Читать книгу Todesangst - SueAnn Baker - Страница 5
ОглавлениеGegen 16h verließ ich das Geschäft.
Ich beschäftigte mich wieder mit dem mysteriösen Mann und bemerkte gar nicht die ältere Frau die sich von links näherte.
„Oh entschuldigen Sie bitte, ich war gerade ganz woanders! Ist ihnen etwas passiert? Ich wollte sie nicht absichtlich rammen!“, erkundigte ich mich besorgt nach ihrem Befinden.
„Ach das ist nicht so schlimm junge Dame. Es ist ja nichts geschehen. Vielleicht sollten sie in Zukunft etwas besser aufpassen!“, riet sie mir.
„Ja natürlich, darauf können sie sich verlassen. Einen schönen Tag noch und entschuldigen sie vielmals! “
„Auf Wiedersehen!“, hörte ich sie mir noch leise hinterher rufen, doch ich war schon wieder vertieft, vertieft in Überlegungen wer wohl nach mir gefragt haben könnte.
Vielleicht war es einfach nur ein netter junger Mann, der sich für mich interessierte und Gaby hatte da einfach was falsch verstanden. Aber wer weiß das schon?
Die Fahrt nach Hause schien mir diesmal eine Ewigkeit zu dauern.
Der Himmel begann sich schon wieder hinter einer Wolkendecke zu verstecken und noch bevor ich in meiner Wohnung war, fing es an zu tröpfeln.
Von weit her hörte ich den Donner rumpeln und hin und wieder erleuchtete ein Blitz den Himmel.
Nach reichlicher Überlegung ließ ich den Fernseher aus und verzichtete auf meine Lieblingssendung, die nun jeder Zeit beginnen musste.
In der Küche besorgte ich mir noch schnell eine Kleinigkeit zu essen. Danach legte ich mich auf mein Sofa und las gierig in meinem neuen Buch.
„Ring, ring, ring“, hörte ich es durch die Wohnung schallen.
Verdutzt öffnete ich die Augen und setzte mich auf. So langsam begann es bei mir zu dämmern. Es war bereits hell draußen und so konnte es nur eines sein, mein Wecker!
„Oh nein, schon wieder 6 Uhr?!?“, schrie ich entsetzt in Richtung Schlafzimmer. Wie es schien war ich gestern Abend über meinem Buch eingeschlafen.
Noch immer müde krabbelte ich von dem Sofa und begab mich zu meinem Bett. Ungläubig deaktivierte ich die Weckfunktion und sah auf die Uhr. Es war tatsächlich schon 6 Uhr. Widerwillig begann ich mich anzuziehen.
Als ich die Haustüre verlassen hatte war es kalt und nass.
Noch immer tröpfelte es aus einem erbosten Himmel, doch ich überwand meinen inneren Schweinehund und begann zu laufen.
Ich lief bestimmt eine halbe Stunde bis ich plötzlich über einen Ast stolperte und mitten in einer großen Pfütze landetet.
„So ein Mist! Gerade bei diesem Wetter, haut es mich voll hin!“, rief ich verärgert in Richtung Himmel.
Es war wie wenn ihm ein kleines Lächeln entwich, denn plötzlich rissen die Wolken einen Spalt auf und die Sonne kam zum Vorschein.
Ich wollte gerade wieder aufstehen, als ich bemerkte, dass ich nicht mehr alleine war.
Mein Herz rutschte mir fast in die Hose und Gabys Worte drehten sich in meinem Kopf: „Da war ein Mann, er wollte deinen Namen wissen und wo du wohnst. Er sah irgendwie unheimlich aus! UNHEIMLICH!“
Langsam hob ich meinen Kopf und da sah ich ihn.
„Es tut mir leid, wenn ich sie erschreckt habe, aber ich ging gerade spazieren und da sah ich ihren Sturz! Ist ihnen etwas passiert?“, fragte er scheinbar besorgt.
Anscheinend war dem jungen Mann meine entgeisterte Miene aufgefallen und so versuchte ich mich zusammen zu reißen und lächelte ihm entgegen.
Er sollte auf keinen Fall den Eindruck bekommen, dass ich mich alles andere als wohl fühlte in seiner Gegenwart, schließlich schien er mir sehr freundlich und hilfsbereit.
„Oh danke, mir geht es soweit ganz gut.
Sie haben mich ziemlich erschreckt, für gewöhnlich geht hier sonst niemand spazieren. Ich hatte gar nicht mit Hilfe gerechnet!“, antwortete ich mit zittriger Stimme.
„Nun, ich bin heute zum ersten Mal hier. Ich dachte ich sehe mir mal etwas die Gegend an. Ich hatte seit meinem Umzug noch keine Zeit dafür.“, erklärte er grinsend.
„Das ist aber nicht gerade der beste Zeitpunkt für einen Rundgang“, dachte ich verwundert.
„Wenn sie mich nun entschuldigen würden, ich drehe wohl lieber wieder um, bevor ich mir eine Erkältung hole. Tschüs!“
„Natürlich, das ist wohl dass beste bei diesem Wetter. Auf Wiedersehen!“, rief er mir etwas verwundert hinterher.
Noch immer hatte ich so ein ungutes Gefühl in meinem Bauch, das auch nach ein paar Schritten nicht verschwunden war.
Prüfend drehte ich mich wieder um, um sicher zu gehen dass er mir nicht folgte.
„Was wollte denn dieser Mann hier? Der geht doch nicht ernsthaft um 6 Uhr Morgens spazieren um sich die Gegend hier anzusehen! Der führt doch irgendwas im Schilde! Du solltest auf jeden Fall die Augen offen halten, man weiß ja nie was sich für kranke Leute herum treiben!
Wenn er dir noch einmal über den Weg laufen sollte, dann ist es besser Abstand zu bewahren und bloß nichts über dich zu verraten, das könnte sonst gefährlich werden!“, dachte ich mir.
Aber leider ließ unsere nächste Begegnung nicht mehr zulangen auf sich warten.