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Kapitel 2

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Doch an wen sollte er sich mit dieser Erkenntnis wenden? Andere Väter, die er kannte, gaben zwar zu, dass sie ihre Frauen ein wenig unansehnlich fanden, wenn sie schwanger waren und von Tag zu Tag fetter und weniger fraulich wurden, aber was Richard erlebte, war Lichtjahre davon entfernt. Neben Holly in der Dunkelheit zu schlafen, den gleichen Platz mit ihr zu teilen, erfüllte ihn mit solcher Abscheu, wie er sie nie zuvor gekannt hatte. Ein unbeschreiblicher Ekel, als wenn er seine Hand in den von Maden zerfressenen Bauch einer toten Katze stecken würde.

Er wollte es sich selbst kaum eingestehen.

Ihr Anblick erinnerte ihn an Spinnen und kriechendes Ungeziefer wie Würmer und sich paarende Insekten. Bösartige Kreaturen, die Blut saugen und ihre Beute in Netze einspinnen. Noch schlimmer war der Gedanken, dass das, was in ihr wuchs, kein Fötus, sondern ein Parasit war.

Gott, was stimmt nur nicht mit dir? Wie kannst du nur so schreckliche Dinge denken?

Aber er wusste keine Antworten auf die Fragen. Das Einzige, was er wusste, war, dass er nicht aufhören konnte, so zu denken.

Tag für Tag konnte er nur ohnmächtig zusehen, wie die schreckliche Veränderung über sie kam, zusehen, wie ihr Bauch immer größer wurde, während das namenlose Ding in ihr dick und fleischig wurde, sich von ihr nährte und ihren Verstand einnahm. Er verlor sich in der trüben Leere der Verleugnung und spielte den glücklichen, stolzen Papa … obwohl sich ihm buchstäblich der Magen umdrehte und ihm ein kalter Schauer den Rücken hinablief.

Er redete sich ein, dass das Ganze ein Produkt seiner Fantasie war.

Am Morgen wachte er stets frohen Mutes auf, entschlossen, all die wilden und hässlichen Gedanken beiseitezuschieben, doch ein Blick auf Holly und sie kamen alle zurück. Es gab keinen Zweifel für ihn: Das, was in ihr steckte, war nicht einmal annähernd menschlich.

Tatsächlich war sie besessen worden.

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