Читать книгу Todesangst - SueAnn Baker - Страница 8

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Meine Erkältung wurde von Tag zu Tag besser und so schaffte ich es schon nach vier Tagen mal wieder meine Runde zu drehen, schließlich hält Sport fit und frische Luft würde mir bestimmt gut tun.

Meine Füße waren noch immer schwer wie Blei und im Großen und Ganzen stellte sich meine sportliche Betätigung eher als Qual dar, anstelle einer Art der Genesung.

Trotzdem lief ich weiter, zwar langsam aber ich lief und mit der Zeit verflogen alle meine Zweifel. Eine Rückkehr kam für mich nicht mehr in Frage.

Nach 30 Minuten erreichte ich die Brücke.

Das Waldstück lag jetzt direkt vor mir und es schien sich verändert zu haben.

Es war nicht länger der Duft von Harz und Nadeln der mich faszinierte, auch das Grün der Tannen erstrahlte nicht mehr so bunt wie früher und die Vögel die sonst für mich sangen waren verstummt.

„Richtig unheimlich diese Stille!“, dachte ich für einen Moment.

Die Geborgenheit die ich sonst empfand wenn ich den Waldweg entlang lief, hatte sich in Misstrauen gewandelt.

Angespannt blickte ich nach links, rechts, geradeaus und zurück, um zu überprüfen ob ich auch alleine war.

Irgendetwas in mir sträubte sich dagegen weiter zu laufen. Ich konnte mir die plötzlichen Bedenken nur damit erklären, dass die Anspannungen der letzten Tage nicht ohne weiteres an mir vorbeigegangen waren.

Obwohl ich niemanden sah, zwang mich mein Unterbewusstsein immer wieder dazu die Umgebung aufmerksam abzusuchen, doch da war nichts. Trotz der Gewissheit nichts Ungewöhnliches gesehen zu haben, trieb mich eine innere Unruhe dazu noch schneller zu rennen als sonst. Ich wollte einfach nur noch raus aus dem Wald, alles schien plötzlich bedrohlich. Hinter jedem Baum oder Busch vermutete ich etwas Unheilvolles.

„Immer weiter laufen, einfach weiter, bald bist du durch den Wald durch und kommst wieder auf einen Feldweg“, murmelte ich aufmunternd vor mich hin.

„Ein paar Schritte noch“, ging es mir durch den Kopf.

„Drei, zwei, eins“, zählte ich leise vor mich hin und tatsächlich, ich hatte es geschafft!

Der Wald lag hinter mir und vor mir noch 15 Minuten Feld und Wiese.

Insgeheim freute ich mich schon auf eine warme Dusche. Kurzer Hand schob ich meine Bedenken bei Seite.

„Kein Problem Jenny! Das schaffst du!“, motivierte ich mich.

„Was schaffst du?“, hörte ich eine Männerstimme fragen.

Nervös und angespannt drehte ich mich um. „Sie? Was machen Sie denn hier?“, fragte ich fast panisch.

„Oh nein!!!“, schrie eine Stimme in meinem Kopf.

„ Der schon wieder, was will der denn? Das kann doch kein Zufall sein!

Bleib einfach ganz ruhig, du brauchst keine Angst zu haben, schließlich bist du ja bewaffnet.

Wenn er dir blöd kommt, spritzt du ihm das Zeug einfach ins Gesicht und haust ab!“, beschloss ich.

Ich hatte zwar die ganze Zeit ein ungutes Gefühl, jedoch hatte ich nicht damit gerechnet in meiner Befürchtung bestätigt zu werden. Völlig überfordert mit der Situation bemühte ich mich einen klaren Kopf zu bewahren. Unsicher versuchte ich seine Blicke zu erwidern.

„Ein schöner Tag nicht wahr? Ich hatte dich schon vermisst, du warst nicht bei der Arbeit die letzten Tage!“

„Ich war krank“, schoss es mir heraus.

„Nun das dachte ich mir schon. Du warst ja die ganze Zeit im Haus, nach Urlaub sah das nicht gerade aus.“, gab er lächelnd zurück.

Erschrocken zuckte ich zusammen. Sein Blick hatte etwas Teuflisches.

In diesem Moment begann ich langsam zu begreifen, dass es sich nicht um einen harmlosen Verehrer handelte.

„Er wusste dass ich daheim war, er hatte mich beobachtet!“, schoss es mir durch den Kopf! Ich hatte zwar eine fürchterliche Ahnung von dem was er wirklich von mir wollen würde, doch versuchte ich meine Gedanken krampfhaft beiseite zu schieben und eine schönere, angenehmere Antwort zu finden, aber so sehr ich mich auch bemühte, es viel mir keine plausible ein.

„Woher wissen sie das?“, platzte es aus mir heraus.

„Das kannst du dir ja wohl selber denken, oder dachtest du wir trafen uns zufällig die letzten Tage? Ich hatte mich ja nicht aus Spaß nach dir erkundigt und tagelang in deiner Nähe herum gehangen!“

In diesem Moment begriff ich!

„Nicht näher kommen! Ich bin bewaffnet!“, schrie ich ihn an.

Ängstlich hob ich meinen Arm.

In der rechten Hand umklammerte ich das Tränengas, doch auch das konnte mir nicht die Sicherheit vermitteln, die ich in diesem Moment so dringend benötigte. Ich zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub.

„Ach Süße du glaubst doch nicht etwa das mich diese kleine Dose beeindrucken wird!“, grinste er mich höhnisch an.

„Ich kriege dich so oder so!!!“, schrie er energisch.

„Okay, du musst handeln! Hörst du, wenn du jetzt nur da stehst, dann kommst du nicht mehr lebend weg! Nimm einfach die verdammte Dose und sprühe ihm das Zeug in sein Gesicht!“, befahl ich mir.

Zitternd aber fest entschlossen hob ich meinen Arm, doch er fühlte sich so schwer an.

Bis mein Finger schließlich den Abzug betätigt hatte, schien eine Ewigkeit vergangen zu sein!

Doch er reagierte schneller als ich erwartet hatte.

Alles was ich traf war sein Hemd und er war alles andere als angetan von meiner Aktion.

Noch bevor ich einen neuen Versuch starten konnte, hatte er mir meine letzte Hoffnung aus der Hand geschlagen.

Sein kräftiger Arm packte mich und zog mich zu ihm hin. Während seine rechte Hand meine Taille umklammerte, presste er die linke mitten auf meinen Mund.

Ich wollte um mich schlagen, doch er hielt meine Arme fest an sich.

Ich wollte strampeln, doch meine Beine waren wie gelähmt.

Ich wollte schreien, doch seine Hand presste meine Lippen fest zusammen.

Er war zu kräftig als dass ich auch nur einen Hauch einer Chance gehabt hätte. Sein Geruch stieg mir in die Nase.

Eine Mischung aus Schweiß und einem billigen Aftershave, überdeckt von irgendetwas dass ich nicht kannte. Plötzlich wurde mir schwarz vor Augen. Alles um mich herum begann sich zu drehen und noch bevor ich einen klaren Gedanken fassen konnte, wurde ich ohnmächtig.

Todesangst

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