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[28]1.5 Absturzsicherung in Hanglagen

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Sobald Absturzgefahr der Einsatzkräfte besteht, müssen adäquate Maßnahmen umgesetzt werden. Arbeiten unter diesen Umständen sind in der Regel nur bei Nachlöscharbeiten (englisch: mop up) sinnvoll. Da in der Regel immer von oben gearbeitet wird, muss das Feuer sicher eingedämmt bzw. gelöscht sein. Ansonsten besteht Lebensgefahr bei Flammen unterhalb der Abseilstelle. Arbeiten in der Nacht sollten auch die absolute Ausnahme sein, obwohl diese bei einer »normalen« Brandbekämpfung im flachen Gelände oft bevorzugt wird (in der Nacht ist es kühler, die Glutnester sind besser zu erkennen usw.). Die Brandbekämpfung sowie Nachlöscharbeiten in der Nacht dürfen daher nur nach Arbeiten tagsüber im gleichen Gebiet oder nach erfolgter Erkundung am Tag durchgeführt werden.

Das Anbringen von »Geländerseilen« horizontal oder vertikal, kann zur Einzelsicherung der Kräfte sehr effektiv sein. Dabei kann das aktive oder passive Abseilen angewendet werden. Arbeiten am hängenden Seil sind möglichst zu vermeiden. Zum sicheren Arbeiten mit Werkzeugen muss immer Bodenkontakt (mit den Füßen) bestehen. Die Anforderung an einen Festpunkt sind mindestens 10 kN (1 Tonne Haltekraft). Dazu können z. B. Felsen, Strukturen oder Bäume dienen (Fahrzeuge sind dazu ungeeignet!). Bäume müssen gesund sein und einen Brusthöhendurchmesser von mindestens 30 cm aufweisen. Arbeiten im absturzgefährdeten Bereich sind aber nur durch entsprechend ausgebildete Kräfte (Rope-Squads oder Bergwacht mit Sonderausbildung) und mit entsprechen[29]dem Material auszuführen. Als Sicherungseile sollten nur Kevlarseile (diese sind hitzebeständiger!) verwendet werden.

Bei Arbeiten mit Tools, Handwerkszeug oder Kettensägen muss zwingend ein »Vorfach« aus Stahlseil verwendet werden. D. h. es muss von der arbeitenden Person bis zum Sicherungsseil ein Stahlseil (Seilstropp) mit ca. 2 m Länge eingebaut werden, um sicherzustellen, dass beim Ausrutschen oder versehentlichen Berühren mit dem Werkzeug oder der Kettensäge das Seil nicht durchtrennt werden kann.

Es muss bei Arbeiten am Berg/am Hang auch die Kameradenrettung aus schwierigem Gelände im Blick behalten werden. Daher ist genügend zusätzliches Material und Personal vorzuhalten und erfahrene Spezialkräften (Bergführer, Bergretter, Forstfachleute usw.) zur Sicherung bereit zu stellen. [30]Mehr Informationen dazu sind im Bericht »Gebirgsbrandbekämpfung – Einsatz in schwierigem Gelände« in der BRANDSchutz/Deutsche Feuerwehr-Zeitung Ausgabe 10/2017 ab Seite 803 zu finden.


Bild 7: Hier ist das Prinzip des »Vorfaches« in Form eines Seilstropps (zur besseren Darstellung gewickelt dargestellt) zwischen Halteseil und Sitz- oder Brustgurt dargestellt.

Technik zur Vegetationsbrandbekämpfung

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