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Bischoff, Friedrich

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* 26. Januar 1896 in Neumarkt/Środa Śląska

† 21. Mai 1976 in Großweier/Baden-Württemberg

Schriftsteller

Journalist

Rundfunkpionier

Bischoff besuchte die Grundschule in Neumarkt, danach das Gymnasium in Breslau. Vor Beginn des Studiums wurde er 1914 Soldat.

Nach dem Krieg studierte er Germanistik, Philosophie und Literaturwissenschaften an der Universität in Breslau. Das Studium unterbrach er aber schon nach wenigen Semestern und entschied sich als Dramaturg am Breslauer Stadttheater zu arbeiten.

1921 erschienen sein erster Gedichtband „Gottwanderer", 1922 der Roman „Ohnegesicht" und 1925 „Alter" sowie der Gedichtband „Die Gezeiten".

Von 1925 bis 1933 war er beim Breslauer Rundfunk tätig und leitete die „Schlesische Funkstunde", ab 1929 war er Intendant des schlesischen Rundfunks. Sein Verdienst während dieser Tätigkeit war die Entwicklung der Darstellungsformen, wie die Hörfolge und die Hörspiele. So entstand 1928 das Hörspiel „Hallo! Hier Welle Erdball!". Es wird noch heute als das älteste deutschsprachige Ton-Hörspiel betrachtet. 1926 nahm er auch die Serienfolge des Hörspiels „Runxendorf mit seiner Welle OS" des schlesischen Humoristen Ludwig Manfred Lommel11 in das Programm auf.

1933 wurde Bischoff von den Nationalsozialisten seines Amtes beim Breslauer Rundfunk enthoben und als vermutlicher „Kulturbolschewik" inhaftiert. Nach Monaten der Inhaftierung kam es zu einem Prozess, der mit einem Freispruch aus Mangel an Beweisen endete.

Bischoff fand eine Anstellung als Verlagslektor beim Ullstein-Verlag in Berlin. Hier entstanden zahlreiche Werke: die Romane „Die goldenen Schlösser" (1935), „Der Wassermann" (1937) und die Lyrikbände „Schlesischer Psalter" (1939). Seine Gedichte behandeln den Alltag in Schlesien. Das Thema seiner Werke sind alte schlesische Sitten, Bräuche und Berufe, wie Bildschnitzer, Glasschleifer, Weber im Riesengebirge und Lumpensammler.

1943 erschien der Band „Sternbild der Heimat" mit Gedichten und Geschichten aus der schlesischen Heimat.

Bischoff lebte in Berlin und Wolfshau/Wilcza Poręba. 1945 nach der Vertreibung aus Wolfshau kam Bischoff in den westlichen Teil Deutschlands und war von 1946 bis 1965 Intendant des Südwestfunks in Baden-Baden. 1953 erschienen ein Band von Erzählungen „Gold über Danae" und 1964 „Rosenzauber".

In Anerkennung seiner Verdienste für den Deutschen Rundfunk wurde Bischoff 1951 der Ehrentitel eines Professors verliehen und zum Ehrensenator der Universität Freiburg ernannt. 1954 erhielt Bischoff das Große Bundesverdienstkreuz und 1976 den Eichendorff-Literaturpreis des Wangener Kreises12. Bischoff war Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung, des PEN-Clubs, der Akademie der Wissenschaften und Literatur und des Kulturwerks Schlesien. Das Kompendium der Encyklopedia Wrocławia würdigt Friedrich Bischoff mit einem Eintrag.

11 s. Lommel Ludwig , Manfred

12 Der Wangener Kreis - Gesellschaft für Literatur und Kunst des Ostens e. V. wurde 1950 in Wangen im Allgäu für schlesische Künstler und Gelehrte gegründet (Wikipedia).

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