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Blick in unseren Milo: Einbau der Küchenzeile

Umweltfreundliche Materialien

Wenn du dein Fahrzeug selbst ausbaust, kannst du es nach deinen ganz persönlichen Vorstellungen gestalten. Beim Ausbau deines Zuhauses auf Rädern gibt es viele Möglichkeiten, umweltverträgliche Materialien und Produkte zu verwenden, Gegenstände aus zweiter Hand zu nutzen und Ressourcen zu schonen. Viele konventionelle und Nicht-Bioprodukte haben überdies den Nachteil, dass sie Konservierungsstoffe und Lösemittel enthalten, die noch lange Zeit ausdünsten und deine Gesundheit beeinträchtigen können.

Das war unsere To-do-Liste für den Ausbau des Campervans:

Rost entfernen, grundieren, lackieren

dämmen

Fußboden verlegen

Wand verkleiden

Solaranlage montieren

GARANTIERT ÖKO: FARBEN, LACKE, KLEBER

Wir haben uns von Anfang an bemüht, umweltfreundliche Produkte – Farben, Kleber, Lacke etc. – beim Ausbau unseres Campervans zu wählen. Beim Griff zum richtigen Fabrikat hilft z.B. das Siegel »Blauer Engel«. Dieses zeichnet Produkte aus, die umweltfreundlicher sind als andere der gleichen Kategorie. Noch strenger in seinen Anforderungen ist das »EU Ecolabel«. Mit diesem werden Produkte versehen, die besonders umweltverträglich sind und die Gesundheit vergleichsweise geringer belasten. Bei diesem Siegel wird darüber hinaus auf Langlebigkeit und Müllvermeidung durch Recycling Wert gelegt.


Unser Milo erstrahlt in neuem Glanz dank (Öko-)Lack.

Die Farben und Lacke der Marke PNZ sind beispielsweise mit diesem Siegel ausgezeichnet. Diese haben wir im Baumarkt (z.B. bei toom) gefunden. Die rote Farbe unserer Küche ist etwa von dieser Marke.


Bei Klebern ist es etwas schwieriger, ein umweltfreundliches Produkt zu finden. Wir haben aber die Marke Auro entdeckt. Diese stellt neben Farben, Harzen und Lasuren auch Kleber her. Damit haben wir den Kork an unsere Wände geklebt.

Das meiste Holz in unserem Campervan wollten wir auch in Holzoptik belassen, wir haben es lediglich mit Leinöl gestrichen, damit die Oberfläche besser vor Feuchtigkeit und Schmutz geschützt ist. Leinöl kannst du, abgefüllt in größere Kanister, im Tierbedarf bekommen, dort ist es deutlich günstiger als im Supermarkt.


Für die Rostbehandlung an und in deinem Fahrzeug können wir dir Rostumwandler auf Naturölbasis empfehlen, das von uns benutzte heißt Owatrol Öl. Es kriecht in den Rost, schließt ihn luftdicht ab und verhindert so ein weiteres Rosten.

DÄMMUNG – SO BLEIBT’S SCHÖN WARM!

Zum Thema Nachhaltigkeit beim Ausbau des Campervans bekommen wir sehr oft die Frage gestellt, womit wir das Fahrzeug gedämmt haben. Es gibt tatsächlich bereits einige Camper*innen, die mit alternativen Dämmmaterialien experimentiert haben. Ich habe z.B. schon von Hanf, Jute oder Korkplatten als Dämmstoff gelesen. Für uns kam Mineralwolle nicht in Frage, da diese nur mit Schutzausrüstung verarbeitet werden kann. Wir haben uns nach ausführlicher Recherche für Armaflex bzw. Kaiflex entschieden, also das Material, mit dem sehr viele Camper*innen ihr Fahrzeug dämmen und zu dem auch Langzeiterfahrungen vorliegen.


Armaflex und Kaiflex basieren auf Kautschuk und werden vollflächig auf das Blech des Fahrzeugs geklebt. Es gibt den Dämmstoff in verschiedenen Stärken. Der Vorteil dieses Materials besteht darin, dass es keine Feuchtigkeit aufnimmt und das Blech somit vollständig vor Rost schützt. Gerade in einem als Wohnraum genutzten Fahrzeug entsteht viel Feuchtigkeit, hier ist also größte Sorgfalt geboten. Für uns war dieses Dämmmaterial der beste Kompromiss zwischen Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. Wir hatten bereits einen Wasserschaden durch die undichte Befestigung des Dachgepäckträgers und mussten nur wenige Stellen vom Kai- bzw. Armaflex erneuern, da es die Feuchtigkeit umleitet und nicht aufnimmt. Um Kai- und Armaflex möglichst ressourcenschonend zu bekommen, haben wir ausschließlich übrig gebliebene Rollen und Reste von anderen Ausbauer*innen über eBay Kleinanzeigen gekauft.

Das haben wir in unser Fahrzeug eingebaut:

Bett

Kleiderfach

sonstiger Stauraum

(Klapp-)Tisch

Sitzgelegenheit

Küchenzeile

Trockentoilette

HOLZ SORGT FÜR GEMÜTLICHKEIT

Beim Holzkauf kannst du auf FSC-zertifizierte Produkte zurückgreifen. Das FSC-Siegel steht für nachhaltige Waldwirtschaft und kennzeichnet auch Artikel, die aus nachhaltig erwirtschaftetem Holz bestehen.

Zum Thema Holz haben wir aber auch einen besonderen Tipp für dich: Das Holz ist mit das Teuerste am ganzen Ausbau. Wenn du hier etwas Geld sparen und gleichzeitig Ressourcen schonen willst, kannst du nach Secondhand-Holz suchen. Wir haben etwa die Bretter, aus denen die Türen unserer Küchenschränke bestehen, aus Einwegpaletten geschnitten. In unserem Fall waren die Einwegpaletten hinter einem Möbelmarkt abgelegt, und man durfte sie einfach mitnehmen – im Zweifelsfall aber unbedingt fragen! Einwegpaletten werden, wie der Name schon vermuten lässt, nach nur einer Benutzung entsorgt. Wir haben sie mit einer Flex abgeschliffen und mit Leinöl versiegelt. Du kannst aber auch bei eBay Kleinanzeigen schauen, ob dort Holz oder Paletten angeboten werden.


Unsere Küchenzeile in Holzoptik


Tipp: Viele unserer Einrichtungsgegenstände haben wir gebraucht gekauft, unter anderem das Spülbecken, die Arbeitsplatte, die Wassertanks, den Wasserhahn, die Standheizung, den Spirituskocher, die Tür- sowie Schubladengriffe, die Campingdusche und einiges mehr.

Es kostet zwar etwas mehr Zeit, die benötigten Dinge gebraucht zu finden, als sie einfach neu zu bestellen oder im Geschäft zu kaufen. Es spart aber viele Ressourcen und auch Geld. Zudem kannst du ganz individuelle Artikel finden, die es neu so gar nicht (mehr) gibt.

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