Читать книгу Totenstille - Sue Grafton - Страница 9

5

Оглавление

Er schrieb rasch und mit sauberen Druckbuchstaben und fasste die Informationen aus der Akte zusammen, während wir den Fall durchsprachen. »Was kommt als Erstes?« Er hob den Filzstift und sah uns an. Wie jeder gute Lehrer wollte er dafür sorgen, dass wir die meisten Antworten selbst lieferten.

Dolan sagte: »Sie ist weiß. Alter zwischen zwölf und achtzehn.«

»Gut. Das bedeutet also ein Geburtsdatum irgendwann zwischen 1951 und 1957.« Stacey notierte Entsprechendes oben auf dem Papierbogen.

»Was ist mit dem geschätzten Todeszeitpunkt?«, fragte ich

Ich dachte, Dolan würde den Autopsiebericht zu Rate ziehen, doch offenbar wusste er es auswendig. »Dr. Weisenburgh sagt, die Leiche hat ein bis fünf Tage dort gelegen; also ist es irgendwann zwischen dem neunundzwanzigsten Juli und dem zweiten August passiert. Er ist zwar mittlerweile im Ruhestand, aber ich habe ihn gebeten, sich noch mal in den Fall zu vertiefen, und er konnte sich an das Mädchen erinnern.«

»Na schön.« Stacey schrieb das Todesdatum unter das Geburtsdatum der Unbekannten. Alles weitere notierte er, indem er sich selbst diktierte. Rasch hakte er die Grundlagen ab: Größe, Gewicht, Augen- und Haarfarbe.

Dolan sagte: »Im Bericht steht blond, obwohl das wahrscheinlich gefärbt war. Man konnte dunkle Ansätze erkennen.«

»Sie hatte vorstehende Zähne und viele Füllungen, aber keine kieferorthopädischen Korrekturen«, ergänzte ich.

Staceys Mundwinkel verzogen sich. »Vielleicht sollten wir hier unterbrechen und uns darüber unterhalten.«

Dolan schüttelte den Kopf. »In meiner Kindheit war noch nicht viel mit Zahnspangen. Meine Familie war groß – dreizehn Kinder – , und wir hatten alle schiefe Zähne. Schau mal. Die unteren sind krumm, aber die oberen sind gut.« Er wandte sich an mich. »Hatten Sie als Kind eine Spange?«

»Nö.«

»Ich auch nicht«, sagte Stacey. »So. Freut mich, dass wir das geklärt haben. Und was sagen uns jetzt die vorstehenden Zähne?«

»Tja, ich würde sagen, die meisten Kinder mit einem massiven Überbiss sind spätestens mit zehn beim Kieferorthopäden gewesen«, meinte Dolan. »Meine Nichte hat drei Kinder, daher weiß ich, dass sie früh anfangen – manchmal nehmen sie die Arbeiten in zwei oder drei Etappen vor. Wenn das Mädchen eine Spange hätte kriegen sollen, hätte sie sie längst haben sollen, als sie umgekommen ist.«

»Vielleicht reichte das Geld nicht«, mutmaßte ich.

»Könnte sein. Noch was?«

»Bei so vielen Löchern kann man auch auf eine miese Ernährung schließen. Bonbons. Limo. Junkfood«, erläuterte Dolan mit einem Seitenblick auf mich. Dann sagte er zu Stacey: »Ich will ja nicht snobistisch klingen, aber Jugendliche aus durchschnittlichen Mittel- bis Oberschichtsfamilien haben normalerweise keine so schlechten Zähne.«

»Denken Sie bloß mal an die Zahnschmerzen«, warf ich ein.

Stacey sagte: »Sie hat sie aber richten lassen. Der Zahnexperte von der Gerichtsmedizin glaubt sogar, dass alle Füllungen etwa zur gleichen Zeit gemacht worden sind, vermutlich ein oder zwei Jahre vor ihrem Tod.«

»Das muss eine Stange Geld gekostet haben«, sagte ich.

»Denkt bloß mal an die ganzen Novocain-Spritzen«, sagte Dolan. »Da muss man stundenlang still sitzen, während einem der Bohrer durch den Kopf kreischt.«

»Hören Sie bloß auf. Ich krieg jetzt schon feuchte Hände. Ich habe nämlich Angst vorm Zahnarzt, falls Sie’s noch nicht wissen. Schauen Sie«, sagte ich und zeigte ihm meine Handflächen.

Stacey runzelte die Stirn. »Hat man je ein Diagramm von ihren Amalgamfüllungen kursieren lassen?«

»Nicht dass ich wüsste«, antwortete Dolan. »Ich habe eine Kopie hier drin. Könnte sich als praktisch erweisen, wenn wir glauben, die passende Person dazu gefunden zu haben. Wir haben die Maxilla und die Mandibula.«

Ich sah zu ihm hinüber. »Ihren Ober- und Unterkiefer? Nach achtzehn Jahren?«

»Wir haben auch alle zehn Finger.«

Stacey notierte es auf dem Blatt. »Mal sehen, ob wir die vom Leichenbeschaueramt dazu bringen, noch mal Fingerabdrücke zu nehmen. Vielleicht landen wir über NCIC einen Treffer.«

»Ich glaube nicht, dass sie darin auftaucht, wenn man bedenkt, wie jung sie gestorben ist«, wandte Dolan ein.

»Es sei denn, sie wurde mal wegen Ladendiebstahl oder Prostitution festgenommen«, sagte ich, optimistisch wie immer.

»Das Problem ist nur, wenn sie als Jugendliche festgenommen wurde, sind ihre Akten unter Verschluss oder man hat sie mittlerweile sowieso vernichtet«, erwiderte er.

Ich hob die Hand. »Sie haben doch überlegt, warum sie nie identifiziert worden ist. Nehmen wir mal an, sie war aus einem anderen Bundesstaat, irgendwo im Osten. Ich habe den Eindruck, die Geschichte ist nicht bundesweit durch die Medien gegangen.«

»Die Geschichte war ihnen wahrscheinlich nicht mal eine Erwähnung über den Landkreis hinaus wert«, sagte Dolan.

»Gehen wir mal zu ihrer Kleidung über. Irgendwelche Ideen?«, fragte Stacey.

Ich sagte: »Ich fand es interessant, dass ihre Hose selbst genäht war. Wenn man das mit der schlechten Zahnpflege verbindet, klingt es nach Unterschicht.«

»Nicht unbedingt«, entgegnete Stacey. »Wenn ihre Mom ihr die Sachen genäht hat, lässt das auf ein gewisses Niveau an Zuwendung und Interesse schließen.«

»Ja, gut. Das schon. Die geblümte Hose war jedenfalls auffällig. Dunkelblaue Margeriten mit einem roten Tupfen auf weißem Hintergrund. Vielleicht kann sich jemand an den Stoff erinnern.«

Dolan sagte: »Ich würde gern noch mal auf die Aussage zurückkommen, die die Angestellte aus dem Lebensmittelladen über das Hippie-Mädchen gemacht hat, das reingekommen ist. Wie heißt die Frau gleich – Roxanne Faught? Wir müssen sie ausfindig machen und fragen, ob sie noch etwas hinzufügen kann.«

»Ich habe zweimal mit ihr gesprochen, aber du kannst es gern noch mal versuchen«, sagte Stacey. »Gibt’s den Laden noch?«

»Soweit ich weiß, schon. Er war eine Zeit lang geschlossen, also hat er vielleicht den Besitzer gewechselt. Soll ich hinfahren?«, fragte Dolan.

»Lassen Sie mich das machen. Ich kann es heute Nachmittag erledigen«, sagte ich.

»Gut. Was haben wir noch? Was ist mit den Größen?«

Wir verbrachten mehrere Minuten damit, die Einzelheiten durchzusprechen. Diesmal blätterte Dolan in den Seiten zurück und suchte nach der Liste der Kleidungsstücke, die in Verwahrung genommen worden waren. »Da haben wir’s. Schuhgröße – 38. Höschengröße – medium. BH-Größe – 85A.

Ich sagte: »Das heißt, dass sie einen ziemlich breiten Oberkörper hatte, aber eine kleine Körbchengröße. Ein gewölbter Brustkorb. Solche Mädchen sehen dann oben herum ziemlich wuchtig aus, selbst wenn sie schlank sind.«

Dolan blätterte eine Seite um. »Hier steht, dass sie Ohrlöcher hatte. ›Im linken Ohrläppchen hängt ein goldfarbener Ohrring in Hufeisenform. Im rechten Ohrläppchen ein goldfarbener Ohrring mit einer verbogenen Klammer am unteren Ende.‹ Daran könnte sich auch jemand erinnern.«

Stacey schrieb auch das auf die Liste und fragte dann: »War’s das?«

Ich hob die Hand. »Sie hatte die Nägel lackiert. Silbern.«

»Hab’s notiert. Noch was?«

»Nicht dass ich wüsste.«

Dolan erhob sich. »Dann entschuldigt mich bitte. Ich muss mal eine rauchen.«

Gegen Mittag erbot ich mich, zum nächsten Laden zu gehen und die Zutaten für Sandwiches zu besorgen, aber sie hatten wohl von meiner Vorliebe für einen Belag aus Erdnussbutter und Essiggurken gehört und stimmten dafür, zum Chinesen zu gehen. Wir nahmen Cons Auto und fuhren quer durch die Stadt zum Great Wall mit seiner pagodenartigen Fassade und der vergoldeten Statue eines sitzenden Buddhas über der Tür. Auf dem Parkplatz musste ich warten, bis Stacey und Con ihre Waffen im Kofferraum verstaut hatten. Dann gingen wir alle drei rein.

Drinnen waren die Wände im obligatorischen China-Rot lackiert. Über roten Kunstlederbänken hingen runde, weiße Papierlampions aufgereiht wie Monde. Stacey hatte nicht viel Appetit, aber Con schien mehr als geneigt, dies wettzumachen. Ich war wie üblich ausgehungert. Wir bestellten gefüllte Reisklößchen und Frühlingsrollen, die wir in diesen blassen chinesischen Senf tunkten, der einem die Nebenhöhlen durchputzt. Dann machten wir weiter mit Schweinefleisch Moo Shu, Hühnchen Kung Pao und Rindfleisch mit Orangenschalen, begleitet von einem Berg weißem Reis. Con und ich tranken Bier, Stacey Eistee.

Beim Essen stellten die Männer Spekulationen über den Mörder an, ein Thema, bei dem ich ihnen den Vortritt ließ: Ich habe keine reguläre Ausbildung darin, wie man in Mordfällen ermittelt, auch wenn ich im Zuge meiner Berufsausübung bereits mit einigen Leichen zu tun hatte. Angesichts der Art des Mordes mutmaßten sie, dass der Täter höchstwahrscheinlich männlich war, unter anderem, weil Frauen eher vor blutigen Metzeleien aus nächster Nähe zurückschrecken. Überdies ließen die zahlreichen Stichwunden auf eine Brutalität schließen, die man im Allgemeinen eher mit Männern assoziiert.

»Hey, heutzutage können Frauen richtige Tiere sein«, meinte Con.

»Schon, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie eine Frau die Leiche in den Kofferraum und wieder heraus hieven soll. Siebenundfünfzig Kilo sind ein ganz schöner Brocken.«

»Allerdings«, sagte Dolan. »Glaubst du, es war geplant?«

»Wenn ja, sollte man annehmen, dass er sich auch überlegt hat, wie er die Leiche loswerden will. Der Typ hatte es eilig, zumindest so eilig, dass er sich nicht die Zeit genommen hat, ein Grab auszuheben.« Er machte sich auf einer Serviette Notizen, und der Stift verursachte Risse im Papier, während die Tinte verlief.

Con öffnete das Päckchen mit seinen Essstäbchen, trennte die zwei hölzernen Hälften voneinander und rieb das eine am anderen, um eventuelle dünne Holzfädchen abzuschleifen. Er begoss sowohl sein Hühnchen als auch sein Rind mit so viel Sojasoße, dass sich ein seichter brauner See bildete, in dem die Reiskörner schwammen wie Fischlein. »Es wundert mich, dass er sich keine abgelegenere Stelle ausgesucht hat.«

»Der Straßenabschnitt wirkt isoliert, wenn man sich nicht besser auskennt. Nirgends ein Haus in Sicht. Vermutlich hatte er keine Ahnung, dass dort der gesamte Verkehr zum und vom Steinbruch vorbeikommt.«

»Da bin ich ganz deiner Meinung. Die von der Spurensicherung haben gesagt, dass das Kabel, mit dem er ihr die Handgelenke gefesselt hat, irgendwo abgerissen worden ist, also muss er sich geschnappt haben, was gerade greifbar war. Er hat einfach improvisiert.« Ich sah Dolan dabei zu, wie er seine Stäbchen zur Pinzette formte und ein Stück Hühnchen hochzuheben versuchte, das er aber nicht bis zum Mund brachte.

»Die Frage ist, hatte er es speziell auf dieses Mädchen abgesehen oder hat er nur nach einem beliebigen Opfer gesucht, und sie hatte einfach Pech?«

»Ich glaube, es war Zufall«, erwiderte Con. »Er hat es womöglich bei fünf oder sechs Mädchen probiert, bis schließlich eine Ja gesagt hat.« Nun ging er zu einer Art Schaufeltechnik über, indem er seine Stäbchen wie ein kleines Sims hielt, auf das er ein Stück Hühnchen schob. Er brachte es bis zu seiner Unterlippe. Weiter nicht. Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass wir es mit einem Serientäter zu tun haben. Die Sache sieht aus wie eine einmalige Tat.« Er versuchte es erneut, diesmal, indem er vorbaute und die Lippen ausstülpte wie ein Ameisenbär, während er seine Stäbchen hob. Er erwischte einen Streifen Orangenschale, bevor der Rest auf den Teller zurückfiel.

Ich nahm eine Gabel vom Nebentisch und reichte sie ihm.

Stacey malte einen Kringel auf die Serviette, die inzwischen völlig zerfetzt war. »Moment mal. Gehen wir noch ein Stückchen zurück. Vom Alter her würde ich sie eher am höheren Ende ansiedeln – sechzehn, siebzehn, achtzehn und darüber, statt bei den Zwölf-, Dreizehnjährigen. Ein so junges Mädchen wird zwangsläufig von irgendjemandem vermisst gemeldet, ganz egal, ob sie aus freien Stücken geht oder wütend davonstürmt. Als Mutter oder Vater zuckst du vielleicht die Schultern und denkst dir nicht viel dabei, aber wenn sie dann nicht nach Hause kommt, beginnst du dir Sorgen zu machen. Du telefonierst herum, erfährst, dass niemand von ihren Freunden sie gesehen hat, und dann rufst du die Polizei an. Wenn sie zwanzig ist und verschwindet, schrillen womöglich bei gar niemandem die Alarmglocken.«

»Stimmt. Vielleicht war sie auch eine notorische Ausreißerin. Vielleicht war es nur ein weiteres Mal in einer langen Kette von Fluchten«, sinnierte ich.

»Wenn wir schon dabei sind, wilde Vermutungen anzustellen, dann kann ich noch eine beisteuern«, ergriff Dolan wieder das Wort. »Ich glaube, sie war nicht von hier. Der Mörder hat keinerlei Verstümmelungen im Gesicht vorgenommen, also hat er sich offenbar nicht den Kopf darüber zerbrochen, dass jemand herausfinden könnte, wer sie war. Er konnte nicht wissen, wie lang sie dort liegen würde. Mal angenommen, sie wird noch am selben Tag gefunden, und in der Zeitung erscheint eine Beschreibung von ihr. Wenn sie von hier ist, zählt irgendjemand eins und eins zusammen und kriegt ganz schnell alles raus.«

»Was, wenn sie aus dem Ausland stammt?«, gab ich zu bedenken. »Aus England oder Spanien. Es gibt bestimmt eine Menge Länder, in denen Zahnpflege damals keinen hohen Stellenwert hatte. Außerdem könnte das erklären, warum sie nicht vermisst gemeldet worden ist.«

Dolan sagte: »Womöglich ist eine Vermisstenanzeige über Interpol gelaufen, aber nie bei uns angekommen. Es wäre eine Überprüfung wert. Vielleicht haben sie etwas in den Akten.«

»Irgendwo da drinnen steht eine Notiz über eine Frau, die behauptet, sie hätte bei Colgate eine Tramperin gesehen, auf die die Beschreibung des Mädchens passt. Das war ein paar Stunden, bevor die Angestellte aus dem Lebensmittelladen in Gull Cove am ersten August das Hippie-Mädchen gesehen hat. Vielleicht hat sie sich die Küste hochgearbeitet«, sagte Stacey.

Dolan griff nach dem schwarzen Ordner, in dem er die Zeugenaussagen bereits mit abgerissenen Zettelchen markiert hatte. Er blätterte ein paar Seiten um und las die Randnotizen durch, die er in erstaunlich kleiner Schrift verfasst hatte. »Du meinst Cloris Bargo. Sie sagt, sie habe am neunundzwanzigsten Juli um halb fünf am Nachmittag eine junge, weiße Frau, etwa einssiebenundfünfzig bis einssechzig groß, Alter sechzehn bis siebzehn, in einer marineblauen Bluse und einer geblümten Hose, mit langen blonden Haaren am Pfeiler der Fair-Isle-Überführung lehnen sehen. Bargo hat beobachtet, wie ein Fahrzeug angehalten und sie mitgenommen hat und dann auf dem Highway 101 weiter in Richtung Norden gefahren ist.«

»Das sollten wir noch mal überprüfen. Wenn die Unbekannte getrampt ist, könnten wir ihre Route zurückverfolgen und versuchen, ihren Herkunftsort herauszufinden, und vielleicht einen groben Zeitrahmen festlegen.« Stacey griff nach seiner Landkarte von Kalifornien und faltete sie auseinander, indem er das widerspenstige Blatt auf den Tisch klatschte und glatt strich. »Wenn sie aus dem Süden gekommen ist, müsste sie auf dem 405 bis zum 101 gefahren sein«, erklärte er. »Die Hauptverkehrsadern von Arizona nach Kalifornien sind der Highway 15 aus Las Vegas, Nevada, der Highway 40 aus Kingman, Arizona, der Highway 10 aus Phoenix und der Highway 8 aus Yuma. Wenn sie von irgendwo anders her gekommen ist, muss sie eine andere Route genommen haben.«

Dolan schob seinen Teller weg. »Das findest du nie raus. Sie kann von Gott weiß woher gekommen sein. Andererseits spielt sich das Ganze am neunundzwanzigsten Juli ab. Das ist derselbe Tag, an dem Frankie Miracle seine Freundin umgebracht hat und davongebraust ist. Wenn unsere Unbekannte getrampt ist, könnte er sie mitgenommen haben.«

Dabei beließen wir es und wandten uns anderen Themen zu.

Nach dem Mittagessen setzte mich Con an meinem Büro ab, wo ich die Notizen auf den Karteikarten nachtrug und dann ein paar Minuten mit digitalen Ermittlungen zubrachte, soll heißen, dass ich die Finger durchs Telefonbuch wandern ließ. Meine Aufgabe war es, die Aussagen über das Hippiemädchen zu verifizieren, das in der Zeit zwischen dem neunundzwanzigsten Juli und dem ersten August per Anhalter unterwegs gewesen war. Con wollte sich ans Telefon hängen und auskundschaften, wo sich Frankie Miracles frühere Zellengenossen aufhielten, während Stacey Frankies frühere Zusammenstöße mit dem Gesetz untersuchen wollte. Wir kamen überein, uns am selben Abend im CC’s zu treffen, um auszutauschen, was wir in Erfahrung gebracht hatten.

Ich hatte eine alte Adresse von Roxanne Faught, aber keine von Cloris Bargo. Doch das Glück war auf meiner Seite, denn es zahlte sich ausnahmsweise einmal aus, mit dem Nächstliegenden anzufangen. Ein Blick in die weißen Seiten förderte eine Bargo zutage, zwar keine Cloris, aber eine Schwester von ihr, die sich nicht einmal die Mühe machte, mich nach meinen Beweggründen zu fragen, bevor sie mir die aktuelle Telefonnummer und die Adresse in Colgate gab. Die sollte sich was schämen. Ich hätte ja auch eine Psychopathin oder eine Geldeintreiberin sein können.

Ich sah auf meinem Stadtplan nach und machte einen Kringel um mein Ziel – ein Viertel mit Mittelschichtshäusern, gleich hinter der Ausfahrt Fair Isle, wo Cloris Bargo das Mädchen gesehen hatte. Ich sperrte das Büro zu, ließ den VW an und fuhr auf der Capillo Avenue zum Highway 101. Der Tag war mild und diesig und die Landschaft wirkte unscharf, als hätte man sie mit Magermilch übertüncht. Ich drehte die Seitenfenster herunter und genoss den Fahrtwind. Es herrschte wenig Verkehr, und die Fahrt nach Colgate dauerte nicht einmal sechs Minuten.

Ich nahm die Ausfahrt Fair Isle und hielt auf die Berge zu, während ich die erforderliche Anzahl von Straßen abzählte, bis ich links in die York einbog. Das Haus, das ich suchte, lag auf der linken Straßenseite ungefähr in der Mitte. Es war ein Viertel mit Häusern für junge Familien, aber die meisten hatten seit den Sechzigern, als das Gebiet erschlossen wurde, umfassende Renovierungen erfahren. Garagen hatten sich in Spielzimmer verwandelt, Veranden waren verglast, ein zweiter Stock hinzugefügt sowie die Schuppen hinter den Häusern ausgebaut und ans Haus angegliedert worden. Die Rasenflächen waren gepflegt und die Bäume schon derart gewachsen, dass sich an manchen Stellen die Gehwege aufwarfen, weil von unten die Wurzeln durchkamen. Die Kinder, die noch ganz klein gewesen waren, als ihre Eltern einzogen, waren mittlerweile erwachsen und ausgezogen und kehrten nun mit ihren eigenen Kindern in dieses Viertel zurück.

Ich hielt vor einem zweistöckigen weißen Steinhaus mit einem hölzernen Anbau zur Linken und einem aufwendigen neuen Eingang, der vor die Fassade gesetzt worden war und mit mehreren Bogen, einem rustikalen hölzernen Tor, Kletterrosen und üppigen Büschen von Stockrosen, Hortensien und Phloxen aufwartete. Ich ging durch das Tor und stieg die Stufen zur Veranda hinauf. Die Haustür stand offen, und die Fliegentür war angelehnt. Von weit hinten im Haus konnte ich etwas riechen, was auf dem Herd stand: Obst und Zucker. Das Radio in der Küche brachte eine Anrufsendung, und ich hörte, wie der Moderator in streitlustigem Ton jemanden zurechtwies. Ich legte eine Hand auf das Fliegengitter und beschirmte die Augen, damit ich hineinsehen konnte. Die Vordertür war exakt auf gleicher Höhe wie die Hintertür, und so konnte ich bis zum hinteren Gartenzaun schauen, der die beiden Grundstücke trennte. Ich rief: »Hallo?«

Eine Frau plärrte: »Ich bin hier! Kommen Sie hinten rum!«

Ich stieg von der Veranda und trottete den Weg entlang, der rechts neben dem Haus verlief. Als ich am Küchenfenster vorbeikam, blickte ich auf und sah sie am offenen Fenster stehen. Sie musste vor der Spüle gestanden haben, da sie sich vorbeugte und den Hahn zudrehte, während sie zu mir herabspähte. Durch das Fliegengitter wirkte sie wie fünfunddreißig, eine Schätzung, die ich um zehn Jahre nach oben korrigierte, als ich sie aus der Nähe sah.

Ich blieb stehen. »Hallo. Sind Sie Cloris Bargo?«

»War ich, bevor ich geheiratet habe. Kann ich Ihnen irgendwie helfen?« Sie drehte erneut das Wasser an, und ihr Blick senkte sich auf die Schüssel oder was auch immer sie gerade schrubbte.

»Ich brauche ein paar Informationen. Es dauert bestimmt nicht länger als fünf oder zehn Minuten.« Er war seltsam, mit jemandem zu sprechen, dessen Gesicht einen halben Meter höher war. Ich konnte ihr fast die Nasenlöcher hinaufsehen.

»Ich hoffe, Sie sind keine Vertreterin.«

»Ganz und gar nicht. Mein Name ist Kinsey Millhone. Ich bin Privatdetektivin. Ihr Name ist im Zusammenhang mit einem Fall genannt worden, den ich für die Sheriffbehörde bearbeite.«

Sie sah mich direkt an und musterte mich genauer. »Das ist ja ganz was Neues. Ich habe noch nie gehört, dass die Sheriffbehörde Hilfe von außerhalb engagiert.«

»Es ist ein Anliegen eines Detectives im Ruhestand aus dem Norden des Bezirks, der einen alten Mordfall wieder aufrollen will – den mit dem jungen Mädchen, das 1969 erstochen worden ist.«

Sie stellte etwas in den Geschirrständer, trocknete sich die Hände an einem Handtuch ab und machte das Radio aus. Als sie nichts weiter sagte, fragte ich: »Darf ich reinkommen?«

Sie sprach zwar keine Einladung aus, doch sie machte eine Geste, die ich als Zustimmung interpretierte. Ich ging weiter den Weg entlang bis hinters Haus, wo sich die betonierte Einfahrt zu einer Parkfläche weitete. Zur Rechten hatte man zwischen einem Holzpfosten und einem Haken in der Garagenwand eine Wäscheleine aufgespannt. Weiße Laken flatterten träge im Wind. Der Garten war hübsch angelegt; um die Blumenbeete zogen sich etwa dreißig Zentimeter hohe, fertig gekaufte weiße Lattenzäune. Kürzlich hatte jemand Stiefmütterchen und Petunien gepflanzt, die jetzt infolge des Verpflanzungsvorgangs die Köpfe hängen ließen. Ein an einem Gartenschlauch befestigter Sprühkopf fuhr hin und her und breitete Wasserfächer über das Gras. Die Gartenmöbel hatten schon bessere Tage gesehen. Die hohlen Aluminiumgestänge waren an einigen Stellen verbeult, und das gewebte grün-weiße Nylongewebe war verblichen und ausgefranst. In der Ecke gegenüber sah ich eine große Fläche gepflügten Erdreichs mit mehreren jungen Tomatenpflanzen, einer Reihe frisch gepflanzter Paprika und fünf leeren Bohnenstangen, die wie ein Tipi aussahen und darauf warteten, dass die neu emporwachsenden Ranken Fuß fassten. Nichts deutete auf Kinder oder Haustiere hin.

Ich stieg die sechs Stufen zur Veranda hinauf. Die Frau erwartete mich an der Hintertür und hielt sie mir auf. Sie machte einen Schritt nach hinten, und ich trat ein. Ihre Haltung hatte sich in der kurzen Zeit verändert, die ich gebraucht hatte, um das Haus zu umrunden. Ihre Kieferpartie wirkte jetzt stur oder verbissen. Etwas an ihrer Art ließ mich vermuten, dass es das Beste wäre, ihr einen konkreten Beweis für meine Identität zu liefern. Also reichte ich ihr eine Visitenkarte.

Sie nahm sie und legte sie ungelesen auf die Arbeitsfläche. Sie war durchtrainiert und zierlich, trug braune Bermuda-Shorts, ein weißes T-Shirt, kein Make-up und weder Strümpfe noch Schuhe. Ihre dunklen Haare waren kinnlang und hinter den Ohren mit Haarklammern festgesteckt.

»Schöne Blumen«, lobte ich.

»Um die kümmert sich mein Mann. Das Gemüse gehört mir.«

Die Hitze in der Küche erinnerte an Südflorida im Juni – zwar noch nicht bedrückend, aber doch eine Temperatur, die einen ernsthaft mit dem Gedanken spielen ließ, den Staat zu verlassen. Zwei große Edelstahl-Dampfkochtöpfe mit Einsätzen standen über klein gedrehten blauen Flammen auf zwei Brennstellen. Die Deckel lagen daneben und die kleinen Dampfkochtopfkappen auf dem Fensterbrett. Frisch sterilisierte Deckel, Dichtungen, Schöpfkellen und Zangen waren auf Tüchern aus weißer Sackleinwand ausgebreitet wie chirurgische Instrumente. Ein dritter Topf enthielt eine dunkelrote Flüssigkeit, die so zähflüssig aussah wie Leim. Ich atmete den schweren, heißen Duft von zerdrückten Erdbeeren ein. Auf dem Küchentisch in der Mitte des Raums zählte ich zwölf Halbliter-Einmachgläser. »Tut mir Leid, wenn ich störe.«

»Ist schon recht.« Sie trat wieder an die Spüle. Alles an ihr erinnerte an die Werte von Farmern aus dem Mittleren Westen – das Einmachen, die Laken auf der Leine, der Gemüsegarten, das ungeschminkte Gesicht.

»Erinnern Sie sich an den Fall?«

»Vage.«

Mir fiel auf, dass sie mich nicht bat, ihr Gedächtnis aufzufrischen, und so half ich ihr unaufgefordert auf die Sprünge. »Ein Hilfssheriff hat eine Aussage von Ihnen aufgenommen. Seinen Notizen zufolge haben Sie ein Mädchen gesehen, das am neunundzwanzigsten Juli 1969 in der Nähe der Ausfahrt Fair Isle getrampt ist.«

»Sie haben das Datum schon erwähnt.«

Ich überhörte die leise Rüge. »Sie haben angegeben, Sie hätten ein Fahrzeug gesehen, das angehalten und sie mitgenommen hat. Sie entspricht genau der Beschreibung des Mordopfers, das zwei Tage später in Lompoc gefunden worden ist.«

Cloris Bargos Miene veränderte sich durch das Auftauchen zweier pinkfarbener Flecke, wie Rouge, das von einer Kaufhaus-Kosmetikerin aufgetragen wurde. »Möchten Sie Eistee? Ich habe welchen da. Er ist schon fertig.«

»Das wäre super.«

Sie machte einen der Küchenschränke auf und holte einen stahlblauen Aluminiumbecher heraus, den sie mit Eiswürfeln füllte. Den Tee schenkte sie aus einem riesigen Glaskrug ein, den sie aus dem Kühlschrank nahm. Ich wusste, dass sie Zeit schinden wollte, aber ich wollte ihr Raum geben, um sich zu erklären. Irgendetwas war nicht ganz koscher, aber ich wusste nicht genau, was. Sie reichte mir das Glas.

Ich murmelte »danke« und nahm einen großen, kräftigen Schluck, bevor ich merkte, dass das Getränk stark gesüßt war. Meine Lippen zogen sich zusammen. Es schmeckte so ähnlich wie dieser fiese Sirup, den man vor der Blutentnahme trinken muss, wenn Krankheiten diagnostiziert werden sollen, von denen man hofft, dass man sie nicht hat.

Sie lehnte sich gegen die Arbeitsfläche. »Ich hab’s erfunden.«

Ich stellte das Glas ab. »Welchen Teil?«

»Alles. Ich habe das Mädchen nie gesehen.«

»Überhaupt keine Anhalterin?«

Sie schüttelte den Kopf. »Ich hatte den Hilfssheriff kennen gelernt – den, der die Aussage aufgenommen hat. Ich war neu in Kalifornien. Meine Familie war ein halbes Jahr lang nicht da. Ich kannte kaum eine Menschenseele. In unserem Viertel war ein Spanner gesehen worden, und der Hilfssheriff war gekommen, um uns zu befragen. Er ist von Haus zu Haus gegangen und hat gefragt, ob irgendwer etwas Merkwürdiges oder Ungewöhnliches gesehen hätte. Ich war nicht in der Arbeit. Ich hatte gerade eine Blinddarm-Notoperation hinter mir und war noch nicht wieder ganz gesund. Sonst wäre ich gar nicht zu Hause gewesen. Schließlich haben wir lang miteinander geplaudert. Ich fand ihn süß.« Sie hielt inne.

»Lassen Sie sich Zeit.«

»Eine Woche später wurde in der Zeitung sein Name in Verbindung mit diesem Mordfall erwähnt. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie gelogen, aber da habe ich das Telefon genommen, im Sheriffbüro angerufen und mich zu ihm durchstellen lassen. Als er am Apparat war, habe ich einfach erzählt, was mir als Erstes eingefallen ist.«

»Ihre Behauptung, dass Sie ein Mädchen gesehen hätten, auf das die Beschreibung des Opfers zutrifft, war also völlig falsch«, sagte ich in der Hoffnung, sie falsch verstanden zu haben.

»Das habe ich doch gerade gesagt. Es haben bestimmt eine Menge Leute angerufen und Angaben gemacht, die nicht stichhaltig waren. Ich wollte ja nur eine Gelegenheit, um ihn noch mal zu sprechen.«

Ich schwieg einen Moment, während ich dachte: Scheiße, Scheiße, Scheiße. »Hat’s funktioniert?«

Sie zuckte mit den Schultern. »Ich hab ihn geheiratet.«

»Tja, wenigstens der Teil ist erfreulich.«

Ihr Blick wanderte zum Fenster. Ich sah ein Auto die Einfahrt entlang und hinters Haus fahren. Dann sah ich wieder sie an.

Sie senkte die Stimme. »Tun Sie mir einen Gefallen.«

»Klar.«

»Verraten Sie das nicht meinem Mann. Ich habe ihm nämlich nie die Wahrheit gesagt.«

»Er weiß es nicht?«

Sie schüttelte den Kopf.

»Würde ihn das nach achtzehn Jahren wirklich noch berühren?«

Ich hörte, wie die Autotür zuschlug und die harten Sohlen an den Schuhen ihres Mannes über den gepflasterten Weg zwischen Garage und hinterer Veranda tappten. Es trat eine Pause ein, in der er seine Stiefmütterchen und Petunien betrachtete. Meiner Meinung nach brauchten sie Wasser. Er fand das offenbar auch. Ich hörte das Quietschen des Wasserhahns, als er das Wasser abdrehte, den Sprinkler anders hinstellte und das Wasser wieder andrehte. Er ging weiter auf die Hintertür zu, während sie hastig weiterredete. »Jedes Mal, wenn jemand fragt, wie wir uns kennen gelernt haben, erzählt er, dass ich mir die Mühe gemacht habe, anzurufen und eine Aussage zu machen. Er hat bewundert, dass ich eine so aufmerksame Bürgerin war. Er sagt, das sei eine meiner besten Eigenschaften. Er behauptet, er hätte sich am Telefon in mich verliebt. Dann hat er gesagt, es wäre ihm vorgekommen wie Schicksal, weil er mich erst in der Woche davor persönlich kennen gelernt hatte. Er glaubt, ich wäre anders. Einen Hauch besser, sagt er.«

»Heikel.«

»Und wie.«

Die Hintertür ging auf. Ihr Mann kam herein und streifte sich erst die Füße an der Matte ab, bevor er weiterging. Ein gut aussehender Mann Mitte fünfzig mit stahlgrauen Haaren und blauen Augen – vermutlich holländischer oder skandinavischer Abstammung. Er war groß und schlank und hatte einen drahtigen Körperbau ohne ein Gramm Fett. Er trug Straßenkleidung – eine braune Anzughose, ein schickes dunkelblaues Hemd und eine Krawatte mit einem blau-braunen Muster. Sein Abzeichen hatte er am Gürtel befestigt. Ich fragte mich, was für eine Position er wohl nach zwanzig Jahren bei der Sheriffbehörde bekleidete. Pistole und Halfter hatte er bereits abgelegt und vermutlich im Kofferraum seines Wagens eingeschlossen. »Was ist heikel?«

»Genau die richtige Menge Pektin abzuschätzen«, antwortete sie, ohne mit der Wimper zu zucken. Nachdem sie ihn bereits einmal belogen hatte, war sie offenbar schon routiniert darin.

»Ich heiße Kinsey.«

»Joe Mandel. Lassen Sie sich von ihr keinen Bären aufbinden. Sie macht die beste Erdbeermarmelade, die Sie je gegessen haben.«

»Das glaube ich.«

Sein Gesicht war faltig, und die Haare wurden schütter, da das Alter langsam seinen Tribut forderte. Er sah athletisch aus, und ich nahm an, dass er ein schneller Läufer und nach wie vor imstande war, mit den schweren Jungs fertig zu werden, wenn es die Umstände erforderten. »Hier drin sieht’s ja aus wie in einem Chemielabor. Kocht ihr zwei was Übles aus?«

»Mehr oder weniger«, sagte ich.

Er zeigte sich nicht besonders neugierig darüber, wer ich war oder was ich bei seiner Frau in der Küche zu suchen hatte. Er beugte sich vor, küsste sie auf die Wange und tätschelte ihr den Arm. »Ich zieh mich mal um und werkle noch ein bisschen im Garten. Heute Abend gehen wir zu Sizzler, damit du aus dieser Hitze rauskommst. Soll ich dir was helfen?«

»Nicht nötig, Schätzchen. Danke.«

»Nett, Sie kennen zu lernen«, sagte er und lächelte mir kurz zu.

Ich lächelte zurück und hob grüßend die Hand. Cloris sah zu, wie er davonging, und ihr Gesichtsausdruck wechselte von Wärme zu etwas Reservierterem über.

»Er macht einen netten Eindruck.«

»Er ist nett. Deshalb habe ich ihn ja geheiratet. Er ist anständig. Er käme nie auf die Idee, mich anzulügen.«

»Warum sagen Sie es ihm dann nicht?«

»Warum kümmern Sie sich nicht um Ihren eigenen Kram? Ich komme bestens alleine damit klar.«

Totenstille

Подняться наверх