Читать книгу Was geschah mit Marion? - Suca Elles - Страница 9
ОглавлениеGut 10 km weiter saßen zu diesem Zeitpunkt drei Männer auf einer Terrasse, und die Gläser vor ihnen konnten nicht darüber hinweg täuschen, dass es sich um alles andere als eine fröhliche Gesellschaft handelte.
Der schwarzhaarige Ralf sagte soeben. „Sie haben sie gefunden, steht heute in der Zeitung!“ Gregor fragte: „Welche jetzt?“
„Lisa“.
„Und die Marion?“
„Nichts. Weder im Netz noch in der Zeitung.“
Bernie mischte sich ein: „Kann uns nur recht sein. Wir haben damit doch nichts zu tun.“
Ralf warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. „Wenn du Marion nicht einen über den Schädel gezogen hättest, hatten wir ein Problem weniger. Lisas Sturz war schließlich ein Unfall. Marion hätte das sicher bestätigt, sobald sie wieder nüchtern gewesen wäre. Wenn wir jetzt aber durch irgendeine Unvorsichtigkeit auffallen, haben wir zwei Mordanklagen am Hals. Denk mal darüber nach, bevor du so einen Blödsinn redest.“
Gregor hob beruhigend die Hände: „Seid friedlich“ sagte er „und ich glaube nicht, dass sich eine Spur zu uns zurückverfolgen lässt. Lisa hatte jede Menge Bekanntschaften, und Marion habe ich von einem öffentlichen Telefon aus angerufen. Und mein Name ist nicht gerade selten, falls sie ihn – entgegen meiner Bitte – an irgendjemand weitergegeben haben sollte.
„Hast du wieder die Show mit „meine Frau braucht davon ja nichts zu wissen“ abgezogen?“ fragte Bernie.
„Na und? Funktioniert großartig. Damit ist gleich klar, wohin der Hase läuft, ohne dass man viel Persönliches preisgeben muss.“
„Großartig! Ich krieg gleich Brechdurchfall“, sagte Ralf. „Was ist denn an der Situation großartig? Wir sitzen hier und warten auf die Katastrophe. Bei jedem Geräusch denke ich, die Bullen stehen vor der Tür, weil es eben doch eine undichte Stelle gegeben hat. Schließlich hat ja keiner von uns damit gerechnet, dass unsere kleine Sex-Kreuzfahrt mit zwei Leichen enden würde.“
Gregor sah von einem zum anderen: „Ich schlage vor, wir gehen jetzt alle wieder unseren üblichen Beschäftigungen nach, so wie wir es immer tun. Ralf fährt in seine Galerie, Bernie nervt die Angestellten seines Vaters im Reinigungsbetrieb, und ich begebe mich ins Hotel und kümmere mich um die Abrechnungen.“
Sie tranken lustlos aus und brachen auf.