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Dienstag, 28.01.2020, 15.10 Uhr, Polizeipräsidium

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Die Beamten trafen nacheinander im Präsidium ein und vereinbarten ein Meeting im Besprechungsraum. Als alle anwesend waren, berichtete Sina, die sich inzwischen wieder beruhigt hatte, als Erste. „Laut Frau Schumann hat ihr Mann nichts mit der Unterschlagung zu tun.“

„Und, glaubst du ihr?“ Adi schaute Sina direkt an, als wolle er die Antwort an ihrem Gesicht ablesen.

„Sie wirkte auf jeden Fall sehr überzeugend. Auch sonst gibt es keine Anzeichen dafür. Alle Nachbarn halten das Ehepaar für grundsolide, es gibt keine Auffälligkeiten. Sie sehen das Paar eher als Spießer, die viel Wert darauf legen, was die Nachbarn über sie denken.“

Dann fing Rüdiger Salzmann an zu berichten. „Ich habe die Spurensicherung in Steffis Gerber Wohnung geschickt. Einbruchsdelikt. Alles komplett verwüstet. Laptop Fehlanzeige. Sie werden sich sofort bei mir melden, wenn sie etwas finden. Dieser Fall wird immer mysteriöser: Das Mädchen verschwunden, der unter Tatverdacht stehende Lehrer erhängt und jetzt bricht noch jemand in die Wohnung des vermissten Mädchens ein und räumt wohl sämtliche ermittlungsrelevanten Unterlagen ab. Wir müssen jetzt die Ergebnisse der Spusi abwarten, das kann aber nicht mehr allzu lange dauern.“

Hessberger nickte zustimmend und berichtete von seinen Erkenntnissen aus der Schule. „Laut Aussage von Andrea, der Freundin von Steffi Gerber, wussten nur die beiden von den Bildern. Offenbar gab es auch keine Beziehung zu unserem toten Lehrer. Doch wie ist der in den Besitz der Bilder gelangt?“

Zum ersten Mal ergriff nun Lars Mühlbauer das Wort in der Runde. „Warum gehen wir eigentlich davon aus, dass Steffi Gerber ihrer Freundin alles erzählt hat? Vielleicht war es ihr total unangenehm, darüber zu sprechen, und sie hatte tatsächlich ein geheimes Verhältnis mit diesem Zenker. Das würde erklären, wie er zu den Fotos gekommen ist. Vielleicht hat Steffi dem Lehrer auch Zugriff zu den Fotos gewährt, um im Gegenzug bessere Noten zu erhalten. Wäre ja immerhin denkbar, oder nicht?“

Hessberger schaute in die Runde und meinte: „Wir müssen in diesem Fall alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, da gebe ich Lars durchaus recht. Vielleicht sind die Bilder auch auf andere Weise in Umlauf geraten: durch Bekannte oder Freunde der Mädchen, die gewollt oder ungewollt Zugriff auf die Bilder hatten – ein versehentlich stecken gebliebener USB-Stick, die Versendung von Bilddateien an einen falschen Empfänger …“

Adi verstummte. Es schien, als würde er in sich gehen, um die Geschehnisse der letzten Zeit einordnen zu können. Dann sagte er zögernd: „Ich habe ein eigenartiges Gefühl, hier geht etwas Sonderbares vor. Und das betrifft nicht nur den Lehrer, sondern auch den Banker in unserem anderen Fall. Genau wie bei dem Lehrer kann ich mir kaum vorstellen, dass sich ein Banker so blöd anstellt. Der hatte alle Möglichkeiten, das Geld verschwinden zu lassen, und dann verhält er sich wie ein Volldepp? Zwei scheinbar vollkommen unterschiedliche Fälle, die in keiner Weise zusammenhängen. Beide Fälle so unkompliziert und doch so konstruiert! Die Täter wurden uns auf dem Silbertablett serviert, aber die entscheidende Frage ist doch: von wem?“

Abseits

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