Читать книгу Es ist noch kein Meister in den Himmel gefallen - Stephan Schwarz - Страница 12

Ein Ehrenamt an sich selbst

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Bestimmt sind Sie schon einmal einem älteren Menschen begegnet, der Sie beeindruckt hat. Ein Mensch, der eine besondere Ausstrahlung hat, einer, der in sich ruht, das Leben genießt, gelassen und rundum zufrieden wirkt, als stünde er mitten im Leben, auch wenn er dafür eigentlich zu alt ist laut herkömmlicher Be-, sprich Verurteilung. Ein Mensch, der andere anzieht und bei dem man vergisst, nach dem Alter zu fragen, weil etwas anderes überwiegt: sein Charisma. Ja, auch diese Facette des Älterwerdens gibt es, und oft sagen wir über solche Menschen: Er ist jung geblieben. Was der Betreffende gar nicht beabsichtigte, er ist einfach lebendig, und das hat Auswirkungen auf seine Gesundheit, sein Immunsystem und sein Aussehen. Wenn der Geist sich weiterentwickelt, zieht der Körper mit. Wird der Geist träge, erschlafft auch der Körper. Die Motivation, den Geist zu trainieren, hält den Körper jung. Gibt es eine schönere Lockung als jene, sich zu seinem höchstmöglichen Seinszustand zu entwickeln, bevor man diesen physischen Körper verlässt? Ein bewusst lebender Mensch ist ein Vorbild für andere, und keine Belastung für Kinder und Enkel. Man wendet sich ihm nicht aus Pflichterfüllung zu und weil man so erzogen wurde, sondern verbringt gern Zeit mit ihm. Und wenn er nicht mehr unter uns weilt, sprechen wir weiterhin von ihm, weil wir von ihm gelernt haben; und sein Strahlen wärmt uns noch immer.

Im Glück strahlen wir – und das ist sogar messbar im elektromagnetischen Feld. Glückliche Menschen ziehen andere magnetisch an, die sich in ihrem Umfeld sonnen, weil das angenehmer ist, als im Feld eines Griesgrams im Schatten zu hocken. Alles ist ein Wechselspiel, Geben und Nehmen. Wir sind keine Opfer, sondern Gestalter unseres Lebens, bis zum Ende.

So bin ich davon überzeugt, dass uns die Beschäftigung mit dem Tod jung und gesund erhält – wenngleich das nicht das Ziel der Übung ist, sondern ein Nebeneffekt. Gehen wir noch einen Schritt weiter und betrachten den Tod als Stufe auf einer Treppe, anstatt als Tritt ins Nichts, erkennen wir weitere Vorteile:

Wer glaubt, dass er auf die Erde zurückkommt, wird die Natur schützen, er möchte schließlich nicht in eine Mülldeponie geboren werden.

Wer glaubt, dass auf gute Taten Gutes folgt, wird sich seine Handlungen überlegen. Denn auf schlechte Taten folgt Schlechtes.

Wer glaubt, dass alles miteinander verbunden ist, erkennt auch, dass Verletzungen, die er an anderen begeht, zu ihm selbst zurückkehren.

Wer an Reinkarnation glaubt, erfährt eine starke Motivation für seine Zukunft. Gerade sie nimmt im Alter oft ab. Dabei ist es die beste Zeit, sich sinnstiftend damit auseinanderzusetzen.

Wer glaubt, dass jeder Moment zählt, driftet nicht in die Vergangenheit ab nach dem Motto: Früher war alles schöner. Sobald wir den Gedanken verinnerlichen, dass wir uns für unser nächstes Leben vorbereiten, sind wir nicht nur motiviert, sondern auch im Jetzt, also in der einzigen Zeitspanne, in der Glück existiert.

Und selbst wenn Sie das alles nicht glauben – was mich betrifft, glaube ich nicht, sondern bin überzeugt – profitieren Sie von einer veränderten Haltung, weil Sie dann für sich selbst und Ihre Mitmenschen eine Freude sind!

Es ist noch kein Meister in den Himmel gefallen

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