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Bibeltreue – vier Aspekte

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Wir wollen »bibeltreu« sein. Das kann jedoch nicht bedeuten, dass wir immer genau das täten, was im Text steht. Was heißt es aber dann, der Bibel zu vertrauen und sie zu befolgen?

1. Wir setzen unser Vertrauen in Gottes Wort. Wenn kritische Wissenschaftler behaupten, besser als die biblischen Autoren zu wissen, was alles in der Geschichte geschah, dann sagen wir: »Nein.« Wissenschaftler ändern immer wieder ihre Theorien; das Wort Gottes bleibt bestehen.

2. Wir suchen in der Bibel »den Weg, die Wahrheit und das Leben.« Und wir finden ihn darin tatsächlich, denn es ist Jesus selbst. Jesus sagte zu den Juden, die ihn ablehnten: »Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu haben« (Johannes 5,39/40). Wir sind ein Volk des Buches, wenn wir nicht die Bibel selbst zu unserem Mittelpunkt machen, sondern den, den sie verkündigt: Jesus Christus. Wenn uns dieses Buch wichtiger wird als Jesus, sind wir nicht wirklich ein Volk des Buches, weil wir dann andere Prioritäten setzen als die Bibel selbst.

3. Wir prüfen alle Behauptungen anhand der Bibel. Behauptet jemand, eine neue Erkenntnis zu haben, dann suchen wir in den Schriften, ob sie diese Erkenntnis unterstützen. Will jemand Traditionen in Frage stellen, dann sehen wir in die Bibel. Meint jemand, Gottes Reden gehört zu haben – beim Bibellesen, im Gebet oder durch ein prophetisches Wort –, dann nehmen wir die Bibel zur Hand und sehen nach, ob das Gehörte dem entspricht, was sie lehrt. Aber natürlich prüfen wir nicht nur die Behauptungen anderer anhand der Bibel, sondern auch unsere eigenen! Letztendlich sind wir am allerwenigsten ein Volk des Buches, wenn jeder in der Bibel nur Beweise für seine Überzeugungen sucht. Wenn die Bibel meine eigenen Meinungen nicht mehr in Frage stellen darf, dann habe ich sie bereits außer Kraft gesetzt.

4. Uns ist wichtig, was der Bibel wichtig ist. Wir streiten uns schnell über Kleinigkeiten und ignorieren dabei oft die wichtigsten Dinge. Immer wieder kritisierte Jesus diejenigen, die zu gewissenhaft detaillierte Regeln befolgten, aber dann ignorierten, was Gott am wichtigsten war. Zur Zeit Jesu hieß das, zwar den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel zu bezahlen, aber das Wichtigste im Gesetz außer acht zu lassen – nämlich Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue (Matthäus 23,23). In unserer Zeit heißt es unter anderem, dass wir uns daran stören, wenn jemand eine Bibelstelle anders auslegt als wir, und dabei vergessen, dass die Einheit der Gemeinde viel wichtiger ist als die Durchsetzung von Standpunkten.

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