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ÜBUNG: FOCUSING ZUR ZIELFORMULIERUNG

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Beginnen Sie damit, eine angenehme Stelle im Körper zu suchen, den sogenannten Guten Ort.

Verweilen Sie dort für ein bis zwei Minuten und formulieren Sie, wie Sie das wohlige Gefühl beschreiben würden (zum Beispiel wohlig, entspannt und warm).

Lassen Sie auch ein Bild für die angenehme Empfindung auftauchen.

Fragen Sie sich: Was ist das Beste oder Wichtigste an dem Guten Ort für mich?

Ausgehend von dem angenehmen Gefühl fragen Sie sich nun weiter: Wenn ich an die achtsamen Körperdialoge über mein Symptom, meine Erkrankung denke: Was ist genau mein Ziel? Was möchte ich mithilfe von Focusing erreichen oder klären?

Versuchen Sie, diese Frage in Richtung Körpermitte, also Brust- und Bauchbereich hinein zu stellen und warten Sie jetzt einfach für ein bis zwei Minuten, was dort als Antwort auftaucht.

Formulieren Sie Ihre Antwort und prüfen Sie dabei in der Körpermitte, ob sich Ihre Formulierungen stimmig anfühlen.

Lassen Sie sich Zeit, bis Sie eine Antwort gefunden haben, die wirklich passt.

Nun stellen Sie sich vor, dass die bevorstehenden achtsamen Körperdialoge genau das bringen, was Sie von ihnen erwarten, und fragen Sie sich in Richtung Körpermitte: Wie würde ich mich dann fühlen?

Warten Sie wieder ab, wie Ihr Körper antwortet. Lassen Sie ihm Zeit zu antworten.

Was auch immer auftaucht, beschreiben Sie es mit Ihren Worten oder in Bildern.

Verweilen Sie einfach noch ein wenig wortlos bei der Vorstellung, Sie wären gesund oder Sie hätten Ihr selbst formuliertes Ziel erreicht. Kosten Sie diese Vorstellung in allen Facetten aus.

Wie bei einem Navigationsgerät findet unser Körper mithilfe dieser Übung nicht nur unser Ziel, sondern auch die möglichen Staus, also Komplikationen auf dem Weg zur Heilung. Durch die Übung fischen wir mögliche Widerstände gegen eine Heilung–ein weites oft vernachlässigtes Feld–aus dem trüben Wasser unseres Unbewussten.

Eine 52-jährige Journalistin, die an Brustkrebs litt, formulierte zunächst ihre Zielvorstellung: »Vollständig gesund und ohne Krebszellen sein«. Als sie sich diese Vorstellung dann aber fühlen ließ, tauchten Ängste auf: Dann müsste sie ja wieder in ihren Beruf zurück, der sie ihrer Meinung nach krank gemacht habe. Jetzt, wo sie krank sei, habe sie viel Zeit für ihre Freundschaften und endlich die Muße, ihrer Kunst nachzugehen und zu zeichnen, eine Tätigkeit, die sie mit Leidenschaft und Begeisterung erfüllt. Nein, sie sei noch gar nicht dazu bereit, gesund zu werden!

Eine andere Klientin, eine Lehrerin, die an einem Burnout Syndrom leidet, formuliert ihr Ziel zunächst im Alltagsbewusstsein: Sie möchte wieder Kraft haben, das Nichts- Tun Genießen lernen, zufrieden, entspannt und locker werden. Das klingt stimmig und überzeugend. Als ich ihr dann aber vorschlage, sie möge sich mit innerer Achtsamkeit einmal vorstellen, sie sei schon am Ziel, fließen Tränen. Sie habe einen Kloß im Hals. »Ich habe Angst, dass ich das nicht schaffe. Ich fühle mich so erschöpft und kraftlos, dass ich mir im Moment gar nicht vorstellen kann, dass dies einmal anders wird.«

Es macht einen Unterschied, ob wir unser Ziel nur vom Verstand her formulieren, oder ob wir es uns auch mit dem ganzen Körper fühlen lassen. Im letzteren Fall können mögliche Widerstände gegen den Heilungsprozess, aber auch mit der Zielvorstellung einhergehende Gefühle wie zum Beispiel die Angst, es nicht zu schaffen, ins Bewusstsein treten und bearbeitet werden.

Das folgende Beispiel illustriert das ganz anschaulich.

Im Dialog mit dem Körper

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