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3.5 Tumorwunden (auch malignom-assoziierte Wunden, maligne Wunden)
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Definition Tumorwunde European Oncology Nursing Society (EONS) (2015):
»Eine maligne kutane Wunde als Infiltration eines Tumors oder von Metastasen in die Haut, wobei Blut- und Lymphgefäße einbezogen sein können.«
Malignom-assoziierten Wunden können folgende Ursachen zugrunde liegen:
• Tumorwachstum (mit Invasion der Haut)
• Defizit zwischen Tumorwachstum und Blutversorgung, in der Regel mit Ausbildung einer Tumornekrose
• Tumorzerfall
• Primärer Hauttumor
• Entartung chronischer Wunden
• Fern-/Regionalmetastasierung
• Implantation bei OP
Tumorwunden sind oft invasiv. Es können bis in tiefe Gewebsschichten reichende Defekte vorliegen, was zu einer erschwerten Behandlung und großen Exsudationsmengen führen kann, insbesondere wenn Lymphgefäße mitbetroffen sind.
Die häufigsten Tumorarten, die exulzerieren können, sind: Plattenepithelcarcinome, Mamma-Karzinom, Weichteiltumore/Sarkome, T-Zell-Lymphome (z. B. Mycosis fungoides), Lymphmetastasen, Urotheltumore, Anal-/Rektalcarcinom.
Die größten Gefahren für einen Patienten mit einer Tumorwunde bestehen in dem erhöhten Risiko einer Wundinfektion (durch den schlechten Allgemeinzustand der Patienten und das eingeschränkte Immunsystem) und/oder einer Tumorblutung.
Ein häufiges Problem der Tumorwunden ist der Geruch, der durch den Zellzerfall in der Wunde und/oder durch Befall mit anaeroben Keimen entsteht und den Patienten stark belastet.
Zumeist lassen sich diese Wunden durch ihre Malignität nur palliativ und nicht kurativ behandeln.
Wichtig ist es, den Patienten mit einer Tumorwunde in seiner Gesamtheit zu sehen und seine Lebensqualität so weit es geht zu fördern.
Erschwerend kommt die hohe psychische Belastung durch das Auftreten einer malignom-assoziierten Wunde hinzu, da so die Erkrankung nach außen sichtbar wird, besonders an Stellen, die sich nicht durch Kleidung verdecken lassen. Dieser psychische Aspekt darf bei der Versorgung der Betroffenen nicht außer Acht gelassen werden.