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Die Rolle des Islams

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Der Islam schreibt für die Unterstützung derjenigen, die am meisten Hilfe benötigen, zwei Arten der Unterstützung vor. Die zakat, das ist eine jährliche Pflichtabgabe von 2,5 Prozent auf die Vermögenswerte derjenigen, die ein gewisses Einkommen haben. Und die sadaqa, eine freiwillige Abgabe in beliebiger Höhe. Zu beiden gibt es noch verschiedene Kategorien, doch ich möchte an dieser Stelle nicht ins Detail gehen.

Da wir unsere Arbeit ehrenamtlich machen, kann ich eher weniger Geld spenden, aber ich spende meine Zeit für die Umsetzung der vielen tollen Projekte, die wir mithilfe unserer deutschen Spender und Sponsoren anstoßen und umsetzen können.

„Sondern trachte mit dem, was Allah dir gegeben hat, nach der jenseitigen Wohnstätte, vergiss aber auch nicht deinen Anteil am Diesseits. Und tue Gutes, so wie Allah dir Gutes getan hat. Und trachte nicht nach dem Unheil auf der Erde, denn Allah liebt nicht die Unheilstifter.“2

Aber warum macht eine praktizierende Muslimin das alles? Jetzt kommt ein kleiner Versuch, meine Motivation zu erklären.

Folgenden sinngemäßen Text hat mir eine liebe Freundin geschickt. Leider ist mir der Autor unbekannt, doch ist die Theorie dahinter für mich so aussagekräftig, weil sie die Motivation vieler praktizierender Muslime darstellt. Deshalb möchte ich ihn meinen Lesern nicht vorenthalten.

Mit jedem Tag, der vergeht, kommen wir unserem Tod ein Stück näher. Wir werden dann vor Allah stehen und Rechenschaft ablegen. Allah sagt im Koran:

„Gewiss, sie sehen sie [die Strafe] weit entfernt, Wir aber sehen sie nahe!“ (70:6–7)

Viele Menschen sind dieser Tatsache gegenüber sehr unachtsam. Denn nur zu wissen reicht nicht, sondern das Wissen muss auch einen Einfluss auf das Handeln des Menschen haben. Unser Wunsch, das Paradies zu betreten, erfüllt sich nicht einfach nur deshalb, weil wir uns selbst als Muslime bezeichnen. Er bleibt ein Wunsch, bis wir anfangen, danach zu trachten.

„Diejenigen (aber), die glauben, und diejenigen, die auswandern und sich auf Allahs Weg abmühen – jene hoffen auf Allahs Erbarmen. Allah ist allvergebend und barmherzig“ (2:218)

Nach der Barmherzigkeit zu trachten heißt demnach also, nicht nur zu glauben, sondern auch zu handeln.

Nach der Barmherzigkeit Allahs zu trachten umfasst im Wesentlichen drei Punkte:

1 Dass man das, wonach man trachtet, liebt.

2 Dass man Angst davor hat, das, wonach man trachtet, zu verpassen.

3 Dass man sich entsprechend den eigenen Möglichkeiten Mühe gibt beim Trachten nach dem Gewünschten.

Diese drei Dinge müssen allesamt gegeben sein. Dann bedeutet es im Arabischen, dass man wirklich nach etwas trachtet. Das Wünschen alleine reicht demnach nicht, um das Ziel, in diesem Fall die Barmherzigkeit Gottes, zu erlangen. Doch leider hängen die meisten Menschen diesem Wunschdenken an.

In Sure 18:110 des Korans sagt Allah:

„[…] Wer nun auf die Begegnung mit seinem Herrn hofft, der soll rechtschaffen handeln und beim Dienst an seinem Herrn Ihm niemanden beigesellen.“

Diejenigen, die also wirklich auf ein Treffen mit Allah hoffen können, müssen zwei Voraussetzungen erfüllen:

1 Sie verrichten rechtschaffene Werke

2 Sie haben ikhlas (Aufrichtigkeit in den Taten und Gottesdiensten), glauben einzig an Allah und gesellen Ihm nichts bei.

Das ist im Wesentlichen meine Begründung für mein Tun in Gambia. Selbstverständlich gibt es noch andere kleinere Gründe, die sich dem Hauptgrund in angenehmster Weise anschließen. Die Möglichkeit, sich selbst besser kennenzulernen, recht häufig an die eigenen Grenzen herangeführt zu werden, das schöne Wetter und schließlich ein Leben mit viel weniger Gesetzen und Verboten seitens der Gesellschaft. Doch dazu später mehr

Ich helfe, also bin ich!

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