Читать книгу Predictive Analytic und die Haftung für fehlerhafte Ergebnisse gegenüber betroffenen Einzelpersonen - Susanne Mentel - Страница 65

4. Analyse von Arbeitnehmerverhalten

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Auch fehlerhafte Vorhersagen über das Verhalten von Arbeitnehmern oder Bewerbern können negative Auswirkungen haben, wenn diese in Wahrheit nicht dem tatsächlichen Verhalten des Betroffenen entsprechen. Mögliche Folge eines fehlerhaften Vorhersagewertes im Rahmen eines Auswahlverfahrens kann die Ablehnung des Bewerbers sein. Negative Einstufungen können darüber hinaus bei Vertragsverhandlungen zu niedrigeren Gehältern, geringeren Bonuszahlungen oder der Vorenthaltung sonstiger Vergünstigungen führen. Wird ein Arbeitnehmer fälschlicherweise als kündigungsbereit eingestuft, kann sich dies sowohl positiv als auch negativ auf ihn auswirken. Wird der betroffene Arbeitnehmer in der Folge nämlich besonders gefördert, indem er ein höheres Gehalt oder eine Beförderung angeboten bekommt, erwachsen ihm dadurch keine Nachteile. Besteht aufgrund eines negativen Ergebnisses arbeitgeberseitig aber kein Interesse mehr für eine Förderung des Mitarbeiters, weil dieser fälschlicherweise als kündigungsbereit und nicht mehr förderungswürdig eingestuft wurde, kann in der Vorenthaltung von begünstigenden Maßnahmen unter bestimmten Voraussetzungen ein rechtlich relevanter Schaden liegen. Neben Nachteilen finanzieller Natur, etwa im Rahmen ausbleibender Gehaltserhöhungen, sind auch solche immaterieller Natur denkbar, etwa wenn eine negative Verhaltensvorhersage dem Kollegium bekannt wird und das Ansehen des Mitarbeiters herabsetzt oder das Nichterreichen bestimmter Vorhersagewerte zu einer Stigmatisierung führt.

Predictive Analytic und die Haftung für fehlerhafte Ergebnisse gegenüber betroffenen Einzelpersonen

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