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Prolog: Das Ende

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Es ist nun fast drei Jahre her, seit Lilith uns verlassen hat. Über zwei Jahre lang haben wir nichts von ihr gehört. Wir wussten nicht, wo sie war oder wie es ihr erging. Das Einzige, dessen wir uns sicher waren: Sie lebte noch. Bis heute fällt mir die Vorstellung, dass jemand mächtig genug sein könnte, sie zu zerstören, wirklich schwer.

Vor ein paar Wochen hat uns ein Bote ein Paket überbracht. Wir waren erstaunt zu sehen, dass es ein Manuskript in Liliths Handschrift war. Sie hatte alles niedergeschrieben. Dem Manuskript hat sie folgenden Brief beigelegt:

Meine Liebsten,

es ist nun fast zwei Jahre her, seit ich Euch in Basel alleingelassen habe. Die Art, wie ich mich von Euch getrennt habe, war für mich die einzig denkbare. Ich wollte nicht Abschied von Euch nehmen, denn wir wissen alle, dass uns die Zeit wieder zueinander führen wird.

Vor ein paar Monaten, als ich das Geburtsland der Dämonen besuchte, habe ich wieder einmal sehen müssen, dass alles ein Ende hat, aber auch einen Anfang. Mir wurde bewusst, dass unsere Geschichte für zukünftige Generationen wichtig sein könnte. Sie ist schließlich ein Teil von uns allen.

Ich weiß auch, dass ich Euch mit vielen Fragen zurückgelassen habe. Das tut mir so leid, denn Ihr standet mir geduldig zur Seite, und ohne Euch wäre ich nicht Lilith. Wenn jemand Antworten verdient hat, dann seid Ihr es!

Ich habe mich also entschieden, die Geschehnisse meiner beiden Anfänge und Enden niederzuschreiben. Ich verlasse mich auf Euch, das Manuskript zu einem Buch zu verarbeiten und es meiner Bibliothek in den Katakomben des Ordens der Lilie hinzuzufügen. Schließlich ist dies die größte bekannte Bibliothek, die sich mit der wahren Geschichte unserer Art beschäftigt.

Ich hoffe, Ihr findet in diesem Werk die Antworten, nach denen Ihr gesucht habt.

Vergesst nicht, dass ich Euch liebe, und diese Liebe ist immerwährend!

In Liebe

Lilith

Ihrem Wunsch entsprechend haben wir uns sofort an die Arbeit gemacht. Wir haben uns entschieden, Liliths Geschichte zu veröffentlichen. Es bestand keine Gefahr, dass sie als reales Werk erkannt würde. Gleichzeitig gibt es uns die Möglichkeit, die Geschehnisse zu verbreiten. Alle, die wissen müssen, dass es sich wirklich so zugetragen hat, werden dies auch erkennen.

Der Orden der Lilie dient nun einer anderen Sache, und Basel ist in der kurzen Zeit zum Mittelpunkt unserer Bewegung geworden.

Unsere Hoffnung, liebe Leser, ist, dass Ihr aus Liliths Geschichte lernt.

Basel, 1. Oktober 2013

Lyès de Marois

Die letzte Nacht der Lilie

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