Читать книгу Der fragmentierte Wahnsinn - Stephan Fölske - Страница 7
Wal und Qual!
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So wie ich die Welt derzeit wieder einmal wahrnehme, frage ich mich, warum wir es nicht schaffen, einmal etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen? Wenn wir uns alle entschieden haben, keine Wale mehr zu jagen, zu töten und zu verspeisen, dann muss doch nicht ein Land wieder ausscheren! Das ist genau wie mit dem Atomwaffenabkommen aus dem Jahr 1987, das nun auf der Kippe steht, weil zwei Präsidenten meinen, dass sie im Recht sind. Das dabei alle Menschen betroffen sein können, scheint sie nicht wirklich zu kratzen. Auch so eine Situation hatten wir bereits auf diesem Planeten, wenn ich an die Könige, Kaiser und Zaren vor dem Ersten Weltkrieg denke. Da mussten Millionen von Menschen verstümmelt oder getötet werden, weil die Herren meinten, sie müssen nun aber endlich ihre Meinung durchsetzen.
Diese Verantwortungslosigkeit will mir nicht einleuchten. Wenn ich eine Entscheidung treffen, dann muss ich dafür die Verantwortung tragen, und zwar mit allen Konsequenzen. Dass es aber auf diesem Planeten Menschen gibt, die so viel Macht innehaben, dass sich Katastrophen auslösen können und sie augenscheinlich niemand bremsen kann, ist doch ein dermaßen erschreckender Gedanke. Oder siehst du es anders?
Vor allem, weil es immer wieder vorkommt, dass wir Menschen an die Spitze eines Landes wählen, oder sich Putschen lassen, die so ticken. Wir lernen demnach nicht und daher will Japan sich auch wieder dem Walfang widmen. Das Meer und dessen Bewohner gehören uns allen, wenn man von Besitz sprechen kann, da es um Lebewesen geht. Warum züchten die Japaner nicht einfach in riesigen Aquarien Nutzwale, die sie dann verspeisen können? Das machen wir alle doch bereits mit diversen Lebewesen. Aber dann würde der Rest der noch vorhandenen Natur geschont werden.
Ich glaube ja fast, dass es beim Walfang nicht um das Erlebnis geht, sondern um den Fang und die wirtschaftlichen Interessen, weil es müssen Schiffe gebaut werden und so weiter. Wer auch immer daran verdient, sollte beim Duschen auf der Seife ausrutschen und sich die Gräten brechen. Aber natürlich ist das nur ein Wunsch in meinem Geiste!
Was noch hinzukommt ist doch, dass Japan bereits ein massives Problem mit dem demografischen Wandel hat und die Alterspyramide noch schlimmer aussieht als bei uns.
Bedeutet das, dass demnächst eine Mannschaft aus Greisen auf Walfang geht? Hoffen die Befürworter vielleicht, dass die Menschen dann schneller sterben, weil sie sich noch einmal richtig anstrengen müssen? Für ein Rentensystem kann das durchaus förderlich sein, aber noch immer nicht für die Wale.
Dennoch kann ich einfach nicht verstehen, warum nun wieder damit begonnen werden sollte, wo doch jahrelang Ruhe war. Auch wenn ich nachvollziehen kann, dass andere Kulturen entsprechend abweichende Regeln oder Gewohnheiten haben, dennoch müssten wir doch alle verstanden haben, dass wir im 21. Jahrhundert leben und alles Einfluss auf die anderen haben kann und sicherlich auch wird. Außerdem hat das Folgen, denn es wird einen Dominoeffekt geben, sodass auch andere Länder wieder beginnen, Wale zu jagen und zu töten.
Nun hat Japan den Austritt aus der Internationalen Walfangkommission erklärt. Norwegen und Island freut das sicherlich sehr, denn nun können zumindest die drei Länder wieder fleißig Wale fangen. Mir persönlich ist nicht ganz klar, warum diese Länder die Tiere jagen müssen. Natürlich kann ich aus kultureller Sichtweise dies nachvollziehen, denn sie haben in ihrer Geschichte schon immer Wale gejagt. Dann können bald weitere Länder nachziehen, denn wie bereits erwähnt, gibt es dann kein Halten mehr, wenn einer anfangen sollte. Du kennst das sicherlich aus dem Kindergarten, weil da sagen die Kinder auch gerne, der hat das doch auch gemacht!
In einer Zeit, in der sich Regierungen nicht mehr an Abkommen halten, bzw. diese kündigen, ist das ein logischer Schritt. Nur, warum bloß? Warum steht in dieser Zeit der Ruf und Wunsch nach Vergangenheit so im Vordergrund? Eine Idee ist, dass wir uns einfach immer weiter in eine Sackgasse bewegen und dies nun die Versuche sind, wenn auch die falschen, sich ein Stück Souveränität in einer globalisierten Welt zurückzuholen. Dies geschieht leider immer auf den Schultern der Schwachen und das sind in diesem Fall die Wale. Wir sehen ja auch in unserem Land, was bei einigen Menschen passiert ist, denn nicht ohne Grund hat die AfD solche Ergebnisse hinbekommen. In den USA amtiert ein Rückwärtsgerichteter als Präsident.
Ich bin natürlich nicht das Musterbeispiel des an der Gemeinschaft festhaltenden Menschen, aber selbst ich verstehe, dass es ohne andere in der heutigen Zeit einfach nicht mehr funktionieren kann, weil die „Verstrickungen“ einfach zu groß sind.
Bleibt mir nur zu hoffen, dass die paar jungen Menschen in Japan ein Statement setzen, was jedoch unwahrscheinlich ist, denn, wenn ich sehe, wer für den Brexit gestimmt hat, dann ist zu erkennen, dass es zu viele ältere Menschen zu geben scheint, und die sind nun einmal konservativer und rückwärtsgerichteter als die junge Generation, die sich zu sehr für andere Themen zu interessieren scheint.