Читать книгу Triceratops - Stephan Roiss - Страница 29

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NEBEN DEM WALDWEG glitzerte ein Rinnsal. Wir streckten im Gehen den Arm aus, streiften mit den Fingerkuppen über Farnblätter, Tannenzapfen, rote Beeren.

»Das sind Vogelbeeren«, sagte Mutter. »Die darf man nicht essen. Die sind giftig.«

Unsere Schwester eilte voraus.

»Komm jetzt«, sagte Mutter und nahm unsere Hand. »Großmutter wartet schon mit den Palatschinken auf dich. Und ich muss wieder zurück nach Hause und deine Schwester noch in die Musikschule bringen.«

Unsere Schwester hielt plötzlich an.

»Dort oben ist der Aschbach-Großvater verrückt geworden«, sagte sie und deutete den Hang hinauf. Wir konnten dort oben nur Felsen und Brennnesseln erkennen.

»Halt den Mund!«, rief Mutter. »Du machst deinem Bruder doch Angst!«

Unsere Schwester ballte ihre Fäuste und stapfte weiter, murmelte aufgeregt vor sich hin, doch wir konnten kein Wort verstehen. Mutter drückte unsere Hand.

»Großvater war nicht verrückt«, sagte sie.

»Was ist da oben?«, fragten wir Mutter.

»Nichts«, sagte sie. »Da ist nur Wald.«

In Aschbach schliefen wir bei offenem Fenster unter einer dicken Tuchent. Die Matratze war durchgelegen und das Bettgestell quietschte bei der geringsten Bewegung. Der Wind blähte die Vorhänge. Sprühregen. Der Lampenschirm schwankte. Ein Keramikengel ging zu Bruch. Ein Blitz erhellte den Raum, das lange Messer mit dem Hirschhorngriff schien sich von der Wand zu lösen. Wir zogen die Tuchent über den Kopf. Ein anderes Tier stieg aus der Erde herauf. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm, aber es redete wie ein Drache.

Triceratops

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