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Dienstag

Als Daisy aufwachte, sah sie Nick neben der Couch hocken, sein Gesicht weniger als dreißig Zentimeter von dem ihren entfernt. Mit einem leisen Fluch auf den Lippen rappelte sie sich hoch und tastete unter ihrem Kissen nach der Pistole, während sie gleichzeitig die Wohnung mit den Augen abcheckte. »Was ist? Was ist los? Versucht jemand, hier einzudringen?«

Er ließ sich mit der Antwort Zeit. Sie folgte seinem Blick und sah, dass ihre Decke verrutscht war und den Blick auf das Tank-top und die Panties, in denen sie geschlafen hatte, freigab. Obwohl weder das eine noch das andere besondere Einblicke gewährte, drückte sie sich aufrecht nach hinten gegen das Couchende und zog sich die verirrte Decke bis zum Hals hoch. Ihre Nervenenden signalisierten erhöhte Alarmbereitschaft. »Was willst du, Nick?«

»Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken.«

Das Morgenlicht, das durch die Sprossenfenster hereinströmte, ließ die zarten goldblonden und rotbraunen Strähnen in seinem dicken, überlangen Haar, das in seiner verschwenderischen Fülle an ein Tierfell erinnerte, deutlich hervortreten.

Er schnippte mit den Fingern vor ihrem Gesicht. »Erde an Daisy.« Sie blinzelte, und er erklärte: »Ich sagte, dass wir in fünfundvierzig Minuten weg müssen. Wenn du noch duschen willst, dann steh besser auf. Ich weiß doch, wie lange ihr Frauen immer braucht, bis ihr fertig seid.«

Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen. Das Klischee war ihr einfach zu blöde, um darauf einzugehen, aber dafür erregte ein anderes Wort ihre Aufmerksamkeit umso mehr. »Weg? Weg wohin?« Sie gähnte herzhaft und schüttelte, über sich selbst unzufrieden, den Kopf. »Sorry, bevor ich nicht meine erste Tasse Kaffee habe, funktioniere ich nicht besonders gut.«

»Ich mach dir einen. Du kannst inzwischen duschen.« Er steuerte auf die Küche zu.

Sie wickelte sich die Decke um die Schultern, klemmte sie mit einer Hand fest und griff mit der anderen nach der Pistole. Dann tapste sie hinter ihm her. »Moment mal. Was meintest du damit, wir müssten in fünfundvierzig Minuten weg?«

Nick sah auf seine Rolex. »Jetzt in vierzig.«

»Ob fünfundvierzig Minuten oder eine Stunde spielt keine Rolle, Coltrane. Ich würde dir nicht raten, blind irgendwohin zu gehen. Um deine Sicherheit zu gewährleisten, müssen wir schon ein paar Regeln festlegen.«

»Das musst du unterwegs machen, meine Süße. Ich muss Termine einhalten.«

»Zum Beispiel? Ein heißes Date vielleicht?« O nein, Daisy, das war nicht gut. Denk an deine Professionalität.

»Nein, ich habe heute einen Fototermin nach dem anderen.«

Sie atmete einmal langsam tief durch. »Ich rate dir dringend, diese Termine, wenn möglich, abzusagen. Ich bin in meinem Fach sehr gut, Nick, aber ich bin auch nur ein Mensch, und der Risikofaktor verzigfacht sich, wann immer du in der Öffentlichkeit erscheinst.«

»Tu einfach dein Bestes, Daisy. Ich habe diese Foto-Shootings vor Monaten zugesagt, und bis auf ein oder zwei handelt es sich ausnahmslos um Events, die an ein bestimmtes Datum gebunden sind. Ich kann sie nicht verschieben.«

»Schick ihnen einen anderen Fotografen.«

Er gab das frisch gemahlene Kaffeepulver in einen Kaffeefilter, setzte ihn auf eine Glaskanne und hielt das Ganze unter einen Instamatic-Heißwasserhahn. Während der heiße Dampf aufstieg, warf er ihr einen kurzen Blick zu. »Sie wollen den Besten.«

Sie schnaubte verächtlich. »Ach, und Annie Leibovitz war wohl zufällig gerade nicht verfügbar, was?«

»Autsch.« Er verzog das Gesicht zu einem Grinsen und schlug sich mit einer Hand ans Herz, so als sei er tödlich verwundet. Dann schob er ihr über die Küchentheke einen Kaffeebecher zu und holte die Kanne. Als er ihren Becher gefüllt hatte, fixierte er sie. Das Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden. »Ich habe ihnen mein Wort gegeben.«

Sie seufzte. Sein Wort war ein Argument, das sie nachvollziehen konnte. Sie war nur überrascht, dass es auch für ihn ein Argument war. Sie drapierte ihre Decke um, so dass sie die Hand durchstecken konnte, legte die Pistole auf die Theke und nahm sich den Becher.

»Ist es wirklich nötig, dies Ding hier zum Frühstückstisch mitzuschleppen?« Er sah sie stirnrunzelnd an.

Sie zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich nicht. Aber ich käme mir ganz schön blöd vor, wenn die Schläger deines Gentlemans plötzlich hier auftauchen und das Ding läge drüben bei der Couch.« Sie überlegte, wie sie Pistole und Becher gleichzeitig tragen und dabei auch noch ihre Decke festhalten sollte. Sie setzte den Becher noch einmal ab und drehte sich mit dem Rücken zu Nick. Dann wickelte sie sich die Decke um den Oberkörper und stopfte die eine Ecke unter ihrer linken Achsel fest. So hatte sie beide Hände für den Kaffee und die Pistole frei. »Ich geh jetzt ins Bad.« An ihrem Kaffee nippend, machte sie sich auf den Weg.

»Du hast dreiunddreißig Minuten.«

Ohne sich umzudrehen, beschrieb sie mit dem Lauf der Pistole einen kleinen Kreis in der Luft, um zu signalisieren, dass sie verstanden hatte.

»Ich meine es ernst, Daisy, ich werde deinetwegen nicht zu spät kommen.«

»Ja, ja, ja.«

Fünfzehn Minuten später war sie fertig angezogen, die Zähne geputzt, das nasse Haar aus der Stirn nach hinten gekämmt. Sie wusste nicht, warum ausgerechnet Frauen einen so schlechten Ruf hatten. Reggie und die übrigen Jungs, mit denen sie zu tun hatte, brauchten viel länger im Bad als sie. Der Fairness halber musste sie natürlich zugeben, dass die meisten von ihnen Möchtegern-Frauen waren.

Sie hatte bemerkt, dass Nick ein seidig glänzendes Hemd, Flanellhosen und ein Knitterleinenjackett trug, und sie wollte, um ihr eigenes Outfit – Jeans, Stiefel und ein weißes T-Shirt – aufzupeppen, ihren goldfarbenen Wollblazer anziehen. Doch zuvor schnallte sie sich ein Messer um den Unterarm und steckte ihre Pistole in ihr Halfter.

»Du bist ja ein wandelndes Waffenarsenal.«

»Ich bin gern vorbereitet, nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass die bösen Buben nicht hören wollen, wenn man ihnen sagt, sie sollen endlich artig sein.« Sie wurde wieder ernst. »Es wäre wirklich besser, wenn du nicht rausgehen würdest. Bist du ganz sicher, dass du deine Termine nicht verlegen kannst?«

»Die meisten nicht. Aber während du geduscht hast, habe ich begonnen, die wenigen Termine, bei denen das geht, zu verschieben.« Er nahm sich seine Schlüssel. »Können wir?«

»Fahren wir mit deinem Wagen?« Als er nickte, bat sie: »Dann lass mich eben noch etwas holen.«

»Lass mich raten – du hast deine Bazooka vergessen.«

»Du bist ein echter Witzbold, Coltrane.« Sie lief ins Schlafzimmer und holte etwas aus einer ihrer Tüten. Als sie ins Wohnzimmer zurückkam, schraubte sie die zwei Teile eines Werkzeugs zusammen, die durch einen Klettverschluss verbunden waren. Das Ergebnis war eine lange Stange, an deren einem Ende ein Winkelspiegel steckte. Nick hob eine große Sporttasche hoch, während sie versuchte, sich an ihm vorbeizuschlängeln. Da er ihr jedoch nicht gleich den Weg freigab, streifte sie seinen Körper. Für jemanden, der ein so ausschweifendes Leben führte, fühlte er sich unter seinen schicken Klamotten ziemlich fest an, ein Gedanke, den sie jedoch hastig verdrängte. »Lass mich vorgehen.«

»Aber ja doch, Puppengesicht, Ladys first.«

»Das hat hier nichts mit Etikette zu tun, Coltrane. Das ist professionelles Verhalten.« Die Hand an der Pistole, trat sie auf den winzigen Treppenabsatz hinaus und checkte den Garten und die Auffahrt, wobei sie den Schattenstellen besondere Aufmerksamkeit widmete. »Okay, die Luft ist rein.«

Nick kam heraus und schleppte die Tasche hinter sich her. »Ich komme mir vor wie ein Idiot.«

»Das brauchst du nicht. Wie geht’s übrigens deinem Arm heute?«

Er ballte und öffnete ein paarmal seine linke Hand. »Ich habe mehr Kraft drin.«

»Ja, echt?« Sie stieg langsam die Treppe hinunter. »Wie wär’s dann mit einer Partie Armdrücken?«

»Darauf erwartest du sicher keine Antwort.«

»Hast wohl Angst, dass ich dich auf dem Tisch festnagele, hm?«

»Du bist wirklich eine nervtötende kleine Ratte, weißt du das, Daisy?« Er war dicht hinter ihr und trat ihr fast auf die Fersen, als sie die Garage betraten.

Sie blieb abrupt stehen und schnellte den Arm seitlich heraus, um ihn davon abzuhalten, an ihr vorbeizustürmen, während sie die Schatten mit den Augen absuchte. Sein Zwerchfell fühlte sich warm und muskulös an, und sie war froh, ihren Arm einen Moment später fallen lassen zu können. »Okay, welches Auto ist deins?«

»Der Porsche.«

»Na klar. Lass mich den Wagen erst untersuchen, dann können wir fahren.«

Sie fuhr mit dem verspiegelten Ende der Stange unter das Auto und bewegte es von Achse zu Achse.

»Hältst du etwa nach einer Bombe Ausschau?«

»Ja.« Sie zog die Stange zurück und zerlegte sie in ihre beiden Teile, um sie mit dem Klettband wieder zusammenzubinden. »Mach die Motorhaube auf.«

Er tat, wie ihm befohlen, und sie suchte den Motorraum ab. Dann kletterte sie in den Wagen und beugte sich unter das Armaturenbrett. Endlich setzte sie sich auf und sagte: »Okay, alles sauber.«

»Du meine Güte«, murmelte er und steckte den Schlüssel ins Zündschloss.

Sie quittierte seinen indignierten Gesichtsausdruck mit einem Grinsen. »Weißt du, Coltrane, es gibt eine Methode, das künftig zu vermeiden.«

Er musterte sie argwöhnisch. »Ich frage wohl besser nicht.« Ein paar Sekunden des Schweigens vergingen. »Okay, was soll’s. Also, wie lässt sich das in Zukunft vermeiden?«

»Wenn dir das nächste Mal eine verheiratete Frau begegnet, die dir schöne Augen macht, dann lass deinen Hosenstall zu.«

Mo winkte ihren Kunden noch einmal zum Abschied zu, verschloss den Schlüsselkasten an der Villa, die sie ihnen gerade in Pacific Heights gezeigt hatte, und ging zu ihrem Wagen. Sie öffnete die Tür, blieb dann aber mit der Hand auf dem Autodach stehen und starrte den Hügel hinab auf das Planetarium und die nebelverhangene Bucht dahinter.

Du hattest kein Recht, dich einzumischen, tönte ihr Reids Stimme zum hundertsten Mal durch den Kopf. Du hättest dich, verdammt noch mal, da raushalten sollen.

Gott, wie sehr sie sich wünschte, das getan zu haben. Aber nein, sie hatte ja sofort ihre Nase da hineinstecken und sein Problem für ihn lösen müssen – gar nicht davon zu sprechen, dass die Art, wie sie es getan hatte, kriminell war, und Reid alles andere als begeistert wäre, wenn er davon erführe. Was natürlich ein zusätzliches Problem war. Vielleicht sogar das Größte.

Sie hätte ihm erzählen sollen, was sie unternommen hatte. Sie hatte es auch vorgehabt. Aber dann hatte sich ihr Stolz energisch gemeldet, und sie hatte Reid aus dem Arbeitszimmer gehen lassen, ohne den Versuch zu unternehmen, ihm alles zu erklären. Nein, sie hatte sogar noch Schlimmeres getan. Sie hatte ihn hinausgetrieben.

Ich möchte wie ein vollwertiges Mitglied dieser Familie behandelt werden, und nicht wie irgendein inkompetenter Teenager, der jedes Mal, wenn er in der Tinte sitzt, nach seiner Mami rufen muss.

»Ach, halt die Klappe, Reid«, murmelte sie, stieg ins Auto und zog die Wagentür zu.

Das stimmte doch gar nicht. Oder?

Sicher, sie machte sich Sorgen um ihr Geld. Ihr Vater hatte sie zu Hause kurz gehalten, trotz des aufwändigen Lebensstils der Kreise, in denen sie verkehrten. Diese Sorge begriff Reid mit dem beachtlichen Vermögen des Cavanaugh-Bankgeschäfts im Rücken nicht. Vielleicht hatte sie ja zu viel an ihm herumgenörgelt, aber er ging so verdammt leichtsinnig mit seinem Treuhandvermögen um und warf es jedem, der eine traurige Geschichte zu erzählen wusste, in den Rachen. Das war auch der Grund, warum sie die Immobilienfirma Cavanaugh Realty aufgezogen hatte, und sie würde sich nicht dafür entschuldigen, dass sie Sicherheit brauchte.

Wenn sie ihm wirklich etwas bedeutete, dann hätte er sie erst gar nicht in diese Lage gebracht. Aber jedes Mal, wenn ihre Angst sie dazu getrieben hatte, an seine finanzielle Verantwortung zu appellieren, hatte er sich zurückgezogen und seine eigenen Ziele verfolgt. Er hatte ihr keine andere Wahl gelassen, als ihre eigenen Fähigkeiten gezielt einzusetzen. Nur dann konnte sie sicher sein, sich niemals sorgen zu müssen, dass die Gläubiger ihr auf den Fersen waren.

Mo lachte sarkastisch auf. Es war ein echter Treppen-Witz, wenn man verfolgte, wohin sie ihre viel gerühmte Rationalität gebracht hatte.

Sie griff nach dem Zündschlüssel, lehnte sich dann aber noch einmal auf dem Fahrersitz zurück, ohne den Wagen zu starten. Sie blickte durch das Beifahrerfenster und bemerkte, dass sich der Nebel über der Bucht zu lichten begann und die ersten schwachen Sonnenstrahlen durchbrachen.

Sie und Reid hatten sich so auseinander gelebt, dass es sie überrascht hatte, wie stark ihr Wunsch gewesen war, seine Schulden zu begleichen. Doch die Wahrheit war, dass sie den Gedanken nicht ertragen konnte, ihm könne je etwas Schlimmes widerfahren.

Sie seufzte. Sie bezweifelte, dass er Gefallen daran fand, wenn sein Name verunglimpft würde. Sie musste ihm bald erzählen, was sie angestellt hatte, um die Schulden zurückzuzahlen. Und zwar, bevor sie einen Haftbefehl erhielt.

Aber jetzt noch nicht.

Das Ehepaar, dem sie gerade die Villa gezeigt hatte, war hellauf begeistert gewesen. Sie würde noch ein paar Tage abwarten, und vielleicht – wenn sie Glück hatte – erübrigte sich dann die Notwendigkeit, Reid zu beichten, welchen Mist sie gebaut hatte. Bitte, lieber Gott, lass es sich erübrigen. Mach, dass ich ihm nie erzählen muss, wie dumm ich war. Sie brauchte nur zwei oder drei zusätzliche Tage – das war doch nicht zu viel verlangt.

J. Fitzgerald Douglass bewunderte sein Spiegelbild. Sein stahlgraues Haar war perfekt frisiert und seine Wangen glänzten frisch von der Rasur. Er zupfte an dem Seidentaschentuch in seiner Brusttasche eine Weile herum, bis es richtig drapiert war, und beschäftigte sich zwei geschlagene Minuten lang mit dem Sitz seiner Krawatte. Erst als er mit seinem Outfit hundertprozentig zufrieden war, schloss er die Spiegeltür des Schranks und wandte sich um, um die beiden Männer, die schweigend auf ihn warteten, zu begrüßen. Ihre Anwesenheit missfiel ihm.

»Wir hatten doch vereinbart, wie sonst auch, nur telefonisch Kontakt aufzunehmen«, sagte er. »Kommt hier nie wieder her. Wenn ein persönliches Treffen erforderlich sein sollte, lässt sich immer eine Möglichkeit finden, dies woanders zu arrangieren.« Er schüttelte ungnädig sein Haupt. »Aber da ihr nun schon einmal hier seid – wo ist eigentlich Jacobsen?«

»Er beobachtet weiter Coltranes Bude.«

»Ausgezeichnet. Was gibt’s zu berichten?«

Der Größere der beiden, von der Statur eines Schrankes, fing an: »Gestern ist so ’ne blonde Puppe auf dem Anwesen aufgekreuzt. Sie kam zu Fuß und sah nicht so aus, als würde sie das Haupthaus besuchen. Wir denken, sie ist bei Coltrane eingezogen.«

»Sein Sexleben interessiert mich nicht, Autry. Wo ist mein Film?«

»Wir haben in der Dunkelkammer nichts gefunden, Mr. Douglass. Und bevor wir Coltrane zum Sprechen bringen konnten, hatte jemand die Polizei alarmiert. Er musste allerdings ins Krankenhaus.«

J. Fitzgerald nahm hinter seinem Schreibtisch Platz, jedoch ohne seine Handlanger dazu aufzufordern, es ihm gleichzutun. »Ist er immer noch dort?«

»Nein, Sir, er ist wieder zu Hause. Wir haben ihn heute Morgen allerdings noch nicht zu Gesicht bekommen, weil es unmöglich ist, dort ständig rumzulungern. Die Leute vom Haupthaus scheinen aufzupassen, dass sich kein Fremder dort rumtreibt.«

J. Fitzgerald blickte von dem einen vierschrötigen Kerl zum anderen. »Und ich nehme an, euch ist nie in den Sinn gekommen, jemanden an den Querstraßen zu beiden Seiten des Anwesens zu postieren.«

»Hä?«

Er unterdrückte es, seinen Unmut laut zu äußern. Es brachte nichts, wütend zu werden. Er hatte sie ja schließlich nicht wegen ihres Hirns engagiert.

Sie täten allerdings verdammt gut daran, den Job, für den er sie angeheuert hatte, zu erledigen, und zwar bald.

Denn er dachte nicht im Traum daran, sich von einem verarmten blaublütigen Fotografen um die Früchte seines Lebens, für die er so hart gearbeitet hatte, bringen zu lassen.

Nachdem er diese Typen am Sonntagnachmittag angeheuert hatte, hatte er ein paar Nachforschungen über Coltrane angestellt. Das Wichtigste, was er herausgefunden hatte, war, dass er die Hunde vielleicht ein bisschen überstürzt von der Leine gelassen hatte. Das war Pech, aber jetzt war es zu spät, daran noch irgendetwas zu ändern.

Die Würfel waren gefallen. Wenn man Coltrane in Frieden gelassen hätte, hätte er die Negative möglicherweise von sich aus am Sonntagabend vernichtet. Das tat er jetzt bestimmt nicht mehr. »Okay, ich sage euch jetzt, was ihr tut.« Er skizzierte ein ausgeklügeltes System, bei dem seine Schießkumpane Coltrane im Auge behalten konnten, ohne selbst gesehen zu werden. »Unternehmt was, egal was«, befahl er und entließ sie. »Ich will diese Fotos.«

Ein Traummann zum Verzweifeln

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