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Aufklärung

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Ich weiß es von mir selbst. Du sitzt vor dem Fernseher, hörst, dass Hunderte von jungen Männern vor Lampedusa ertrinken, und verstehst überhaupt nicht, warum. Durch die Heirat mit meinem Mann, der über vierzig Jahre in Deutschland lebte, aber immer engen Kontakt nach Gambia pflegte, bekam ich eine Ahnung davon, was die Gründe sein könnten. Doch jetzt, durch ein Leben Tag für Tag an der Seite derjenigen, die theoretisch jeden Moment auf die gleiche Idee kommen könnten oder diese Idee schon lange in sich tragen und nur auf den richtigen Moment warten, wurde mir einiges klarer.

Ihre Beweggründe sind verständlich, wenn sie auch ein völlig falsches Bild davon haben, was sie erwartet. Hier betreiben wir Aufklärungsarbeit in die andere Richtung, doch leider sind da oft beide Ohren zu. Wer glaubt, die Lösung für all seine Probleme gefunden zu haben, lässt sich das schwer wieder ausreden, schon gar nicht von jemandem, der selbst dort war und in ihren Augen alles erreicht hat. Dass sich Zeiten ändern und die Willkommenskultur eine komplett andere geworden ist, können sie nicht verstehen.

Seit ich in Gambia bin, versuche ich, Zusammenhänge zu verstehen, und lasse meine Leser daran teilhaben. Eine meiner Blog-Leserinnen meinte kürzlich, sie würde meinen Tagesablauf besser kennen als den ihrer besten Freundin. Eine andere bestätigte mir, dass sie bei unseren Charity-Ausgaben das Gefühl habe, mitten in unserem Büro zu stehen und mitzumachen. Na, wenn das keine Transparenz ist.

Ich helfe, also bin ich!

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