Читать книгу Irakische Dinar - Mythos oder Mega-Chance - Thomas Straub - Страница 5
1.2 Infrastruktur
ОглавлениеVerkehr
Der Irak verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz. Über 38.000 Kilometer der insgesamt 60.000 Kilometer, die das irakische Straßennetz umfasst, sind bereits asphaltiert - die im Norden befindlichen Autobahnen werden gerade erneuert. Kapital für Investitionen in den Straßenbau ist seit mehreren Jahren vorhanden, denn die Zahl der zugelassenen Autos explodiert förmlich. Grund hierfür sind vor allem stetig steigende Einkommen und der Wegfall von Einfuhrzöllen.
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Das Schienennetz hingegen befindet sich in einem verheerenden Zustand. Zwei der insgesamt drei verfügbaren Hauptverkehrslinien sind aktuell nicht in Betrieb. Entweder sind Gleise nicht vorhanden, weil Schwellen zu Feuerholz verarbeitet wurden oder die Gleise befinden sich in einem so schlechten Zustand, dass das Befahren durch einen Zug unmöglich wäre. Lediglich die Strecke Bagdad - Basra kann von der Bevölkerung genutzt werden. Aufgrund der Unzuverlässigkeit in puncto Ankunftszeiten und Sicherheit wird die Eisenbahn im Irak jedoch hauptsächlich von einkommensschwachen Bewohnern genutzt. Für die Strecke Bagdad - Basra, die insgesamt 550 Kilometer umfasst, müssen Reisende eine enorme Reisedauer in Kauf nehmen: Fahrtzeiten von über einem Tag sind keine Seltenheit.
Der Irak verfügt insgesamt über 100 Flughäfen, wobei nur sechs zum internationalen Verkehr zugelassen sind (Bagdad, Arbil, Basra, Mosul, Nadschaf, Sulaimaniyya). Die größte Luftfahrtgesellschaft im Irak ist die "Iraqi Airways" und befindet sich zu hundert Prozent in staatlichem Besitz.
Elektrizität und Telekommunikation
Der stetig wachsenden Nachfrage an zuverlässiger und funktionierender Elektrizität kann nicht genüge getan werden. Auch nach dem Ende des Irakkriegs kommt es immer wieder zu flächendeckenden Stromausfällen - einem Verbrauch von 15.000 Megawatt im Sommer 2012 steht lediglich eine Gesamtproduktion von 7200 Megawatt gegenüber. Die durchschnittliche Stromversorgung pro Haushalt liegt bei etwa neun Stunden pro Tag.
Ähnlich wie bei der Stromversorgung sind auch große Teile des Telekommunikations-Netzwerks nicht funktionsfähig. Daraus resultieren lediglich 1,2 Millionen Telefonanschlüsse im gesamten Irak - über 40 Prozent dieser Anschlüsse befinden sich in der Hauptstadt Bagdad. Positiv hingegen ist die landesweite Verfügbarkeit mobiler Telefonnetze: Im Jahr 2011 vermeldeten die drei Telekommunikationsunternehmen des Irak, "Zain Iraq", "Asiacell" und "Korek" über 23 Millionen registrierte Kunden. Ein UMTS-Netz ist jedoch trotz der guten Verfügbarkeit nicht vorhanden.
Ein Zugang zum Internet war bis zum Sturz Saddam Husseins nur den reichen und privilegierten Teilen der Bevölkerung gestattet. Nachdem ein Internet-Antrag vom Kommunikationsministerium genehmigt wurde, musste eine Gebühr von umgerechnet 4000 Dollar entrichtet werden, um in den Genuss eines funktionsfähigen Internetanschlusses zu kommen. Seit dem Sturz des Hussein-Regimes nimmt die Zahl der Haushalte, die über einen Internetanschluss verfügen, zwar deutlich zu, dennoch besitzen im gesamten Irak lediglich 1,1 Prozent der Privathaushalte Zugang zum Internet.
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