Читать книгу Der Weg zur Promotion - Stephan Schmauke - Страница 10
KONTAKTAUFNAHME
ОглавлениеSie haben also einige Professorinnen als mögliche Betreuerinnen Ihrer Promotion in die engere Wahl genommen. Der nächste Schritt besteht dann darin, Termine mit den Sekretariaten der infrage kommenden Professorinnen auszumachen. (Telefonisch, nicht per Email. Emails landen gerne mal im Spam!) In den meisten Fällen werden Sie bereits am Telefon Informationen über bestimmte Vorbedingungen erhalten: Etwa, dass man für ein erstes Kontaktgespräch bereits die Einsendung eines Exposés erwarte. Koordinieren Sie die verschiedenen Termine gut – und sagen Sie auf jeden Fall rechtzeitig ab, wenn Sie einen Termin nicht wahrnehmen können! Vermeiden Sie unter allen Umständen, bei den Sekretärinnen Ihrer möglichen späteren Betreuerinnen einen unhöflichen Eindruck zu hinterlassen, denn sie sind die Mittlerinnen zwischen Ihren Interessen und denen Ihrer Betreuerin. (Sie sind unheimlich wichtig!)
Das Vier-Augen-Gespräch mit den möglichen zukünftigen Betreuerinnen ist von entscheidender Bedeutung, denn das allerwichtigste Kriterium für die Betreuerinnenwahl ist die persönliche Eignung der Betreuerin. Die Professorin muss Ihnen sympathisch sein (und idealerweise auch umgekehrt), und das können Sie nur in einem persönlichen Gespräch herausfinden. Gehen Sie nicht das Wagnis ein, bei jemandem zu promovieren, bei dem sie das Gefühl haben, es könnte im Zwischenmenschlichen zu Problemen kommen – mag dieser jemand auch noch so renommiert, vielbeschäftigt und perfekt vernetzt sein. Denn vergessen Sie nicht: Sie begeben sich freiwillig in eine mehrjährige Abhängigkeitsbeziehung zu dieser Person, weshalb nicht nur sachliche (fachliche) Aspekte wichtig sind, damit sie gemeinsam mit Ihrer Betreuerin eine gute Promotion zustande bringen, sondern auch emotionale.
Verhalten Sie sich weder kriecherisch noch überheblich: Bekommen Sie also weder weiche Knie vor dem Namen einer weltberühmten »Koryphäe« noch tun Sie klüger, als Sie sind. Formulieren Sie sachlich Ihre Vorstellung von Ihrem wissenschaftlichen Projekt und seien Sie bereit, an dieser frühen Stelle schon mit inhaltlicher Kritik, mit Erweiterungsvorschlägen oder sogar mit der kompletten Ablehnung Ihres Themas konfrontiert zu werden. Formulieren Sie insbesondere auch Ihre eigenen Erwartungen, die Sie an die Betreuungssituation stellen – denn schließlich hat Ihr Gegenüber auch ein Interesse daran, abschätzen zu können, wie groß der Betreuungsaufwand werden wird.
Im Falle einer inhaltlichen Verständigung über das Promotionsprojekt (und gegenseitiger persönlicher Sympathie) kommt es nach einem solchen Vier-Augen-Gespräch in der Regel schon dazu, dass die Professorin Ihnen zu erkennen gibt, Ihre Promotion betreuen zu wollen. In der Regel wird dazu eine »Betreuungsvereinbarung« abgeschlossen, eine Art Compliance-Kodex, ein fakultätsweit verwendetes Standardformular, das die gegenseitigen »Erwartungen« von Doktorandin und Betreuerin schriftlich fixiert. (Früher begnügte man sich mit der mündlichen Zusage seitens der Betreuerin.) Diese Betreuungsvereinbarung ist (zusammen mit Ihrem Hochschulabschlusszeugnis) die formale Voraussetzung zur »Zulassung zur Promotion«, die Sie bei der entsprechenden Fakultät einreichen müssen. Mit der Zulassung beginnt dann die sogenannte »Qualifikationsphase« Ihrer Promotion. Das heißt, Sie sind ab diesem Zeitpunkt offiziell »Doktorandin« beziehungsweise eine »Promovierende«.