Читать книгу Der Klang Deiner Stimme - Tamara Hinz - Страница 12
7
Den Himmel im Herzen
ОглавлениеDann freut sich das Mädchen beim Reigentanz, Jung und Alt sind fröhlich. Ich verwandle ihre Trauer in Jubel, tröste und erfreue sie nach ihrem Kummer.
JEREMIA 31,13
Ich war heute in Rock the ballet, einer grandiosen Tanzvorstellung. Nicht gerade ein Reigentanz, aber kraftstrotzender, vitaler, pulsierender Tanz. Lebendig, sprühend und rundherum lebensbejahend. Immer, wenn ich so etwas absolut Perfektes sehe, muss ich an den Himmel denken. Wenn es hier schon solche Fähigkeiten, solche Leidenschaft, solche Schönheit und Ästhetik gibt, wie wird es dann erst im Himmel sein?
In der Offenbarung entfacht Johannes ein wahres Feuerwerk an glanzvollen Beschreibungen, um dieses Kaleidoskop göttlicher Prachtentfaltung im Himmel darzustellen. Licht, wohin das Auge reicht. Edelsteine, Glas, Gold – alles nur vom Feinsten. Ausblick auf das Unsichtbare. Helligkeit, Weite, Raum zum Atmen, Klarheit, Daseinslust, Zeit ohne Ende, Leben satt.
Inmitten all dieser Pracht der König. Stark, väterlich tröstend, zugewandt, aufmerksam, liebevoll, lachend. Ihm werden wir in absoluter Verbundenheit und ergebener Treue frei von Ressentiments dienen.
Früher habe ich mir dieses Dienen als eine recht langweilige Geschichte mit endlosem Gesang und dauerndem, nervtötendem Harfenspiel vorgestellt. Mich auf ewig in den Engelchor einzureihen schien mir mehr Strafe als Verlockung zu sein. Aber ich glaube, dass viele Christen in ihrer Vorstellung vom Himmel an dieser Stelle auch nicht viel mehr zu bieten haben. Es erscheint aber nicht besonders verlockend, »eine Ewigkeit in der Ewigkeit rumzuhängen«, geschweige denn, dass diese Aussicht uns als Vision zum Ansporn für unseren Alltag dienen könnte.
Heute glaube ich, dass unsere Gaben, mit denen wir Gott in diesem vollendeten Reich dienen, potenziert zur Entfaltung kommen und wir in der Blüte unserer Schaffenskraft sein werden. Wir werden mit unseren Fähigkeiten, die jetzt schon in uns angelegt sind, in Vollendung für Gott da sein, ohne dabei von Minderwertigkeitsgefühlen, Neid, Missgunst oder dem Wunsch, andere übertrumpfen zu wollen, beeinträchtigt zu sein. Unsere Persönlichkeit wird sich zu ihrer ganzen Schönheit und Reife entwickeln, und unser ganzes Sein wird Gott, uns selbst und anderen Freude machen.
Leben in der Ewigkeit? Ein Leben voller Daseinslust, rundherum perfekt. Ein Zusammenspiel multitalentierter Leute, die sich von Herzen lieben, miteinander leben und endlich mit dem vereint sind, von dem sie ja schon immer wussten, dass er da ist.
Diese Woche soll meine Ewigkeitswoche werden. Ich will Momenten mit Ewigkeitscharakter besondere Aufmerksamkeit schenken. Eine klare Sternennacht, ein Sonnenuntergang, eine wunderschöne Blume, eine intime Zärtlichkeit, ein vertrauensvolles Gespräch bei einem Glas Wein, eine besondere Fähigkeit, die mein Staunen hervorruft – alles Vorboten, die Jesus mir schickt, damit ich den Himmel nicht vergesse. Ich will all meine Fantasie nutzen, um mir Ewigkeitsmomente vorzustellen. Geborgenheit, Trost, Liebe, Glück – diesen Worten will ich Bilder geben und sie dann meiner Seele schenken, damit sie sie mir zurückgibt, wenn ich einsam oder verzweifelt bin. Vor dem Hintergrund der Ewigkeit will ich durch diese Woche gehen mit der Frage: »Wie wichtig ist das Ganze?« Dinge, die mir Ärger und Verdruss bereiten, die mir meine Gelassenheit rauben und mir schlaflose Nächte bereiten – wie bewerte ich sie mit diesem Bild des Himmels in meinem Herzen, welches dort abgelichtet ist?
Zum Thema Den Himmel im Herzen finde ich in der Bibel folgende Texte: Hiob 19,25 - 27; Jesaja 25,6 - 8; Jesaja 33,17 - 24; Jesaja 35,1 - 10; Matthäus 6,19 - 21.33 - 34; 2. Korinther 4,16 - 18; Offenbarung 21 bis 22,5.