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1.2 Schutzkleidung zur Brandbekämpfung

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Die Gefahren müssen bekannt sein, um sich davor schützen zu können – da wären:

Feuer:

Hitze z. B. durch Strahlungswärme, heiße Luft (kann u. a. zu Atemwegsverletzung führen), Glutpartikel durch Funkenflug, [12]Flammen (thermische Zersetzung der Vegetation) oder Rauch (Rauchgasintoxikation, gereizte Augen)

Mechanische Verletzungen:

Vegetation (beim Gehen durch Buschwerk mit Verletzungen durch Dornen, abgebrochene Zweige, aber auch Stolpern, Ausrutschen o. ä.), Umgang mit (Hand-)Werkzeugen (auch von anderen Einsatzkräften), Hochspritzen von scharfkantigem oder splitterartigem Boden- oder Vegetationsmaterial durch Einsatz von Wasser unter hohem Druck und Hochschleudern von Material durch Bodenfräsen.

Idealerweise wird für die Vegetationsbrandbekämpfung besonders geeignete Kleidung verwendet, wie sie z. B. in der DIN EN ISO 15384 beschrieben ist. Der Unterschied dieser Bekleidung zur »üblichen« Feuerwehrschutzkleidung besteht darin, dass das Gewicht deutlich geringer und atmungsaktiver ist. Das liegt in erster Linie daran, dass der mehrlagige Aufbau nicht notwendig ist. Wichtig ist, dass die Arm- und Beinabschlüsse enger geschlossen werden können, um ein Eindringen von brennbaren Gasen oder Flammen zu vermeiden. Es ist nicht zwingend erforderlich, spezielle Einsatzkleidung zu beschaffen. Die herkömmliche Feuerwehreinsatzkleidung kann so optimiert werden, dass sie für gelegentliche Einsätze bei Vegetationsbränden ebenso einsatztauglich ist.

Die immer wieder (in Veröffentlichungen dokumentiert) zu beobachtende Verwendung von »Überbekleidung zur Brandbekämpfung in Räumen mit Durchzündungsgefahr« (HuPF 1 bzw. 4 bzw. DIN EN 469) ist bei der Vegetationsbrandbekämpfung (auch bei höheren Temperaturen) im Freien weder not[13]wendig noch sinnvoll. Sie gefährdet bei längerer und harter Arbeit bei Vegetationsbränden aufgrund des Wärmestaus unter der Kleidung die Einsatzkräfte durch Überhitzung bzw. erhöhten Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen. Es muss auch davon ausgegangen werden, dass die Arbeit bei der Bekämpfung eines Flächenbrandes wesentlich länger dauert als die begrenzte Arbeit unter Atemschutz im Innenangriff.

Nach Erfahrungen von @fire und spezialisierten Einheiten zur Vegetationsbrandbekämpfung in Europa und den USA ist eine zweilagige Schutzkleidung zur Waldbrandbekämpfung optimal. Diese sollte bestehen aus:

 [14]einer enganliegenden, den Körperschweiß weiterleitende Schicht, z. B. in Form von langer Baumwoll-Unterwäsche und

 einer flammhemmenden Schicht, die gleichzeitig auch ausreichend mechanisch stabil ist.


Bild 1: Links: Beispiel von einem Feuerwehrschutzanzug (nicht für den Atemschutzeinsatz vorgesehen), der für die gelegentliche Vegetationsbrandbekämpfung geeignet ist. Rechts: (leichte einlagige) Einsatzjacke und Waldbrandhemd (kann auch ohne Jacke im Einsatz getragen werden) von @fire.

Für das Tragen der Feuerwehrschutzkleidung im Vegetationsbrandeinsatz ist zu beachten:

 Bündchen an der Hose (soweit vorhanden) und Jacke sowie Reißverschlüsse immer geschlossen halten.

 Die Hosenbeine werden über den Stiefeln getragen!

 Wenn keine Bündchen vorhanden sind, kann man sich mit Bändern behelfen, um die Beine an den Stiefeln eng zu schließen. Es muss verhindert werden, dass heiße Brandgase, Asche, Funken bzw. Glut von unten in die Hosenbeine schlagen können.

 Der Jackenkragen ist aufgestellt und dicht am Hals geschlossen zu tragen.

 Die Handschuhe müssen je nach Ärmelabschluss und Stulpen entweder über oder unter den Ärmeln, möglichst dichtschließend, getragen werden.

 Es muss darauf geachtet werden, dass die Handschuhe auch zum längeren Arbeiten mit Handwerkzeugen geeignet sind.

In jedem Fall muss die PSA-Auswahl für den Feuerwehreinsatz im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung erfolgen. Vergleiche dazu DGUV Information 205-014.

Technik zur Vegetationsbrandbekämpfung

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