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Operation Limousin 1969 -1970
ОглавлениеDas Eingreifen der französischen Truppen im Tschad 1969 bis 1970 war, nach Algerien, gleichzeitig die erste Militärintervention Frankreichs in einem souveränen, afrikanischen Land. Dieser Intervention gaben die Franzosen den Namen „Limousin“. Auf dem Höhepunkt der Militäroperation kämpften 2500 französische Soldaten, inklusive des gesamten 2. REP im Tschad. Ziel war es, die Hauptstadt N’Djamena, die bis 1973 noch Fort Lamy hieß, vor der Offensive der Rebellen der Front de Libération Nationale du Tchad (FROLINAT) zu schützen. Bei der FROLINAT handelte es sich um eine erst kürzlich entstandene Bewegung. Der Hass Nord-Süd aber, der für ihre Gründung verantwortlich gemacht wurde, saß von Beginn der Zeit an immer schon tief. Wir werden hier etwas an Ruanda und an das Verhältnis zwischen Hutu und Tutsi erinnert. Die feinzügigen, fast hellhäutigen Araber im Norden des Tschad sahen die Schwarzen im Süden von jeher als ihre Sklaven an. In seiner unendlichen Weisheit hatte Gott es so entscheiden. Erst als das Land die Unabhängigkeit erreichte, nahmen die Schwarzen ihre Revanche, und die war grausam. Sie, die Christen und Animisten, rissen den Großteil der zentralen Ämter an sich. Sie traten plötzlich als eine Art Herrenrasse in Erscheinung, eine Ethnie, die in allen Belangen bevorzugt wurde. Sonderrechte auf der einen und Benachteiligungen auf der anderen Seite, das ergab schon immer ein explosives Gemisch, aus dem unweigerlich Flächenbrände entstanden. Die Rebellen, hagere, von der Sonne gebräunte Muslime, Toubous, Hirtennomaden und Karawanenführer, kämpften ab sofort gegen das mit unbarmherziger Härte geführte Regime des Präsidenten François Tombalbaye. Der aus dem Süden stammende Protestant hatte nur Missachtung für die Araber des Borkou-Ennedi-Tibesti und für die Teda und Daza des Toubou Volkes übrig. Deshalb der Aufstand, ebendaher die Revolte. Gegründet wurde die FROLINAT 1966 in Nyala, im Sudan. Nicht wenige Denker und Lenker im Tschad sagten, sie sei nur eine Speerspitze des libyschen Imperialismus, der versuche, eine tiefe Wunde in die Flanke des Landes zu reißen. Was den Führern der Bewegung, Ibrahim Abatcha allen voran, tatsächlich im Kopf herumging, ihre wahren Absichten und ihre realen Ziele, das sei dahingestellt. Für die Menschen im Norden stellte sie nur eine Vereinigung halbwüchsiger Burschen dar, wozu auch dieser Habré gehörte. Die Männer hatten einen Traum, und der war nicht mal so schlecht. Sie träumten nämlich davon, nicht diese ständig steigenden Steuern zahlen zu müssen, damit sich die Herren aus dem Süden nicht noch mehr die eh schon dicken, fetten Bäuche vollschlagen konnten. Sie träumten, dass Willkür, Gewalt und Machtmissbrauch, die immer dann ins Spiel kamen, wenn sie nicht in der Lage waren, diese Steuern zu zahlen, endlich aufhörten. Und sie wollten, dass die Regierungssoldaten die Finger von ihren Frauen und Mädchen ließen. Und der Traum bestand aus dem Stoff, aus dem sich die Rebellen selbst schmiedeten. Rebellen, die besser schießen, die schneller und weiter laufen konnten und die verbissener ans Werk gingen als ihre Gegner, die Soldaten der Armee. Im zerklüfteten Land im Norden Tschads bauten sie ihre uneinnehmbaren Bastionen aus. Wurden sie verfolgt, so zogen sie sich über die Grenze nach Darfur in den Sudan oder in die Zentralafrikanische Republik zurück. Deshalb befanden sich ihre Basiscamps auch teilweise grenznah im Südosten des Landes in und um Am-Timan, aber auch in der Region um Mongo. Das Bollwerk, das Zentrum des Widerstandes jedoch, blieb der hohe Norden, die Steinwüste des Tibesti. Aus dem Nichts heraus stellten die Aufständischen zwei Armeen auf. Die erste Armee bestand aus Kämpfern der Ethnie der Ouaddaï. Die zweite Armee vereinte Gleichgesinnte der Ethnie der Gorane, der Toubou also. Die Toubou waren hervorragende Kämpfer, das Beste, was Afrika zu bieten hatte. Die Gefahr, dass die beiden Armeen schnurstracks nach Fort Lamy marschierten, schätzten die Militärs Ende des Jahres 1968, Anfang 1969 als sehr groß ein. Und auf der anderen Seite? Nun, die reguläre Armee Tombalbayes hatte keine Schlagkraft. Mit 1850 Soldaten zu wenige und im Kampf recht unerfahren, konnte sie nichts unternehmen, was die FROLINAT in ihren Zielen in irgendeiner Weise hätte beeinflussen können. Also bat der starke Mann Tschads Frankreich um Beistand. In der Tat gab es seit Mai 1961 mehrere geheime Militärabkommen zwischen den beiden Staaten, und so löste der Tschad de facto nur das bereits bezahlte Ticket ein. Die zu Hilfe eilenden Truppen Frankreichs gliederten sich in zwei Säulen: Soldaten der Marineinfanterie und Fremdenlegionäre.
Nizza / Fort Lamy, 16. April 1969
Das 390 Mann starke Legionärskontingent, kurz EMT-1, bestand aus der ersten und der zweiten Kompanie des 2. REP sowie aus einem Führungsstab und einer kleinen Stabs- und Versorgungskompanie. An Bord von 2 DC-8 verlegten sie frohen Mutes und von Neugier erfüllt von Nizza nach Fort Lamy. Die Waffen in der Hand, marschierten sie am nächsten Tag singend und im Gleichschritt im Camp Dubut ein.
En Afrique malgré le vent, la pluie.
Guette la sentinelle sur le piton.
Mais son cœur est au pays chéri.
Quitté pour voir des horizons lointains.
Ses yeux ont aperçu l’ennemi qui s’approche.
Qui s’approche. L’alerte est donnée, les souvenirs s’envolent.
Maintenant au combat.
In Afrika trotz Wind und Regen.
Der Posten wacht auf den Gipfeln.
Aber sein Herz ist im geliebten Land.
Losgezogen um ferne Horizonte zu sehen.
Seine Augen sehen den Feind, der sich nähert.
Der sich nähert. Die Warnung wurde gegeben, Erinnerungen kommen hoch.
Auf in den Kampf.
„En Afrique“, Legionslied. Ursprung: „Auf Kreta, bei Sturm und bei Regen“
Ehemaliges deutsches Fallschirmjägerlied im zweiten Weltkrieg
Das gesamte Détachement sollte an die Front verlegt werden, am besten am nächsten Tag, doch die knallharten Realitäten sprachen dagegen. Die zur Verfügung stehenden Fahrzeuge, sprich „Sektor“, rosteten seit langer Zeit schon vor sich hin. Sie auf Vordermann zu bringen erforderte etwas Geduld und viel Können. Eilig schienen es die Legionäre nicht zu haben, denn das Cameronefest stand unmittelbar bevor. Das wollten sie, wenn schon, in Fort Lamy feiern und nicht in einem abgelegenen Dorf in der Wüste. Wie bereits erwähnt, war es das erste Mal, dass die Paras Legion im Tschad zum Einsatz kamen. Einige alte Hasen unter ihnen haderten noch mit dem Rückzug aus Indochina, mit dem Verlust Algeriens und dem Abzug der Legion aus ihrer Hochburg Sidi-bel-Abbès. Doch Calvi, da waren sich alle Paras einig, erwies sich als weit besser als Ain-El-Turk oder Bou-Sfer (auch Aïn Boucefar), ihre letzte Garnison in Algerien. Tschad, das war wieder etwas völlig anderes. Es öffnete sich hier ein absolut unbekanntes Kapitel, mit einer vor kurzer Zeit entstandenen, vielversprechenden Legionärs- Generation. Vorbei die Idee des Festkrallens an Ländern, die einem nicht gehörten. Nicht gehören wollten! Vorbei auch die Zeiten, in denen der Legionär nicht wusste, wo und für was er kämpfte. Mangalmé, ein Ort gefährlich nahe der Grenze mit dem Sudan, war vor einigen Wochen von einer konsequenten Rebellengruppe angegriffen worden, und seitdem hatte man nichts mehr von dort vernommen. Es herrschte absolute Funkstille. Die reguläre Armee hütete sich, einen Vorstoß zu wagen, der sie an die Grenze zum Sudan oder auch nur annähernd in die Gegend führen würde. Sollten sich doch die Legionäre darum kümmern. Die Offiziere, Unteroffiziere und Legionäre des 2. REP kannten Land und Leute kaum, hilfreiche geographische Karten gab es nicht, und das Klima war erdrückend. Doch man passte sich an. Ihr Chef, Commandant Louis de Chastenet d'Esterre, der zwei Jahre lang in Colomb-Béchar (Algerien) in den Rängen des Deuxième Étranger verbracht hatte, war mit Wüstenregionen jedoch bestens vertraut. Wissen verbreitet sich flink, und so sah die Truppe, die am 28. April in Richtung Guéra-Provinz nach Mongo und Mangalmé ausrückte, nicht aus wie eine Einheit der Fallschirmjäger der Legion, sondern eher wie eine verschworene Bande, wie echte Söhne der Wüste. Sie trugen den landestypischen Chéche um den Kopf, hatten Sonnen- und Motorradbrillen auf, und die Ärmel der Uniformwesten waren so weit wie möglich nach unten gerollt, sodass kein Flecken Haut der gnadenlos vom Himmel brennenden Sonne ausgesetzt war. Das grüne Barett fand in der Tiefe des Rucksacks Platz, der Chapeau de Brousse, der ockerbraune breitkrempige Dschungelhut, zierte von nun an kantige, kahle Schädel. Die Legionäre waren nicht gekommen, um Krieg zu führen, so zumindest flüsterten es die Spatzen von den Dächern, sondern um einen solchen zu verhindern. Schießen?
Ja, aber nur in absoluter Notwehr!
In Mongo angekommen, wurde sofort ein Zug zum Schutz des Außenpostens befohlen, der Rest spaltete sich in zwei Kolonnen. Eine davon, es handelte sich um die erste Kompanie (Capitaine Saval) unter dem Befehl von Major Chastenet, schlug den südlichen Weg Richtung Mangalmé ein. Sie fuhr durch das Telfan Gebirge direkt nach Baro, einer winzigen Ortschaft, in der das Bergvolk der Hadjeraï lebte und in der es eine katholische Mission gab. Die andere Kolonne mit der zweiten Kompanie (Capitaine Aubert) sollte durch das nördliche Steingebirge vorrücken. Und zwar über eine schmale Holperpiste mitten durch die Landschaft am Guedi-Berg. Die zu überwindenden Schluchten erwiesen sich als eng, tief und steinig, der Weg bergauf steil und kurvig, und so kam das Détachement der zweiten Kompanie, angeführt von Capitaine Milin, nur langsam und beschwerlich voran. Oft genug mussten die Legionäre absitzen und die Fahrzeuge schieben, was bei Temperaturen um die 45 Grad Celsius kein Leichtes war. Die Rebellen der FROLINAT lauerten auf ihre Chance, den Konvoi anzugreifen. Die bot sich ihnen völlig unverhofft am späten Nachmittag des 29. April.
»Ein Panzergraben!«
Leutnant Chiaroni, Stabsfeldwebel Kretschmar und Legionär Meyer trauten ihren Augen kaum. Der Graben an sich stellte keine erhebliche Gefahr dar, sicher aber die hundertfünfzig mordlustigen Rebellen, die plötzlich die Berghänge füllten. Macheten, Speere und alte Schusswaffen in den Händen, stürmten sie schreiend die Geröllhalden hinunter, direkt auf die drei Legionäre zu. Chiaroni sah auf seine Uhr und fluchte laut. Das Vorauskommando war längst außer Sichtweite. Es musste sich einige hundert Meter weiter im Osten aufhalten. Die zweite Kolonne hingegen war zu der Tageszeit sicherlich in der Gegend um Baro. Der Leutnant setzte sofort einen Funkspruch ab und zerstörte anschließend das Funkgerät mit gezielten Schüssen aus seiner Pistole, einer alten P.A.M.A.C. Modell 1950. Dann zeigte er auf eine kleine Ansammlung hoher Felsen am rechten Wegrand.
»Dort hinüber, schnell!«
Meyer hatte noch nie auf einen Menschen angelegt.
»Wie ist die Lage?«, fragte er den Leutnant. Er lag auf dem Bauch, lugte hinter dem brüchigen Felsen hervor und fummelte nervös an seiner Pistole herum.
»Bestens!«, gab der Leutnant ironisch zurück. »Es würde aber dennoch an ein Wunder grenzen, wenn wir das hier überleben.«
»Sollen wir auf sie schießen?«
»Du Armleuchter«, erwiderte der Leutnant streng. »Mit der Pistole?«
Die drei Männer der Stabskompanie waren in der Tat nur mit Pistolen bewaffnet. Der Jeep, um den sich die Angreifer drängten, befand sich außer Schussweite. Noch hatte man sie nicht entdeckt. Der blutjunge Meyer war mit seinen Nerven fast am Ende. Den Blick des dienstälteren Kretschmar vermeidend, fragte er: »Mon lieutenant. Hatten Sie Angst? Bei Ihrem ersten Einsatz, meine ich.«
Erst jetzt wurde dem Offizier bewusst, dass er etwas falsch gemacht hatte.
»Ja«, sagte er in einem milderen Ton. »Und Angst haben wir Alten heute immer noch, wir denken nur weniger dran. Dafür soll man sich nicht schämen.«
Meyer dankte ihm, indem er erleichtert einatmete und sich sichtbar entspannte.
»Einer von uns muss den Konvoi warnen«, sagte der Leutnant mit einem Seitenblick auf den Adjudant-chef. »Kretschmar, das ist Ihre Aufgabe.«
Mehr brauchte der erfahrene Adjudant-chef nicht zu wissen. Er warf einen Blick auf die Rebellen, sprang auf, huschte hinter die hohen Felsen und verschwand in ihrem Schutz lautlos und ungesehen in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Kaum hatte er die nächste Kurve erreicht, sah er schon die Kolonne, die sich langsam vom Westen her auf ihn zuschlängelte. Er lief ihr entgegen und winkte sie heran. Der Beifahrer des ersten Wagens war Heer, ein deutscher Sergent. Heer grinste. »Mensch, mon Adjudant-chef. Machen Sie hier oben vielleicht einen Spaziergang?« Doch dann fiel ihm ein, dass Kretschmar nicht alleine unterwegs gewesen war. Nur zum Spaß würde er sich wohl kaum zu Fuß in dieser unwirtlichen Gegend herumtreiben. Mit einem wütenden Blick und wenigen Worten klärte Kretschmar den Sergent auf. Zunächst verblüfft, tätschelte Heer seine Waffe, eine brandneue MAS 1949-56. Mit der, so waren sich alle Legionäre im Regiment einig, konnte er Wunder vollbringen. Er beugte sich nach unten zum Fahrer.
»Fahr langsam vor bis zur Kurve, mach schon!«
Der Fahrer tat, was der Sergent von ihm verlangte. Einmal Sicht ins Gelände, erkannte Heer den Ernst der Lage sofort. Mit einem prüfenden Auge hob er die Waffe an die Schulter und schoss seelenruhig Kugel um Kugel in die Meute der Rebellen. Er hörte auch dann nicht auf, als neben ihm eine Zwölf-Sieben Bordkanone losratterte. Der Zug des Leutnant Germanos hatte seine Stellung erreicht und nahm den Feind seinerseits unter Feuer. Fünfzig Rebellen fielen dem präzise geführten Feuergefecht und dem sofort eingeleiteten Gegenangriff zum Opfer.
»Schöne Sache, Heer«, nickte Germanos dem Deutschen zu, als die Waffen endlich schwiegen. »Das war absolute Präzision. Ich werde dafür sorgen, dass Ihr Name im Einsatzbericht erwähnt wird.«
»Kleinigkeit«, erwiderte Heer.
Kretschmar, der zugehört hatte, kriegte sich nicht ein.
»Und ich sorge dafür, dass Sergent Heer zwei Wochen lang Wache schiebt. In der Zeit kann er sich Gedanken darüber machen, wie man mit einem Adjudant-chef der Legion spricht, der wahrhaftig nichts anderes zu tun hat als bei 45 Grad im Schatten allein in der Gegend spazieren zu gehen!«
Nachforschungen ergaben, dass die Befehle, die den Hinterhalt ausgelöst hatten, auf Russisch über Funk gekommen waren. Anhand der erbeuteten Waffen und der Munitionsreste konnte auch eine eindeutige nachrichtendienstliche Spur in den Sudan gelegt werden. Die wichtigste Erkenntnis, die aus diesem Hinterhalt gezogen wurde, war die, dass die Rebellen die Legionäre zum Tanz gebeten hatten: Vorbei war die Zurückhaltung! Als nach der Operation alle Elemente des 2. REP in Mangalmé eintrafen, begann der Auftrag. Unablässig, Tag wie Nacht rückten die Patrouillen auf der Suche nach den Rebellen aus. Da man auf Helikopter verzichten musste, griff der Zug des Leutnant Piétri auf Pferde zurück. Das wurde nicht nur geduldet, sondern sogar begrüßt. Diese Art aufgesessene „Harka“ hatte sich bereits in Aïn Sefra (Algerien) bewehrt. In den darauffolgenden Tagen überschlugen sich die Einsätze. Zwischen Eref und Mangalmé wurden aus der Luft Rebellen entdeckt. Vier Sikorsky H-34 Hubschrauber mit einem Zug Legionäre an Bord hoben ab und landeten unweit der Stellungen der Banditen in einem engen Talweg. Kaum hatten die Maschinen den Boden berührt, schwärmten die Männer aus, umzingelten die Rebellen und töteten acht von ihnen. In diesem Trott ging es noch eine Weile weiter, doch die Rebellen lernten täglich dazu. Als ob es ihnen gerade eingefallen wäre, vermieden sie es plötzlich, tagsüber aktiv zu werden, und es schien gar, als ob sie den bewaffneten Kampf zeitweise ganz eingestellt hätten. Für die Paras war die Situation nicht unbedingt befriedigend. Die Zeit verging. Es gab zwar jeden Tag etwas zu tun, aber oft waren Müßiggang und Langweile der ärgste Feind der Legionäre in der Garnison Mangalmé. Alarmiert beugte sich De Chastenet über das Problem des sich unter den Männern breitmachenden Unmuts.
»Das ist normal«, beruhigte ihn Adjudant-chef Kretschmar. »Die Legionäre wollen kämpfen oder ficken. »Denen sind Marsch mit Gesang, der übliche Kasernendrill und die ständigen Corvées doch egal. Alles, was sie brauchen, ist ein gesalzener Einsatz. Oder Sie lassen Mädchen kommen. Ich könnte da was organisieren, bräuchte nur Ihr Einverständnis.«
»Das fehlte noch«, erwiderte der Kommandant barsch. »Aber bevor sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen …!« Er hielt inne und sah zum Fenster hinaus. Auf dem Vorhof standen Legionäre und gestikulierten mit Überschwang. Ihre lauten Stimmen drangen bis an seine Ohren.
»Mann, schaut mal, Hubschrauber!«
De Chastenet traute seinen Augen kaum. Aus der untergehenden Sonne heraus schälten sich ungewöhnliche Schatten. Hummeln gleich, flogen die Hubschrauber heran, drehten eine Schleife und landeten dann einer nach dem anderen auf dem Kasernenhof. Der Commandant rieb sich die Hände. Seinem Détachement waren definitiv die Hubschrauber zugeteilt worden, nach denen er immer wieder gefragt hatte. Außer sechs H-34 Truppentransporthubschraubern verfügten er und seine Männer nun über eine Alouette-2, eine H-34 „pirate“ – ausgestattet mit einer Bordkanone 20 mm – und über zwei Aufklärungsflugzeuge vom Typ Piper-Tripacer. Endlich konnten sie Aufklärung aus der Luft betreiben. Was den operationellen Teil anging, so dachte er daran, ähnlich zu agieren wie die Paras einst in Algerien. Die Piper oder die Alouette stöberten den Feind auf. Die H-34 brachten eine Einheit weit in seinen Rücken, wo die Männer sorgfältig angelegte Auffanglinien bildeten. Eine andere Einheit trieb ihnen die Rebellen dann direkt in die Arme. Auch erschien es unter diesen Umständen denkbar, weit im Hinterland, vor allem an den Pisten, die zur Grenze führten, ganz punktuell kleine Kommandos für einen nächtlichen Hinterhalt abzusetzen. In rascher Folge ereigneten sich mehrere Gefechte in der Region Bitkine, doch jedes Mal rückte die erste Kompanie aus, klärte die einzelnen Situationen und sammelte dabei wertvolle Kampferfahrungen. Die Legionäre gewöhnten sich langsam an den Einsatzrhythmus und an den Tschad. Im September verlegte die zweite Kompanie des Capitaine Aubert nach Fort Lamy und von dort, an Bord einer Trans Faya-Largeau all und dreier Nord Noratlas, weiter nach Faya-Largeau. Im Westen der Oasenstadt, mitten in der zerklüfteten Felswüste des B.E.T., hatten die Rebellen eine Einheit der regulären Armee angegriffen. Beim Eintreffen der Legion vor Ort wich der Feind aus. Der Ruf, der den Legionären stets vorauseilte, hatte sie vorsichtig werden lassen. Im Morgengrauen am Tag darauf stieß eine Patrouille auf die Ortschaft Bedo. Bedo war ein winziger Ort im Bembeche Massiv. Das „Bled“, wie die Legionäre ihn nannten, bestand aus ein paar heruntergekommenen Hütten aus gebranntem Lehm, die kreisförmig um den einzigen Platz des Dorfes standen. Ein alter Mann, begleitet von einem ockergelben Hund, kam den Legionären händeringend entgegen. Die anderen Einwohner waren zwar alle quicklebendig, hatten sich aber sicherheitshalber in den Hütten verbarrikadiert. Der Mann sprach kein Französisch, zeigte jedoch aufgeregt nach Norden. Dort, in der langsam aufgehenden Sonne gut sichtbar, begann ein tiefer, im Schatten hoher Felsen versteckter Canyon, dessen eng aufsteigende Felswände nichts Gutes verhießen. Capitaine Aubert begriff sofort. Prompt wählte er eine kleine Gruppe Legionäre aus.
»Nehmt die Verfolgung auf. Wenn ihr in einer Stunde nicht fündig werdet, kehrt um!«
Es wurde eine Hetzjagd. Die Legionäre ließen ihre Rucksäcke in Bedo zurück und drangen vorsichtig in den Canyon ein, in dem sich jeder Fels und jede Biegung als Hinterhalt anbot. Sie konnten den Feind hören, ihn aber nicht sehen. Immer wieder hielten sie an, weil vor ihnen verdächtige Schatten auftauchten, die sich dann aber als kleine, mit Stacheln übersäte Bäume entpuppten. Als das Licht besser wurde und die Umrisse sich endlich deutlicher herauskristallisierten, blieb der Legionär, der wie ein Jagdhund an der Spitze lief, plötzlich stehen. Atemlos, die Pistole in der Faust, war der Kommandoführer sofort an seiner Seite.
»Was ist los?«
»Da vorne sind sie!«
Der Sergent nickte. »Ich zähle sechs, und du?«
»Richtig. Und sie klettern wie Gämsen.«
»Was schätzt du, hundertfünfzig Meter, mehr?«
Der Legionär überlegte kurz und stimmte dann zu. »Hundertfünfzig. Wir könnten sie von hier aus alle auf einmal erledigen.«
Einige Sekunden darauf hallte das Echo der Schüsse von den Berghängen wider. Das Feuer war präzise und wirkungsvoll. Vier der sechs Rebellen starben, zwei hingegen gelang die Flucht. Sie hatten sich, so schien es, einfach in Luft aufgelöst. Im Dorf blieb die zweite Kompanie inzwischen nicht untätig. Auberts Männer stöberten eine versteckte Rebellengruppe auf und töteten in einem kurzen Feuergefecht den verantwortlichen Rebellenchef der gesamten Nord-Region des Borkou-Ennedi-Tibesti. Im Versteck fanden sich Dokumente von großer Bedeutung, einige Kriegswaffen, Nahrung, Waffen und Munition. Auch in Massloua bei Am-Timan kam es zu Kämpfen. Achtundsechzig Rebellen starben im Kugelhagel der Legionäre, und es war wie ein Wunder: Bisher gab es unter den Paras nur einige Leichtverletzte. Die Erfolge konnten jedoch nicht die Tatsache beiseitefegen, dass sich die Situation überall im Land drastisch zuspitzte. Und so kam es, dass die in Calvi verbliebenen Kompanien der Paras sich eine nach der anderen einfanden. Am 7. Oktober traf das EMT-2 unter dem Befehl des Major Malaterre im Tschad ein, und am 25. Oktober war das ganze Regiment, Oberst Lacaze an der Spitze, komplett im Einsatz. Darunter die dritte Kompanie, die schwere Kompanie, damals CAE, heute Compagnie d'éclairage et d'appui (CEA), sowie eine motorisierte Einheit, die Compagnie motorisée de la Légion étrangère (CMLE). Letztere bestand aus Legionären des ersten Fremdenregimentes. Die Operation „Cantharide“ konnte also beginnen. Ziel der Operation war es, das gesamte Gebiet im Dreieck Bokoro-Melfikole-Bitkine zu befrieden. Die Resultate hingegen blieben aus. Sobald die Legion in Erscheinung trat, tauchten die Rebellen unter. Überhaupt agierten die Rebellen nun eher in kleinen Gruppen, was es schwieriger machte, sie aus der Luft aufzuklären. Auch waren die zurückzulegenden Distanzen einfach zu erheblich, und die Legionärs- Kompanien zwischen Faya-Largeau, Mongo und Mangalmé zu weit auseinandergezogen. Wenn man die Legions-Einheiten abzog, die an der Grenze zum Sudan operierten, dann erwies sich die Rechnung als einfach: Eine Kompanie musste in einer Region für Ordnung sorgen, die so groß war wie die Insel Korsika. Das zu stemmen war auch mit Unterstützung aus der Luft kein Leichtes. Ganz automatisch wurden die Patrouillen mit den Kfz seltener und kürzer, bis sie irgendwann ganz aufhörten. Schwer wog auch die Tatsache, dass im Nachbarstaat Libyen ein gewisser Muammar al-Gaddafi inzwischen die Macht an sich gerissen hatte. Sein Regime unterstützte die FROLINAT, und wer Unterstützung sagte, der meinte moderne Waffen, Munition im Überfluss und bessere Informationen über den Feind. Die Legionäre waren gewarnt!
13. Februar 1970
»Sie wollen was?«
Leutnant Piétri dachte zunächst an einen Scherz.
»Ich muss meinen Bezirk inspizieren, ein paar Reden halten und den Bauern sagen, dass wir sie nicht vergessen haben. Und da könnte sich ein Begleitschutz als nützlich erweisen.« Der Unterpräfekt meinte es ernst. Die Lage in Mangalmé hatte sich mit dem Eintreffen der Legion in der Stadt und der Region sichtlich beruhigt. Um zu verhindern, dass die Rebellen sich die mentale Unterstützung der Bauern im Distrikt holten, wollte die Regierung jetzt handeln. „Kavallerist“ Piétri, der Verantwortliche für die Garnison Mangalmé, stimmte sofort zu.
»Wie viele Männer benötigen Sie für Ihre Kampagne?«
»Das liegt einzig und allein in Ihrem Ermessen, cher lieutenant!«
»Gut! Ich stelle Ihnen einen Zug ab, dazu drei Fahrzeuge und einen Chef, von dem ich große Stücke halte!«
Der Unterpräfekt blinzelte.
»Ich komme persönlich mit«, lachte der Leutnant. »Also, wann geht es los?«
Am nächsten Morgen pünktlich zum Sonnenaufgang rückte der Zug aus. Die Sitzflächen der Dodges waren aus Holz. Das war gut für ein paar Stunden, danach aber wurde es schnell unbequem. Wie immer, wenn Legionäre vorrückten, ob zu Fuß oder mit dem Fahrzeug, beachteten sie auch dieses Mal strenge Regeln. Das Prinzip „keine Bewegung ohne Feuer, kein Feuer ohne Bewegung“ steckte tief in ihrem Blut. Sobald sie sich einem Dorf näherten, fuhr ein Element in Deckung, saß ab und brachte sich in optimaler Kampfentfernung zum Ziel in Stellung. Eine Gruppe sicherte die Zufahrtswege, während der Rest des Zuges in den Ort eindrang, um zu sehen, ob dort die Luft rein war. Erst dann begab man sich getrost zum Marktplatz, wo der Unterpräfekt seine Reden schwang. Gegen Mittag erreichten sie ein völlig unscheinbares Dorf. Während der Unterpräfekt die Dorfbewohner zusammentrommelte, sah sich Leutnant Piétri etwas in der Gegend um. Und er sprach mit einigen Einwohnern. Was er in Erfahrung brachte, verpasste ihm augenblicklich einen gewaltigen Adrenalinstoß.
»Die Rebellen waren hier!«
»Wann?«
»Eben erst, vor einer Stunde.«
Piétri sah nach Westen hinüber. Dort begann es bereits zu dämmern.
»Und wo sind sie hin?«, fragte er innerlich aufgewühlt.
Der alte Bauer wies in eine Richtung. »Da rüber.«
»Verdammt, muss man dir jeden Wurm einzeln aus der Nase ziehen? Wie viele waren es?«
»Dreimal so viele, wie ihr es seid«, sagte der Bauer lachend und zeigte dabei eine Reihe verfaulter Zähne. »Und jede Menge Waffen hatten sie auch dabei. Funkelnagelneue sogar.«
Nun gab es nichts mehr, was Leutnant Piétri zurückhalten konnte.
»Gruppenführer, aufsitzen lassen!«, brüllte er, sprang auf sein Fahrzeug und brauste davon. Die Befehle gab er unterwegs per Funk.
»Direktion immer mir nach, Reihenfolge egal, Feuer frei auf Imitationen oder wenn ihr die Rebellen als solche ausmachen könnt. Eine Rebellengruppe ist auf dem Weg ins nächste Dorf, deshalb!«
Die Legionäre, von den vorausgegangenen Manövern in der prallen Sonne noch völlig erschöpft, waren plötzlich hellwach. Zwei Fahrzeuge schossen an Piétri vorbei und rasten mit voller Geschwindigkeit auf die Rebellen zu, die sich genau in dem Augenblick zeigten, in dem die Sonne langsam am Horizont erlosch. Das anschließende Gefecht war kurz, aber heftig. Ein Legionär wurde dabei schwer verletzt, elf Rebellen getötet.
Wahre Anekdoten.
Leutnant Piétri wurde gegen Ende des Tschad-Aufenthaltes von einer Kugel erwischt. Sie traf ihn in die Brust. Einmal im Krankenhaus in Fort Lamy, hatte der Leutnant jedoch nichts Besseres zu tun, als die „Mauer“ zu machen. Er hatte es vor Langeweile nicht mehr ausgehalten und streifte deshalb nachts durch die Bars.
Ein Legionär, der bei einem Einsickern hinter die feindlichen Linien den Marsch seines Zuges nach hinten sicherte, wurde auf ein Knistern in seinem Rücken aufmerksam. Da er aber in der stockdunklen Nacht nichts Ungewöhnliches sah, und zwischendrin immer mal alles friedlich war, dachte er sich nichts weiter dabei. Erst als das Geräusch nach einigen Minuten wiederkehrte, ging er in die Hocke und zielte mit dem Gewehr in die Richtung, aus der er gekommen war. Schon bald darauf löste sich ein riesenhafter Schatten aus der Dunkelheit. In seinen Spuren lief tatsächlich ein Löwe.
Mit dem Beginn des Jahres 1970 änderte sich vieles. Urplötzlich tauchten neuwertiges Gerät und moderne Waffen in den Händen der Rebellen auf. Bewegten sie sich gestern noch zu Fuß oder auf den Rücken ihrer Pferde und Kamele, so sah man sie seit kurzer Zeit aufgesessen auf brandneuen 4x4 Toyota Pick-ups. Und oh Wunder, sie besaßen plötzlich schwere, auch deutsche MGs und Mörser. Ob sie diese handhaben konnten und wie, das stand auf einem anderen Blatt. Was beunruhigender war: Es schien so, als hätte jemand den Rebellen über Nacht etwas ins Ohr geflüstert! Sie besannen sich plötzlich darauf, dass sie schon immer einen Guerillakrieg gegen die reguläre Armee, aber nicht zuletzt auch gegen die unerwünschten Ausländer, die sich das Land untertan machen wollten, geführt hatten. Ein frischer Atem, der des Aufstandes und der Rebellion, füllte plötzlich ihre Lungen. Und der erreichte den gesamten Norden Tschads. Wie der Schirokko, der unaufhaltsame Saharawind, ging ein Aufschrei von Hütte zu Hütte, von Dorf zu Dorf, von Erg zu Erg. Dieser Schrei hatte nur eine Bedeutung. Widerstand, koste es, was es wolle!
Bei den Legionären gab es nichts Neues. Zumindest mussten sie sich immer noch mit Waffen herumschlagen, die aussahen, als kämen sie direkt vom Schwarzmarkt oder aus dem Museum. Ihren Kampfgeist sollte das aber nicht beeinträchtigen: Im Gegenteil! Nachdem sie Weihnachten in ihren Außenposten gefeiert hatten, kam es am 6. März 1970 zu schweren Kämpfen in der Provinz Ouadaï, genauer gesagt in der Region Safay. In einem Feuergefecht stellte die erste Kompanie eine Rebellengruppe auf dem Markt von Dabandat. Eine zu Hilfe eilende Nomadeneinheit wurde sofort unter Beschuss genommen. Ihr Führer fiel. Der Arzt des 2. REP, Michel de Larre de la Dorie, wurde tödlich getroffen, als er den Mann, der schwer verletzt am Boden lag und sich nicht mehr rührte, bergen wollte. Die Methodik und die Effizienz, mit denen die Legionäre in jedem Kampf zu Werke gingen, erzeugten beim Feind Wut und Verzweiflung. Das jedoch machte ihn umso gefährlicher. Am 17. März 1970 operierte die motorisierte Kompanie unter dem Befehl des Capitaine Aubert im Gebiet zwischen Mangalmé und Oum-Hadjer. Gegen 17 Uhr 30 geriet der stellvertretende Kompaniechef mit dem dritten Zug bei dem Ort Dabazin in ein Feuergefecht mit den Rebellen. Fünfzehn Gegner wurden getötet, ein paar alte Waffen erbeutet, die eigenen Wunden gepflastert. Am 28. November kam es im Canyon Guelta-Maya zu einem Kampf zwischen Rebellen und der CMLE. Die Rebellen ergriffen die Flucht. Ende Dezember fand in der Region um Abou Deia, Am-Timan und Azrak die Operation „Coccinelles“ statt. Zwei Legionäre der CMLE fielen bei Tchalak. Das Ende des Abenteuers Tschad näherte sich. Als ob die Legionäre rochen, dass sie anderswo niemals so brillante Kampferfahrungen sammeln konnten, stürzten sie sich ohne Morgen in jedes einzelne Gefecht. Nur für die CAE des Hauptmanns Wabinski jedoch sollte es noch eine Überraschung in letzter Minute geben. Doch das ahnte zu der Zeit noch niemand.
Ein Schützengraben in Korsika
Die erste Begegnung zwischen Oberst Wabinski und mir fand gegen Ende 1987 statt. Das Regiment hielt ein Manöver oben in den Bergen Korsikas ab. Es herrschte ein Sauwetter, regnete, was der schwarzgraue Himmel hergab. Die Wolken klebten wie schwarze Trauben am Cappu Giovu, der über die Balagne zu wachen schien. Die Temperaturen waren auf den Nullpunkt gesunken. Ich lag in einem Schützenloch auf meiner vom Regen nassen Zeltbahn, als sich aus dem Nebel heraus plötzlich eine bullige Gestalt löste. Der Mann, es war Oberst Wabinski, ließ sich neben mir im Trockenen nieder, zog eine Thermosflasche aus einem kleinen Rucksack und schenkte Kaffee in einen Blechnapf, den er mir hinhielt. »Trink, Caporal!« Der Befehl eines Obersten des 2. REP wird nicht diskutiert, weder damals noch heute. Der Colonel persönlich inspizierte seine Manövertruppe. Zu sagen, ich war verblüfft, trifft nicht das Wort, das mir damals im Kopf rumging: Ich war schwer beeindruckt! Ein oder zwei Jahre später begegnete ich dem alten Oberst am Flughafen in Nizza wieder. Fast hätte ich ihn nicht erkannt. In Zivil sah er aus wie ein stattlicher Weinbauer, dem der Anzug nicht so recht passen wollte, nicht aber wie ein ehemaliger Stabsoffizier der Fremdenlegion. Es war schon etwas Ironie mit im Spiel, denn ausgerechnet von hier, von Nizza aus, startete im Jahr 1969 das Tschad-Abenteuer für Frankreichs Prestigeregiment. Und der „Weinbauer“ war Teil dieses Abenteuers. Und nicht der geringste.