Читать книгу Green Camping - Svenja Preuster - Страница 13
ОглавлениеEnergieversorgung
Seinen eigenen Strom zu produzieren hat viele Vorteile. Du bist zum einen nicht auf die Stromversorgung am Campingplatz angewiesen und kannst somit auf die günstigeren Stellplätze ohne Stromanschluss ausweichen. Du kannst zum anderen aber auch kleinere Plätze anfahren, die keine derartige Infrastruktur aufweisen. Trotzdem funktioniert alles, ohne dass du groß Strom sparen musst.
Das bei Camper*innen bekannteste und beliebteste Mittel, um Strom zu erzeugen, ist eine Solaranlage auf dem Dach des Fahrzeugs. Es gibt jedoch noch ein paar andere Möglichkeiten, die ich dir kurz vorstellen möchte:
GENERATOREN
Generatoren sind in den letzten Jahren um einiges leiser und sparsamer geworden, dennoch produzieren sie Strom durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen. Da es deutlich ökologischere Varianten gibt, rate ich dir davon eher ab.
BRENNSTOFFZELLEN
Brennstoffzellen sind deutlich unbekannter und stellen eine neuere Technologie zur Energiegewinnung dar als Generatoren. Brennstoffzellen wandeln in einer katalytischen Reaktion Alkohol (Methanol) und Sauerstoff aus der Luft in Energie um. Dabei entstehen Abwärme, Wasserdampf und geringe Mengen Kohlendioxid. Das Gerät dazu ist nur etwa acht Kilogramm schwer, der Brennstoff, der mitgenommen werden muss, wiegt aber deutlich mehr und nimmt auch Platz weg. Zudem kosten die Zellen momentan noch mehrere Tausend Euro, und die Betriebsdauer beträgt nur rund 3000 Stunden, bevor die Leistung nachlässt. Daher wäre für mich diese Art der Stromversorgung ebenfalls keine sinnvolle Möglichkeit.
WINDKRAFT
Ja, ich habe tatsächlich schon ein paar wenige Wohnmobile gesehen, die ein eigenes kleines Windrad dabei hatten. Der Vorteil an Windkraft ist, dass du zur Energiegewinnung nicht auf gutes Wetter angewiesen bist – dafür aber auf Wind. Bist du eher im Norden oder viel an der Küste unterwegs, kann das eine gute Möglichkeit für dich sein, an deinem Stellplatz Strom zu erzeugen. Möchtest du das ganze Jahr an verschiedenen Orten unterwegs sein, ist auch eine Kombination aus Solar- und Windkraft denkbar.
SOLARENERGIE
Es gibt zwei Möglichkeiten, durch Solarenergie deine Batterie oder deine Geräte zu laden. Entweder du baust ein festes Solarpaneel auf das Dach deines Fahrzeugs oder du benutzt eine falt- und aufstellbare Solartasche. Letztere gibt es in verschiedenen Größen. Für Reisen mit dem Zelt oder auch den Besuch von Festivals ist eine kleine Tasche hervorragend geeignet. Sie ist ungefähr so groß wie ein Tablet und passt in jeden Rucksack. Mit der Solartasche kannst du eine Powerbank aufladen, über die du dann mobile Geräte lädst. Größere Falttaschen sind etwa so groß wie Solarplatten, die du von Hausdächern kennst. Meist bestehen sie aus drei Feldern, die du aufstellen kannst. Das ist deswegen besonders praktisch, weil du diese perfekt nach der Sonne ausrichten und auch verschieben kannst, was bei fest auf dem Fahrzeugdach installierten Solarplatten weniger gut funktioniert. Der Vorteil fest installierter Paneele besteht jedoch darin, dass sie auch während der Fahrt, oder wenn du gerade nicht bei deinem Fahrzeug bist, deine Batterie laden. Die mobile Variante hingegen kannst du nicht gegen Diebstahl sichern und immer nur nutzen, wenn du dich in der Nähe befindest.
Nutz die Sonne als Energiequelle!
»Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand.«
Charles Darwin
Eine Photovoltaikanlage auf deinem Fahrzeug zu montieren ist nicht sehr kompliziert. Du findest dazu viele Tutorials, Tipps und Erfahrungsberichte im Internet. Das hat auch uns sehr geholfen. Ein gutes Solarmodul kostet zwischen 100 und 200 Euro, je nachdem, wie viel Ausbeute du haben möchtest bzw. brauchst. Du kannst deine Batterie während der Fahrt laden, sie lädt sich aber auch auf, wenn dein Camper gerade parkt. Es muss nur ein bisschen die Sonne scheinen. Da die Sonneneinstrahlung im Winter deutlich schwächer ist als in den warmen Monaten, fällt auch die Stromausbeute entsprechend geringer aus, je nachdem, wo du dich aufhältst. Wenn du im Winter näher am Äquator unterwegs bist, wirst du den Unterschied allerdings kaum merken.
Eine Solarzelle hält ziemlich lange, die Hersteller garantieren dir 20 bis 25 Jahre, die Lebensdauer kann aber auch bis zu 40 Jahre erreichen. Doch gab es da nicht ein Problem mit dem Recycling der Module? Daran wird immer weitergearbeitet, daher solltest du alte und kaputte Solarzellen immer fachgerecht z.B. auf dem Wertstoffhof oder über den Hersteller recyceln. Moderne Recyclinganlagen können bereits 90 Prozent der enthaltenen Materialien zurückgewinnen. Das spricht also durchaus für die Verwendung dieser Technologie.
Sowohl die aufstellbare Solartasche als auch das Solarpaneel laden im Grunde deine Batterie auf die gleiche Weise auf. Zusätzlich zu deiner Batterie brauchst du außerdem einen Solarladeregler, hier gibt es sogenannte PWM- und MPPT-Solarladeregler. Die Wahl des richtigen Ladereglers ist ein komplexes Thema, zusammenfassend kann aber gesagt werden: PWM-Laderegler sind preisgünstiger, aber in nördlicheren Ländern bei geringer Temperatur und Sonneneinstrahlung nicht so effizient wie MPPT-Laderegler. Auch bei einer Teilverschattung des Paneels z.B. durch Bäume holt der MPPT-Laderegler mehr heraus, dafür ist dieser aber auch etwa doppelt so teuer.
Bei der Wahl der Solarpaneele kannst du dich zwischen monokristallinen oder polykristallinen entscheiden. Letztere sind etwas preisgünstiger, aber auf kleinen Flächen wie einem Wohnmobil weniger effizient als monokristalline Platten.
Hier habe ich dir einen simplen Schaltplan dargestellt: