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»Ein Haufen Radikaler« Vorwort von Stephan Volke
ОглавлениеEs ist so einfach, alles so zu machen, wie wir es gelernt haben. Es ist so einfach, sich gegen Veränderungen zu wehren und keine neuen Gedanken im Leben zuzulassen. Es ist so einfach, sich auch sein Leben mit Gott so einzurichten, dass es weder uns selbst noch anderen weh tut. Es ist so einfach, aber ist es auch richtig?
Viele Christen leben nach dem Motto: »Ich will so bleiben, wie ich bin«, und meinen dann, dass Jesus ihnen ins Ohr flüstert: »Du darfst«. Aber das ist ein Irrtum. Ich erinnere mich an das Erlebnis eines Freundes, dem ein langjähriger Christ einmal sagte: »Seit mehr als dreißig Jahren stehe ich nun in der Nachfolge!« Mein Freund merkte sofort, dass das sehr ernst gemeint war, denn sein Gesprächspartner stand tatsächlich. Und das sogar still, denn da bewegte sich nichts mehr! Aber ist es das, was Jesus meinte, als er Menschen aufforderte, ihm nachzufolgen?
Zum Glück ist Jesus kein hoher Offizier, der seine Truppe anbrüllt: »Steht bequem!« Genau das Gegenteil ist die Art Jesu. Er sagt: »Kommt mit, lernt von mir.« Das heißt zuerst einmal: »Bleibt nicht, wie ihr seid!«, »Steht nicht rum und auch nicht bequem, sondern seid in Bewegung!«
Es gibt viel zu entdecken, es gibt viel zu tun, also: Lasst uns aufbrechen! Jesus war kein Mensch, der die Bequemlichkeit liebte. Er war ein Radikaler – und die ersten Jünger waren es ebenfalls. Das Wort »radikal« kommt vom lateinischen Wort »Radix« – und das bedeutet »Wurzel«. Verwurzelt sein, ohne unbeweglich zu werden, darauf kommt es im Leben als Christ an. Jesus war kompromisslos in seiner Liebe zu den Menschen. Er war kompromisslos in seinem Urteil über Menschen, die Gesetze über die Liebe, Regeln über die Barmherzigkeit, Richtigkeiten über die Gnade stellen wollten. Auch dieses Urteil war radikal.
Wir müssen wieder neu lernen, radikal zu denken, zu handeln und zu sein. Nachfolge lässt sich nicht regeln, sondern nur leben. Dieses Buch gibt viele Denkanstöße, provozierende Impulse und jede Menge Stoff zum Nachdenken. Ob allen alles gefällt, ist dabei überhaupt nicht wichtig. Oft sind es gerade Gedanken, die weh tun, die uns am besten weiter bringen. Und es ist in der Nachfolge besser, wenn uns mal einer auf die Füße tritt, als dass wir immer auf derselben Stelle stehen und keinen Schritt vorwärts kommen.
Tobias Faix betätigt sich mit diesem Buch als provozierender »Auf-die-Füße-Treter«. Ich brauche so etwas von Zeit zu Zeit.