Читать книгу Ein halbes Jahr Amerika - Tiffany Anders - Страница 8

6

Оглавление

Noch vor Sonnenaufgang sattelte ich mit Annika 7 Pferde. Thorben, Rene, Bjarne, Boris, Lydia, Andreas und ich wollten sobald die Sonne aufging zur neuen Ranch reiten. Ein Pferd bepackten wir mit unseren Vorräten und Zelten. Wir hätten auch mit Autos auf die andere Ranch fahren können, aber Rene und Andreas durften die Ranch ja noch nicht verlassen und wir mussten einen guten Platz für die Stadt finden und das ging am besten mit dem Pferd. Ich hatte mir vor einem Jahr ein Shire Horse gekauft. Ich habe lange gesucht, bis ich eins in der richtigen Farbe gefunden hatte. Shire Horse wurden früher als Arbeitspferde eingesetzt, da sie so groß und stämmig waren. Ich hatte mir eins in schwarz gekauft. Wir wollten aber unbedingt nochmal ein schwarz-weißes kaufen, waren aber noch nicht fündig geworden. Mein Pferd hieß Fury und man saß auf ihm wie auf einem Schaukelpferd. Er war vielleicht nicht ganz so schnell wie andere, aber sehr gemütlich in seiner Art und vom drauf sitzen her, er passte richtig gut zu mir. Thorben lästerte zwar immer, es würde aussehen, als würde eine vier jährige auf einem Pferd sitzen aber das machte mir nichts und ich glaube Fury war es auch egal. Gegen Abend wollten wir uns an der Grenze zur Ranch mit Harry und ein paar Bauunternehmern treffen, die Harry in der Nacht noch kontaktiert hatte.

Wir brachten gerade die Pferde aus dem Stall, als Lydia und Boris auf den Hofplatz fuhren. Thorben, Bjarne, Andreas und Rene kamen noch ziemlich verschlafen mit den Vorräten aus dem Haus. Franky hatte die Trage rausgesucht, die wir mal für ein Pferd als Transporterleichterung gebaut hatten. Das war ein 2 Meter großes Rechteck. An den langen Seiten waren 3,5 Meter Holzstämme von ungefähr 5-6 cm Durchmesser befestigt. Um es zu einem Rechteck zu machen, waren ein Meter lange Stücke zwischen den Beiden Stämmchen befestigt. In dem Rechteck war ein festes Tuch gespannt, auf das wir unsere Vorräte legten, nachdem Franky es am Transportpferd befestigt hatte.

Ich sagte Franky, das im Laufe des Tages 3 Betreuer kommen würden, die durch die National Garde gebracht werden. Franky fragte, ob er für sie einen extra Bungalow fertig machen sollte. Ich sagte ihm, er soll einen von den kleinen fertig machen und das wir uns um sie kümmern würden, wenn wir zurück sind. Franky und Claire sollten unbedingt darauf achten, dass niemand die Ranch verlässt. Zu Montag hatte Thorben einen Lehrer bestellt, der die deutschen Kinder in englisch unterrichten soll. Dafür musste noch ein Teil der Scheune fertig gemacht werden. Franky versprach sich um alles zu kümmern. Dann ritten wir los.

Rene hatte Schwierigkeiten auf sein Pferd zu kommen, er war das letzte Mal als kleiner Junge geritten. Es sah wirklich gefährlich aus und ich fragte ihn nochmal, ob er wirklich mit möchte. Ja, sagte er, er würde es schon noch lernen. Ich runzelte meine Stirn und hoffte das er uns nicht zu sehr vorm weiter kommen abhält. Als wir den Hofplatz verließen, merkten wir erst, dass es schon langsam hell wurde. Der Platz war so hell ausgeleuchtet, das man unmöglich sagen konnte welche Tageszeit gerade war, da man den Himmel einfach nicht sehen konnte. Sobald man aber den Platz verlassen hatte, konnten einem die Leute die auf dem Hof standen nicht mehr sehen. Der Sonnenaufgang sah aus, als wenn es ein wirklich schöner Tag werden würde. Wir ritten ungefähr 3 Stunden bis wir zum Tannenwald kamen. Wir beschlossen eine Rast zu machen, bevor wir in den Wald reiten, da es anstrengend werden würde, da der Wald sehr dicht gewachsen war und wir mit unseren Pferden und vor allem das Transportpferd irgendwie da durch müssen. Als Rene vom Pferd stieg, sah man richtig, dass ihm alles wehtat, aber jetzt gab es kein zurück mehr. Wir frühstückten ungefähr 15 Minuten und machten uns dann auf den Weg in den Wald. Wenn wir den Wald hinter uns hatten, wollten wir das nächste Mal rasten. Am Anfang des Waldes kamen wir noch ziemlich gut voran, doch umso tiefer wir in den Wald eindrangen, umso dichter wurde er. Nach 2 Stunden holten wir unsere Taschenlampen raus, da wir fast nichts mehr sehen konnten. Es war totenstill, man hörte nur den Wind der durch die Baumkronen zog. Es war beängstigend. Außerdem banden wir die Pferde an den Sätteln aneinander, damit auf keinen Fall jemand verloren geht. Thorben meinte, das wir es niemals bis zum Abend zur Grenze der Ranch schaffen würden, wenn es in dem Schneckentempo so weiter geht. Nach einer gefühlten Ewigkeit lichtete der Wald sich wieder ein wenig und wir konnten die Taschenlampen ausmachten. Wir kamen wieder schneller voran, bis eine Schlange im Weg lag. Boris schätzte sie auf ungefähr 5 Metern Länge und einem Durchmesser von 25 cm. Andreas bekam Panik, er zitterte und schwitze mit einem Mal fürchterlich. Er bat uns voller Angst, doch einen anderen Weg zu nehmen. Er hatte noch nie so eine große Schlange gesehen und wäre am liebsten sofort geflohen. Bist doch sonst so`n tapferer Krieger, da wirst du dir doch vor so einer Schlange nicht ins Hemd scheißen, zog Thorben ihn auf. Andreas war in Deutschland jahrelang bei der Bundeswehr und danach noch im Reservistenverband. Er fuhr sehr oft an Wochenenden mit den dänischen und manchmal auch amerikanischen Reservisten auf irgendwelche Übungen. Am liebsten, sagte er immer, wäre er sein ganzes Leben Soldat geblieben. Wir erklärten ihm das Schlangen in dieser Größenordnung eher Würgeschlangen und nicht ganz so gefährlich wie Giftschlangen wären. Das Giftschlangen meist nicht einfach so im Weg liegen und vor allem eher kleiner sind. Trotzdem mussten wir vorsichtig sein. Thorben stieg vom Pferd um an den Kopf zu gehen. Er schoss ihr mit seiner Pistole in den Kopf und Lydia und ich machten uns fertig die Schlange auszunehmen. Im kompletten Zustand hätten wir sie unmöglich mitnehmen können, da sie selbst auf der Transportliege zu schwer für das Packpferd war. Rene und Andreas fragten, was wir mit dem Vieh vorhätten. Bjarne sagte ihnen, dass die abends auf das Lagerfeuer kommt und dann gegessen wird. Die Indianer würden sicher auch etwas mitbringen, was sie auf dem Weg erlegten. Lydia und ich brauchten nicht einmal 10 Minuten um die Schlange fertig zu machen. Thorben und Rene rollten sie auf und banden sie zusammen, um sie in einem Tuch auf die Trage zu legen. Andreas blieb auf seinem Pferd sitzen, er traute sie nicht sich zu bewegen, geschweige denn, die tote Schlange überhaupt anzufassen. Boris und Bjarne buddelten ein Loch in das sie die Reste der Schlange vergruben. Dann ging unsere Reise weiter und wir konnten den Wald schon bald hinter uns lassen. Ungefähr eine Stunde nach dem wir den Wald verlassen hatten, fragte Rene, ob wir nicht vorgehabt hätten, eine Pause nach dem Wald zu machen. Doch, meinte Thorben, aber wir müssen die Zeit mit der Dunkelheit im Wald und der Schlange wieder rein holen. Wir sahen, dass Rene Schmerzen hatte, er war es nicht gewohnt so lange auf einem Pferd zu sitzen. Andreas ging es ebenso, aber er traute sich nach dem Spruch mit dem Krieger nicht noch mehr sich die Blöße zu geben. Sie hatten beide selber Schuld. Sie wollten unbedingt mit, obwohl wir ihnen gesagt hatten, dass es hart ist den ganzen Tag auf einem Pferd zu sitzen. Vor allem wenn man das nicht fast täglich macht. Wir wussten aber, dass Harry ihnen am Abend mit bestimmten Kräutern die größten Schmerzen nehmen würde, aber das sagten wir ihnen noch nicht.


Wir ritten über ein riesiges Feld und Thorben meinte, das man an dem Ort gut eine Stadt stellen könnte. Hallo, das ist noch unser Land auf dem wir hier sind, sagte ich zu ihm. Ich weiß, erwiderte Thorben. Aber was hättest Du gemacht, wenn Brain uns die neue Ranch nicht geschenkt hätte, fragte er. Keine Ahnung, habe ich mir keine Gedanken mehr drüber gemacht, antwortete ich. Hättet ihr die ganzen Menschen, auf euer Land gelassen, fragte jetzt Lydia. Thorben und ich zuckten die Schultern und sagten einig, dass wir bestimmt nicht wollen, dass unser Land durch eine große Kleinstadt verschandelt wird. Vor allem würden wir es den Kindern nicht antun wollen. Die meisten von ihnen kommen aus einer Großstadt und haben so etwas wie unberührte Natur noch nie gesehen. Das wollten wir ihnen auf keinem Fall nehmen. Die Bauarbeiten würden sicher auch über die nächsten 2 Ferien gehen und das wollten wir den Kindern auf keinen Fall antun. Sie sollten sich erholen und nicht ständig auf irgendwelche Baumaschinen, LKW´S oder Bauarbeiter achten müssen. Vor allem konnte ich sehr gut auf den Krach verzichten, den der Bau mit sich bringen würde. Das hörte sich zwar egoistisch an, aber Thorben sagte immer zu mir, das ich nicht jeden retten könnte.

Wir hatten leider in der ganzen Zeit mit den Ferienkindern drei dabei, die wir tatsächlich nicht retten konnten. Sie waren kriminell oder nahmen Drogen, was für mich auf das Gleiche raus kam. Mit der Zeit sieht man es ein, dass man nicht jeden retten kann, trotzdem versuchten bei uns immer alle ihr bestes. Aber über 20000 Menschen, noch nicht einmal zu retten, sondern nur ein besseres und vielleicht auch leichteres zu Hause zu geben, da waren mir und auch Thorben, die Kinder einfach wichtiger.

Lydia und ich setzen uns ein wenig ab, da wir mal für kleine Mädchen mussten. Als wir eine geeignete Stelle gefunden hatten, banden wir die Zügel der Pferde an unsere Handgelenke und hockten uns ins Gras. Wir saßen vielleicht 2 Meter auseinander. Die Vögel zwitscherten, Grillen zierpten und unsere Pferde nutzten die kleine Rast um etwas von dem saftigen Gras zu fressen. Lydia war gerade wieder aufgestanden und machte sich die Hose zu, als ein lauter Schuss zu hören war. Lydias Pferd erschrak sich so sehr das es davon preschte, mit Lydia im Schlepptau. Ich war gerade fertig, zog meine Hose hoch und galoppierte ihrem Pferd hinterher. In einiger Entfernung sah ich die Männer stehen. Bjarne sah Lydias Pferd, sprang auf seins und galoppierte uns entgegen. Er war als erstes bei ihrem Pferd und hielt es fest. Wie durch ein Wunder, stand Lydia etwas taumelnd aus dem Gras auf. Die Zügel hatten sich tief bei ihr ins Handgelenk geschnitten, ihre Kleidung war ordentlich zerrissen und sie hatte überall Schrammen. Boris tüttelte sofort die Zügel vom Handgelenk. Das Handgelenk war nicht gebrochen, das war schon einmal eine Erleichterung. Aber die Wunde musste dringend versorgt werden. Wir hatten Erste-hilfematerial dabei, mit dem ich das Handgelenk erst mal notdürftig verband. Thorben erzählte, dass ein Berglöwe ihren Weg kreuzte und das Boris einen Warnschuss abgeben musste. Der Berglöwe trottete aber völlig unbeeindruckt von dannen, während Lydias Pferd in Panik geriet. Wir überlegten, was wir nun machen sollten, die Wunde musste schnell versorgt werden. Vielleicht ist Harry ja schon am Treffpunkt, warf Bjarne in unsere Gespräche mit ein. Gute Idee, meinte Lydia. Er würde es versorgen können. Boris und Lydia verabschiedeten sich und ritten so schnell es die Gegend und die Pferde erlaubten zu unserem Treffpunkt. Wir würden wohl noch 2- 3 Stunden brauchen bis wir unser Ziel erreichen würden, also setzten wir unseren Weg fort. Wir konnten ja nicht so schnell, wegen dem Packpferd. Aber die restlichen 3 Stunden schafften wir problemlos, ohne weitere Vorkommnisse. Als wir am Treffpunkt ankamen, waren Harry und seine Freunde bereits angekommen und hatten das Lager vorbereitet. Lydia und Boris waren schon 2 Stunden vor uns da. Harry hatte das Handgelenk von Lydia genäht und versorgt.


Als die Indianer Rene und Andreas von ihren Pferden absteigen sahen, fingen sie furchtbar an zu lachen. Rene und Andreas wurde etwas mulmig, da die Indianer wirklich aussahen wie Indianer und auch so bewaffnet waren. Harry fragte, ob wir ihnen nicht erzählt hätten, dass es für Greenhorns unmöglich ist einen ganzen Tag auf einem Pferd zu verbringen, ohne fürchterliche Schmerzen in den Beinen, Rücken und Gesäß zu bekommen. Wir sagten ihm, dass wir es ihnen gesagt hätten, sie es aber nicht einsehen wollten, sie aber tapfer durchgehalten haben. Harry sagte, dass sie es, wenn sie nichts tun würden, am nächsten Tag mit Sicherheit nicht mal bis auf`s Pferd schaffen. Ich schaute Harry mit meinem besten Hundeblick an und sagte, ich hätte gehofft, das er ihnen helfen könnte. Nicht so gerne, meinte er. Aber es würde nichts nützen, sonst würden wir morgen nicht vorwärts kommen. Harry ging es nicht darum das er helfen sollte, sondern darum, das er fremden Männern am Hintern rumfummeln musste. Thorben rief Rene und Andreas zu uns und erklärte ihnen das Harry sie behandeln würde, damit sie morgen weiter reiten könnten. Die Beiden gingen mit Harry mit und ich wusste, dass im nächsten Moment ein furchtbares Geschrei losgehen würde. Ich hatte es schon einmal, als ich mit dem reiten anfing. Harry schmiert eine selbst entworfene Salbe auf die betroffenen Stellen und das tut furchtbar weh. Dann würde er Kräuter und Blätter rund um die Hüfte legen und die Jungs würden aussehen, als würden sie Windeln anhaben. Derjenige der als 2tes dran ist, würde so richtig Angst bekommen, wenn der erste losbrüllt. Aber am nächsten Morgen würden sie nichts mehr von den Schmerzen spüren. Als der erste losbrüllte konnten wir nicht hören, wer brüllte. Der Schrei war so schrill, das wir meinten Harry hätte im Gebüsch eine Sau erlegt. Der nächste Schrei blieb aus. Dafür hörten wir ein tiefes Grunzen und schnauben. Die Indianer fanden es unheimlich lustig und als die drei zurückkamen, konnten sie sich vor lachen nicht mehr halten. Wir mussten uns sehr zusammen reißen um nicht auch laut los zu prusten. Rene und Andreas gingen nur in Unterhosen bekleidet, breitbeinig auf uns zu. Überall aus ihren Unterhosen hing Grünzeug heraus. Ich töte dich, sagte Rene zu Thorben. Thorben lachte laut und fragte, das soll ich mir von einem sagen lassen, dem ein Urwald aus dem Arsch wächst. Glaub mir, morgen wirst du es Harry danken, legte er noch nach. Andreas sagte gar nichts, ich war mir sicher, er war der erste, der die Prozedur über sich ergehen lassen musste. Harry sagte ihnen, dass sie am nächsten Tag nur mit Decke reiten würden, damit sie die Beine nicht so weit auseinander machen müssten. Wie soll ich mich dann auf dem Pferd halten, fragte Rene. Du wirst es lernen, sagte Harry und grinste.

Bjarne hatte als wir ankamen gleich mit den restlichen Indianern die Pferde versorgt. Bei den Indianern wurden immer als erstes die Pferde versorgt, bevor sie irgendetwas anderes taten. Die Pferde waren heilig. Sie wurden immer mit Respekt und Liebe behandelt. Ihre Pferde gingen immer vor. Bjarne hatte die Sättel von Rene und Andreas Pferden schon auf die Trageliege gelegt, da er wusste, dass sie am nächsten Tag nicht gebraucht werden würden.

Die Indianer hatten auf ihrem Weg zum Treffpunkt 2 Hasen erlegt. Mit der Schlange, ein paar Beeren und Pilzen die die Indianer gesammelt hatten, hatten wir ein richtiges Festmahl am Lagerfeuer. Sogar Andreas probierte ein Stück Schlange und war überrascht, wie gut sie ihm schmeckte. Die Geschichte, wie wir die Schlange fanden und Andreas sich fast in die Hose gemacht hatte, behielten wir für uns. Die Indianer hatten schon genug über die Greenhorns gelacht.

Nach dem Essen hingen wir die restlichen Fleischstücke noch über die Glut am Rand des Feuers, damit sie austrockneten und wir sie am nächsten Tag mitnehmen konnten. Wir legten uns ziemlich bald nach dem Essen schlafen, um morgens fit zu sein. Eine Wache brauchten wir nicht. Wir hatten ein großes Lagerfeuer und wir waren an drei Seiten von Felsen umgeben. Die Indianer konnten bereits auf mehreren Hundert Metern hören und riechen, wenn sich ein wildes Tier näherte. Bjarne sagte immer, die Umgebung spricht mit ihnen und irgendwie glaubte ich das auch. Es war eine ruhige Nacht, man hörte nur das schnaufen der Pferde, mindestens 2 Leute schnarchten und das knistern des Feuers. Man konnte die Sterne sehen. In Deutschland hatte man auch Sterne gesehen, doch in Texas unter freiem Himmel, waren sie viel klarer und irgendwie auch dichter dran. In Deutschland hätte ich nicht einmal mit einem Zelt bei uns im Garten geschlafen, da ich Angst gehabt hätte, dass mich jemand klaut. Eigentlich hatte ich von den USA viel schlimmere Sachen gehört, aber hier war die totale Einsamkeit und mit den Indianern war ich mir ziemlich sicher, dass nichts passieren könnte.

Vor ein paar Jahren hatten die Ferienkinder mal Fallen auf der Ranch gefunden, die nicht von uns stammten. Wir hatten wochenlang die Fallen gesucht und mitgenommen. Wir haben aber nie jemanden gefunden, der die Fallen aufstellte. Irgendwann war Thorben so sauer, dass er die Indianer auf den Wilderer ansetzte. Es dauerte 4 Tage und dann hatten sie ihn. Ein dicker ungepflegter Typ Mitte 50 , der mit Sicherheit nur aus Spaß tötete. Das passte den Indianern natürlich gar nicht. Es wurde nur so viel gejagt, wie benötigt wurde oder wenn ein Tier krank war. Wenn die Indianer auf die Jagd gingen, wurde das auf die alte Art gemacht. Mit Pfeil, Bogen, Messer und Axt. Und natürlich in der Kleidung eines Indianers nicht die eines Bauunternehmers, Bänkers oder sonst irgendwas. Ich bin mir sicher sie haben dem Typen so richtig Angst gemacht, bevor er von uns der Polizei übergeben wurde. Der wird mit Sicherheit nicht mehr illegal jagen. Ich mochte die Indianer sehr. Es sind ehrliche fleißige und vor allem sehr hilfsbereite Menschen. Aber als Feind wollte ich sie in gar keinem Fall haben. Die Indianer hatten sich im Laufe der Zeit sicher sehr verändert, aber die Geschichten, Kultur oder Medizin, wurden von Generation zu Generation weiter gegeben. Wenn sie die Erlaubnis hätten einen Menschen zu töten und er etwas gemacht hätte, was ihnen nicht passte, konnten sie mit Sicherheit noch genauso bestialisch töten wir vor 150 Jahren.

Ein halbes Jahr Amerika

Подняться наверх