Читать книгу Ich helfe, also bin ich! - Suraya Jammeh - Страница 16

Warum aber nun dieses Buch?

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Für mich ist Schreiben die höchste und schönste Form des Lernens. Ein Mittel, um das Gelernte in Worte zu fassen. Der Beweis, es verstanden zu haben. Und ich möchte keine Lektion in meinem „Klassenzimmer Afrika“ verpassen oder gar eine unaufmerksame Schülerin sein.

Manchmal ist es hart, sehr hart. Die andere Sicht der Dinge, ein anderes Verständnis von Disziplin und Präzision lassen viele Deutsche hier schlichtweg verzweifeln. Doch die „Gäste“ sind wir. Und das Letzte, was die Gambier und auch andere Afrikaner brauchen, sind schon wieder Weiße, die ihnen sagen, wo es langgeht. Diese zweimalige Erfahrung aus der Geschichte Schwarzafrikas (Sklavenhandel und Kolonialismus) müssen wir nicht wiederholen.

Doch wir müssen auch dort hinschauen, wo alle Fehler machen, sei es, dass einige gierige internationale Geschäftsleute die Armut Afrikas auf unverschämte Weise ausnutzen oder, dass sie mithilfe von gern gesehenen Bestechungsgeldern, die jene, die die Einhaltung der Gesetze kontrollieren sollten, Gesetze umgehen. Doch dazu später im Buch.

Andere hingegen lassen keine Gelegenheit aus, die Weißen zu kopieren. Doch für meinen Geschmack sieht eine blonde glatthaarige Perücke an einer schwarzen Frau genauso unpassend aus wie bunt gemusterte Kleider an einer Weißen. Doch wie heißt es so schön: Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Ich begegne vielen Menschen, die mein Pendeln zwischen den Kontinenten neugierig macht, und mir werden in Deutschland oft sehr viele Fragen gestellt. Fragen wie …

1 Wie ist es denn so in Afrika? (eine Frage, die man bestimmt nicht in zehn Minuten beantworten kann)

2 Was gefällt dir so gut dort?

3 Was macht dich glücklich?

4 Wie kommst du mit der Armut dort klar?

Diese und vor allem die Frage, warum Afrika mich Gott nähergebracht hat, möchte ich in diesem Buch beantworten.

Eigentlich wollte ich einen Ratgeber schreiben über den Aufbau einer Hilfsorganisation im In- und Ausland. Doch erschien mir dieses Vorhaben nicht spannend genug. Auch die Zielgruppe, also die möglichen Leser eines solchen Buches, wäre wahrscheinlich nicht sehr groß.

Der Schwerpunkt liegt jetzt auf den Geschichten, die ich hier tagtäglich erlebe, und was ich aus ihnen gelernt habe.

Die eine oder andere Begebenheit werden aufmerksame Leser meines Blogs vielleicht wiedererkennen. Aber das sind nun einmal meine Erlebnisse, die ich jetzt in diesem Buch zusammengefasst habe. Es sind Geschichten, die das Herz berühren, traurig machen, zum Nachdenken anregen.

Ich habe viel aus diesen Begegnungen gelernt und wünsche mir, dass meine Leser genauso viel aus der Lektüre dieses Buches mitnehmen können.

Um die Eingangsfrage zu beantworten: Ich habe dieses Buch aus vier Gründen geschrieben. Der wichtigste ist wohl Aufklärung.

Ich helfe, also bin ich!

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