Читать книгу Impfungen und Autoimmunerkrankungen - Thomas Cowan - Страница 7
EINLEITUNG
ОглавлениеIn dem Vorort von Detroit, in dem ich aufwuchs, gab es auf der Toilette der Kinderarztpraxis keine Handtuchhalter. Genauer gesagt gab es sie nicht mehr, nachdem ich sie auf meiner Flucht benutzt hatte. Dabei schob ich einen Arm durch die Streben, verschränkte beide Hände und hielt mich schließlich an der Halterung fest, als ob es um mein Leben ging.
In jenem Moment war ich auf der Flucht vor Dr. Kühl, meinem Kinderarzt und einem Freund der Familie, bei seinem Versuch, mich zu impfen. Diese Strategie wandte ich an, seit ich drei war: Sofort nach Betreten der Arztpraxis rannte ich ins Badezimmer. Da Diskutieren mit mir nichts brachte, versuchte es Dr. Kühl mit Gewalt, aber was konnte ein von Polio geschwächter Arzt – oder genauer gesagt durch eine Nervenlähmung, die man mit dem Poliovirus verwechselte – schon gegen ein wild entschlossenes Kind ausrichten, das mit jeder Zelle seines Körpers auf Verweigerung eingestellt ist?
Bei zwei Gelegenheiten wurde ich sogar ohne Impfung wieder nach Hause geschickt. In beiden Fällen versprach ich, wiederzukommen und zu kooperieren, obwohl ich nicht die Absicht hatte, dies zu tun. Dr. Kühls einzige Antwort darauf war, die Handtuchhalter im Bad abzuschrauben.
Dieser Kampf ging über Jahre. Immer dann, wenn meine Mutter sagte, es wäre wieder Zeit für einen Arztbesuch, fühlte es sich für mich wie ein Kampf ums Überleben an. Manchmal schafften wir es nicht einmal aus unserer Toreinfahrt auf die Straße.
Dieses Buch ist gewissermaßen die volljährige Version dieses frühkindlichen Kampfes. Bloß weil ich jetzt groß bin, heißt das nämlich nicht, dass ich nun alles aus der Erwachsenenperspektive betrachte. Oder aus der Doktorperspektive, weil ich nun selbst Arzt bin. Weit gefehlt. Meine Empathie gilt nach wie vor dem verängstigten Jungen und nicht den autoritären Erwachsenen. Dr. Kühl betonte immer wieder, dass er Kinderarzt geworden sei, um anderen das Leid zu ersparen, das er mit seiner Kinderlähmung durchgemacht hatte. Ich aber sah – und sehe auch heute noch – lediglich einen angsteinflößenden Mann in ihm, der mir seine furchtbaren Spritzen aufzwingen will, auch wenn das der Ehrerbietung zuwiderläuft, die wir für Ärzte haben sollten.
In meinem jüngeren Selbst kann ich einen Jungen wahrnehmen, der auf Kampf eingestellt ist. Einen Jungen, der intuitiv spürt, dass diese Impfungen ihm schaden, nicht nur wegen des kurzen Pieks – was zu Beginn sicherlich der Hauptgrund für meine Abneigung gewesen war. Und das, obwohl ich weitaus weniger Immunisierungen durchlaufen habe (bzw. durchlaufen sollte) als ein heutzutage durchschnittliches amerikanisches Kind, das bis zum Alter von sechs Jahren 50 Impfungen und bis zum Alter von 18 Jahren 69 Impfungen mit 16 verschiedenen Erregern erhält.1
Und erst heute wird mir bewusst, wie recht dieser Junge hatte, als er denen misstraute, die doch eigentlich um sein Wohlergehen besorgt sein sollten. Nach beinahe vier Jahrzehnten als praktizierender Arzt glaube ich nämlich, dass wir dabei sind, unseren eigenen Kindern die größten Fehler anzutun. Ich glaube, dass sie diese Fehler mit Autoimmunerkrankungen oder Autismus ausbaden müssen, wenn sie dem Impfplan wie vorgegeben von der amerikanischen Seuchenschutzbehörde folgen, wie es bei den meisten der Fall ist. Und wenn wir unseren Kurs nicht ändern, werden wir auf eine massive Krise zusteuern.
Als ich erwog, dieses Buch zu schreiben, fragte ich mich, wozu noch ein weiteres Buch über die Gefahren der Impfpraxis gebraucht würde. Bücher dieser Art stehen nämlich in den Amazon-Bestseller-Listen für Alternative Medizin und Kinderheilkunde ganz oben. Viele von ihnen, wie z. B. Der große Impfreport von Neil Z. Miller oder Die Impf-Illusion von Suzanne Humphries und Roman Bystrianyk, sind intelligent, gut durchdacht, sauber recherchiert und überzeugend, auch wenn die Ärzteschaft Ihnen anderes weismachen möchte. Zudem sind erst kürzlich gut gemachte und informative Dokumentarfilme in Spielfilmlänge wie Vaxxed erschienen, die die Impfpraxis in einem nüchternen und weitaus differenzierten Licht präsentieren, als es Massenmedien tun. Die gesundheitlichen Nebenwirkungen sind übrigens sehr einfach nachzuweisen: In fachrezensierten Zeitschriften wurden bereits zahlreiche pharmazeutische Studien veröffentlicht, die berichten, wie Impfungen die Immunfunktion negativ beeinflussen. Da dies überall bekannt ist, betreibt das Ministerium für Gesundheits- und Arbeitsschutz ein speziell auf impfinduzierte Todesfälle, Behinderungen und Erkrankungen ausgerichtetes Kompensationsprogramm. Dieses soll die überwältigende Zahl weiterer gerichtlicher Klagen abwenden, die von impfgeschädigten Personen und ihren Familien in den 1980er-Jahren gegen Impfstoffhersteller und Ärzte angestrebt wurden.
Also warum noch ein weiteres Buch?
Die einfache Antwort lautet, dass es nicht wirklich ein Buch über die Gefahren von Impfungen ist, weder ein Überblick über die aktuelle Studienlage noch ein Versuch, festgefahrene Sichtweisen aufzuweichen. Ja, ich denke, dass Impfungen gefährlich sind, und ich denke ebenfalls, dass es genügend Nachweise gibt, die diesen Standpunkt stützen. Es gibt Beweise dafür, dass unser Organismus die Auseinandersetzung mit Kinderkrankheiten braucht, um die Grundpfeiler für lebenslange Gesundheit zu legen. Zum Beispiel werden wir in Kapitel 8 sehen, wie eine vergleichsweise harmlose Krankheit wie die Windpocken das Risiko für spätere Gehirntumore senkt, wohingegen die entsprechende Impfung das Risiko für Gürtelrose erhöht. In Kapitel 10 sehen wir, dass Kinder, die die Masern durchgemacht haben, seltener an Herzkrankheiten, Arthritis und Allergie leiden. Und Kapitel 9 zeigt uns, dass ein Virus, das seit Jahrtausenden eine friedliche Koexistenz im menschlichen Darm führt, für die lebensbedrohliche als Kinderlähmung bekannte Krankheit verantwortlich gemacht wurde und diese Panikmache zur industriellen Produktion von Impfstoffen führte, woraus eine Branche mit einem aktuellen Marktwert von 61 Millionen Dollar erwuchs.2
Das Buch möchte sich ein größeres Ziel stecken, nämlich eine neue Theorie zur Ätiologie bzw. Ursache von Autoimmunerkrankungen zu formulieren, für die unsere westliche Medizin noch keine zufriedenstellende Erklärung gefunden hat. Ich möchte mich also nicht mit der Feststellung begnügen, dass Impfungen gefährlich sind, auch wenn diese für mich stimmt. Ich möchte auch nicht bei folgender komplexen Aussage stehen bleiben, die in meinen Augen ebenfalls stimmt: Nämlich dass Kinderkrankheiten von einem akuten, infektiösen, selbstlimitierenden und mitunter sogar nützlichen Stadium in das chronische, autoimmune, unsinnige und oft lebenslange Leiden übergehen, dies in der Kindheit seinen Anfang nimmt und direkt mit Impfungen bzw. indirekt mit weiteren Umweltgiften zusammenhängt. Darüber hinaus möchte ich versuchen, die Entstehung dieses Autoimmungeschehens in einen größeren Rahmen zu setzen und dabei die wichtige Rolle von darm- bzw. zellvermittelten Immunreaktionen sowie die des Fiebers zu betonen.
Auch möchte ich gleich herausstreichen, dass ich die Begriffe Autoimmunität und Autoimmunkrankheit breiter definiere, als es Ärzte oder Personen aus medizinischen Berufen üblicherweise tun. Einige Krankheiten wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind klassische Autoimmunerkrankungen mit nachweislich erhöhten Antikörpern im Blutbild. Bei anderen hingegen wie Asthma, Neurodermitis und Allergien sind hohe Antikörperwerte nicht bekannt, aber es gibt nachweislich ein Ungleichgewicht zwischen der zellulären und der humoralen Immunantwort (s. Kap 3). Darüber hinaus hat man herausgefunden, dass die Zytokine IL-6 und IL-17 in bestimmten Hirnregionen bei autistischen Kindern erhöht sind. Außerdem wissen wir, dass eben jene Zytokine bei einer starken Aluminiumbelastung erhöht sind.
In diesem Buch beschreibe ich einen vielen Krankheitsbildern zugrunde liegenden Autoimmunprozess, bei dem es typischerweise zu unausgewogenen Immunreaktionen kommt. Ich benutze oft den Begriff der Autoimmunerkrankung, da er meiner Ansicht nach der richtige ist, um bei vielen Krankheitsbildern auf die zugrunde liegenden Ursachen hinzuweisen. Es kann dabei hilfreich sein, sich diesen Zustand als ein „Ungleichgewicht des Immunsystems“ vorzustellen, um keine Verwechslungen mit dem weitaus engeren Begriff der Autoimmunerkrankung aufkommen zu lassen, der in der Schulmedizin verwendet wird.
Meine Sichtweise über die Zusammenhänge von Impfungen und den Beginn der Autoimmunität in der Kindheit, die sich über Jahrzehnte unter anderem aus der direkten Beobachtung von Hunderten von jungen Patienten entwickelt hat, ist teilweise auf bereits vorhandenem Fundamentalwissen über die Funktionsweise des Immunsystems begründet, unterscheidet sich dabei jedoch in großen Teilen von allen Quellen, die in der Schulmedizin als gesichert gelten. Alles begann für mich mit dem österreichischen Anthroposophen Rudolf Steiner, dessen Thesen mich nun schon mein gesamtes Berufsleben begleiten.
Im Herbst 1917 hielt Rudolf Steiner eine Vortragsreihe in Dornach (Schweiz). In einem dieser 14 Vorträge sagte er:
„Die Zeit wird kommen, vielleicht gar nicht in so ferner Zukunft, wo man sagen wird: Es ist schon krankhaft beim Menschen, wenn er überhaupt an Geist und Seele denkt. Gesund sind nur diejenigen Menschen, die überhaupt nur vom Leibe reden. Man wird es als ein Krankheitssymptom ansehen, wenn der Mensch sich so entwickelt, daß er auf den Begriff kommen kann: Es gibt einen Geist oder eine Seele. Das werden kranke Menschen sein. Und man wird finden – da können Sie ganz sicher sein – das entsprechende Arzneimittel, durch das man wirken wird. … Man wird aus einer ‚gesunden Anschauung‘ heraus einen Impfstoff finden, durch den der Organismus so bearbeitet wird in möglichst früher Jugend, möglichst gleich bei der Geburt, daß dieser menschliche Leib nicht zu dem Gedanken kommt: Es gibt eine Seele und einen Geist … Den materialistischen Medizinern wird man es übergeben, die Seelen auszutreiben aus der Menschheit.“
In einem anderen Vortrag hielt er fest, dass „die Geister der Finsternis ihre Kostgeber, die Menschen, in denen sie wohnen werden, dazu inspirieren werden, sogar ein Impfmittel zu finden, um den Seelen schon in frühester Jugend auf dem Umwege durch die Leiblichkeit die Hinneigung zur Spiritualität auszutreiben. Wie man heute die Leiber impft gegen dies und jenes, so wird man zukünftig die Kinder mit einem Stoff impfen, der durchaus hergestellt werden kann, sodass durch diese Impfung die Menschen gefeit sein werden, die ‚Narrheiten‘ des spirituellen Lebens nicht aus sich heraus zu entwickeln, Narrheiten selbstverständlich im materialistischen Sinne gesprochen.“
Viele finden Steiners Werk mysteriös, aber die wissenschaftliche Vorahnung, die aus seinen Worten klingt, begleitete mich, seit ich ihn las, durch mein gesamtes Studium der Medizin. Diese Zunft hat sich selbst auf diese mechanistische Sicht des Menschen reduziert, der nur aus Krankheit und Gesundheit, Leben und Tod zu bestehen scheint, sodass „gesunde“ Menschen tatsächlich nur noch vom Leib sprechen werden. Steiners Einsichten brachten mich dazu, Impfungen im Gesamtkontext der westlichen Medizin zu betrachten. Gleichzeitig war ich gezwungen, außerhalb dieses Kontextes zu denken, da wir zunehmend Zeugen eines dramatischen Übergangs von akuten Kinderkrankheiten zu chronischen, erschöpfenden Autoimmunerkrankungen werden, von denen heutzutage so viele Kinder (und Erwachsene) betroffen sind.
Amerikanische Kinder sind mittlerweile so chronisch krank, dass wir zu einem neuen Verständnis von Medizin, Gesundheit und Krankheit finden müssen. Wir sind in einem Teufelskreis aus Symptomunterdrückung gefangen, so als würde man versuchen, eine Flut aufzuhalten, indem man seinen Finger in den Staudamm steckt. Akute Kinderkrankheiten wie Masern und Windpocken bringen dem kindlichen Organismus korrekte Immunantworten bei. Noch wichtiger ist es jedoch, dass sie dem jungen Menschen zeigen, wie er sich den eigenen Körper auf kraftvolle und verbundene Art und Weise zu eigen machen und dabei er selbst werden kann. Diesen Prozess zu verhindern oder vollständig zu kontrollieren, resultiert in einem lebenslangen Kampf gegen das Selbst – was ja im Kern einer Autoimmunerkrankung steckt.
Falls meine Aussagen erschreckend oder bedrohlich klingen oder Sie daraus schlussfolgern sollten, dass ich Kinder an Masern sterben sehen möchte, dann fragen Sie sich einmal selbst, wie viele Kinder Sie kennen, die an einer chronischen Autoimmunerkrankung leiden. Denn womit wir es hier zu tun haben, ist bereits erschreckend und bedrohlich, nämlich eine Massenepidemie chronisch kranker Kinder und ein Gesundheitssystem, welches die Situation nicht nur ermöglicht, sondern auch noch von ihr profitiert. Wenn Sie aber lieber den „Experten vertrauen“ wollen, dann lassen Sie mich Sie daran erinnern, dass der Schweizer Chemiker Paul Hermann Müller 1948 den Medizin-Nobelpreis dafür verliehen bekam, indem er zeigte, wie sich Gelbfieber und Malaria eindämmen ließen ... und zwar mithilfe eines wunderbaren Insektizids, auch DDT genannt! Wenn wir überleben wollen, müssen wir eine andere Richtung einschlagen, ansonsten werden wir zu krank und zu belastet sein, um noch für all die anderen zu sorgen, die noch kränker oder gehandicapt sind.
Ebenso wie bei Dr. Kühl sind auch bei mir Erfahrungen aus der Kindheit, einschließlich derer, wo ich mich am Handtuchhalter festkrallte, mit dafür verantwortlich, dass ich mich der Medizin zuwandte und der Arzt wurde, der ich jetzt bin. Nämlich einer, der den Erkenntnissen der Wissenschaft und Schulmedizin mit einem, wie ich glaube, angemessenen Skeptizismus gegenübersteht. Einer, der sich fragt, welchen Preis Kinder dafür zahlen müssen, wenn man ihnen sämtliche Steine aus dem Weg räumt. Einer, der glaubt, dass es in der Regel nicht gut geht, wenn man in natürliche Systeme mit Gewalt, Täuschung und einem krankhaften Bedürfnis nach Kontrolle eindringt. Sowie einer, der auch nach dreißig Jahren ärztlicher Praxis immer noch fragt: „Was tun wir Kindern tatsächlich an, wenn wir sie impfen?“