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Probesitzen am Esstisch

Materialwahl – eine Frage des Gewichts

Du bist nun stolze*r Besitzer*in eines Fahrzeugs und willst es in ein kuscheliges Zuhause für unterwegs verwandeln. Beim Ausbau des Fahrzeugs ist es wichtig, das maximal zulässige Gesamtgewicht nicht aus den Augen zu verlieren. Denn durch die verbauten Materialien erhöht sich das Gewicht des Fahrzeugs. Wir hatten vor unserem Ausbau Sorge, dass mit dem zusätzlichen Gewicht der Spielraum bis zum maximal zulässigen Gesamtgewicht des Fahrzeugs knapp werden könnte. Diese Befürchtung war bei uns rückblickend unbegründet, unser Camper Milo wies ein Leergewicht von ca. 1,8 Tonnen auf, mit dem Ausbau sind wir jetzt bei ungefähr 2,4 Tonnen angelangt. Wir haben also noch eine Tonne Luft für Gepäck, Fahrräder, Wasser, Kraftstoff usw. Das ist von Vorteil, nicht weil wir so viel mitnehmen wollen, sondern weil ein geringeres Gewicht im Sinne des Umweltschutzes auch einen geringeren Kraftstoffverbrauch zur Folge hat.

LEICHTGEWICHTE VERBAUEN

Leichte Materialien zu wählen ist gar nicht so schwer, wir haben beim Bau der Möbel, mit denen wir den Campervan ausstatten wollten, viel Pappel- und Kiefersperrholz genutzt. Die Wände haben wir mit dünnen Pappelsperrholzplatten verkleidet und Rollenkork darauf verklebt, das spart zusätzlich Gewicht, und ich finde die Optik von Kork sehr ansprechend.


Tipp: Bei einigen Entscheidungen ist die Langlebigkeit und Nachhaltigkeit des Materials allerdings wichtiger als das Gewicht, so haben wir etwa einen Frischwassertank aus Edelstahl anstelle der leichteren Plastikvariante verbaut.


Generell unterschätzen wir Handwerkerlaien oft die Stabilität von Holzkonstruktionen: Die dickste Platte, die wir zum Bau unserer Möbel verwendet haben, war ein Regalbrett, das wir im Küchenschrank verbaut haben und das eine Stärke von 12 mm aufweist. Dort sind viele Töpfe, Teller und Gläser, also die schwereren Küchenutensilien untergebracht. Doch stärker muss das Material meist nicht sein und hält dennoch den Anforderungen zur Genüge stand.

Wir haben uns außerdem dazu entschieden, auf unsere Bodenplatte Korkplatten zu kleben, da diese etwas leichter als beispielsweise Laminat sind. Zudem haben wir auf die Seitenverkleidung hinter den eingebauten Möbeln verzichtet, so etwa hinter den Sitzhockern, an der Seite des Küchenschranks sowie unter dem Bett. Dadurch wird zum einen der zur Verfügung stehende Raum nicht durch verbautes Material reduziert, zum anderen sparst du das Material, in unserem Fall Holz, für diesen Bereich. Da an diesen Stellen die Dämmung also nicht verkleidet ist, könnte es natürlich passieren, dass sie beschädigt wird – so ist etwas Vorsicht etwa beim Beladen des Fahrzeugs geboten.

Beim Ausbau des Gefährts ist es auch wichtig, auf eine ungefähre Gleichverteilung des Gewichts zu achten. So haben wir unsere Batterie rechts und die Wassertanks links verbaut. Wir haben uns überdies gegen eine fest installierte Markise und für Kederschiene und Plane entschieden, diese Konstruktion ist ebenfalls etwas leichter.

Als Kederschiene wird im Übrigen die Leiste bzw. das Profil bezeichnet, das an der Einstiegsseite des Campervans montiert wird, um Sonnensegel, Vorzelt oder eben eine Plane aufzunehmen.

Auch bei der Wahl der Batterie lässt sich Gewicht sparen: Wenn du es dir leisten willst, kannst du eine (teurere) Lithium- anstelle einer AGM-Batterie kaufen, das spart je nach Kapazität um die 50 Kilogramm Gewicht.

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