Читать книгу Der Dresche, die Krieg und der Pest - Thomas Häring - Страница 8
Der Dritte im Bunde
Оглавление"Mann, Fred, ich bin schon wieder schwanger!" rief die gebärfreudige Frau ihrem Gatten zu. "Gut, wenn das so ist, dann nennen wir ihn Manfred", fiel dem dazu nur ein. "Und was ist, wenn es ein Märchen wird?" "Dann heißt sie Haschenpute." "Hä, was ist denn das für ein blöder Name?" "Keine Ahnung. Ist mir grad so eingefallen, bevor ich gleich ausfallend werde. Was fällt Dir eigentlich ein, Dich schon wieder von mir schwängern zu lassen, Du altes Machtweib!" "Aber ich kann doch auch nichts dafür." "Von wegen! Immerzu willst Du mit mir ins Bett." "Aber das ist bei Ehepaaren halt mal so üblich, daß sie nebeneinander in der Kiste liegen." "Ja, das mag schon so sein, aber Dir stecke ich ihn ganz bestimmt nicht mehr rein." "Wen?" "Na den!" "Aber dann können wir uns ja auch gleich scheiden lassen." "Wieso das denn? Du bräuchtest nur mal vernünftig verhüten, dann hätten wir die ganzen Probleme nicht." "Aber wieso verhütest Du nicht?" "Weil das Majestätsbeleidigung wäre. Na ja, wie dem auch sei, also wieder jahrelanges, nervtötendes Babygeschrei", seufzte er und begab sich daraufhin schnell in seinen Hobbyraum, der im Grunde total sinnlos war, da er kein Hobby sein eigen nannte. Zugegeben, böse Spötter hätten behaupten können, Kinder machen wäre eine Art Hobby von ihm, doch das fand er überhaupt nicht lustig und alle, die so etwas ihm gegenüber verlauten ließen, verloren einige Zähne. Er war ein sehr berüchtigter Kneipenschläger und seine Zeitgenossen fanden oft , daß er dafür durchaus den richtigen Namen hatte. "Gleich kommt der Dresche und dann gibt's wieder Dresche", pflegte man sich zuzuraunen, wenn sein mächtiger Schatten bereits kurz vor ihm sichtbar geworden war. Angst und Schrecken verbreitete der Papa von Manfred schon zu seinen Lebzeiten, doch das hielt sein kleines Söhnlein nicht davon ab, zur Welt zu kommen.