Читать книгу Die Route des Todes - Stephan Meidel - Страница 3
Nacht
ОглавлениеEr fiel durch die aufspringende schwere Tür nach draußen in den Hof hinter das Gebäude und rasender Schmerz durchzuckte ihn ehe er sich wieder hochrappeln konnte und sich panisch umsah. Sein Becken schmerzte und er presste die Hand so fest er konnte auf die wie wild pochende Stelle. Warmes Blut rann über seine Finger und durchtränkte den gesamten Stoff seines Ärmels und seiner Hose. Das konnte doch nicht sein. Wo war er hier bloß hineingeraten?
Die Tür begann leise knarzend wieder hinter ihm zuzufallen und nur wenig Licht drang vom innern nach draußen.
Er konnte kaum etwas sehen. Überall war es dunkel. Aber er musste hier weg. Er musste verschwinden, ob er etwas sah oder nicht, einfach nur fort. Einer der hintersten Winkel seines Bewusstseins versuchte immer noch an einen Traum zu glauben. An eine wahnwitzige Halluzination, an Bilder aus den Tiefen seines eigenen Geistes. Wie ein Kletterer, der sich mit einem Finger verzweifelt an einen abbröckelnden Vorsprung über dem Abgrund festklammerte obwohl er wusste, dass es zu spät war. Dass er nicht bei Sinnen war und sich alles nur eingebildet hatte, aber leider wusste er, dass es nicht so war. Und sie kamen, sie kamen und würden ihn holen.
Er humpelte los. Blindlings in die Nacht hinein. Bei jedem Schritt jagten höllische Schmerzen seien Körperseite hinauf. Es fühlte sich an wie die Spitzen glühender Dolche die in sein Fleisch stießen. Plötzlich hörte er ein leises metallisches Scheppern hinter sich und wandte den Kopf. Die Tür war wieder ins Schloss gefallen und aus den Fenstern des Gebäudes konnte er intermittierendes blaues Licht sehen. Verflucht, wo sollte er hin? Der Hof schien leer zu sein. Stille.
Dann aber sah er einen dunklen Schatten in verblüffendem Tempo um die Ecke des Gebäudes wirbeln. Verzweifelt humpelte er weiter in die Dunkelheit hinein, während er hinter sich schwere Atemzüge näher kommen hörte. Verdammt lasst mich in Ruhe. Tränen liefen ihm über die Wangen und dann traf ihn ein gewaltiger Schlag im Nacken.