dir wirklich am Ende noch etwas Zeit fehlen, hast du ebenfalls die Möglichkeit, um eine Spende zu bitten und bekommst vielleicht etwas geschenkt.
Ich finde die Antworten auf meine Fragen können sehr vielfältig sein! Jedoch kann ich noch etwas, wie ein Sahnehäubchen, obendrauf setzen.
Ein Spendensystem auf freiwilliger Basis wäre völlig in Ordnung und könnte sogar funktionieren, dass viele Menschen mit ihren Entscheidungen glücklich sind, aber sobald es sich um eine Ware handeln würde, die bezahlt werden könnte, würden die meisten von uns mit 50 Jahre als sehr reiche Menschen sterben und andere mehrere Hundert Jahre alt werden. Das wäre gruselig, oder?
Ich glaube, dass sobald Gier und Geld in das Spiel kämen, das wieder alles nicht im Sinne des Erfinders funktionieren würde, weil die Chancen ungleich verteilt werden würden. Oder noch viel schlimmer, wir würden Kinder in die Welt setzen und deren Lebenszeit gleich direkt verkaufen. Aber nun wird es wirklich sehr abstrakt und das Experiment ist beendet!
An dieser Stelle sei erwähnt, dass eine Schwarmintelligenz, wie Ameisen oder Bienen, wirklich prima funktioniert. Das wäre dann wie Kommunismus ohne Bestechung und Bevorteilung.
Ich weiß nicht, wie ich darauf gekommen bin, aber scheint überall ohne Geld und Gier besser zu klappen, auch in der Natur!
Auf jeden Fall ist bekanntermaßen unsere Existenz begrenzt und das ist vielleicht auch eine gute Sache, denn wir werden förmlich gezwungen, etwas mit der Zeit, die wir haben, anzufangen. Klar, es besteht auch die Möglichkeit, einfach Nichts zu tun, aber selbst das ist eine Entscheidung, die du selber fällst, denn keiner außer dir zwingt dich zu etwas, oder? Wenn anders ist, dann hast du wirklich ein Problem, welches schnell zu lösen wäre, weil ich der Ansicht bin, dass es niemanden auf der Welt geben sollte, der über uns bestimmen kann.
Wir haben es hier in unseren Breiten einfacher, denn Gesetze schützen uns zusätzlich, aber wieviele Menschen unter uns begeben sich mehr oder freiwillig in einer Art Abhängigkeit zu einem anderen Menschen, der dann eines Tages die Macht ergreift und über deren Leben beginnt zu bestimmen, was absolut nicht Ordnung ist!
Liebe, Zuneigung und eine Partnerschaft kann schnell ein solches Szenario auslösen, aber ich bitte dich, niemals zu vergessen, wem du gehörst! Ausschließlich dir selbst und deinem Selbst! Ich glaube, das steht sogar in einem Artikel der Menschenrechte. Wieder einmal stelle ich fest, wie gefährlich und wunderschön zugleich unsere Emotionen sein können! Einerseits sorgen sie für die Würze im Leben, aber andererseits können sie uns auf irrsinnige Pfade führen, wenn wir sie an die Macht lassen. Wobei es manchmal auch sehr schön sein kann, sich ausschließlich von seinen Gefühlen steuern zu lassen, aber du solltest immer einen kleinen Finger am Ruder behalten. Natürlich passt dieser Teil überhaupt nicht zum Kapitel, aber da sind wohl die Gefühle mit mir durchgegangen. Was soll’s, lasse ich es einfach mal geschehen.