Читать книгу Geschichte von England seit der Thronbesteigung Jakob's des Zweiten. Elfter Band: enthaltend Kapitel 21 und 22. - Т.Б. Маколей, Томас Бабингтон Маколей - Страница 30

Einundzwanzigstes Kapitel.
Wilhelm III
Uebergabe des Kastells von Namur

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Der 26. August war zu einem Schauspiele bestimmt worden, wie es der älteste Soldat in Europa noch nie gesehen und wie es noch vor wenigen Wochen der jüngste Soldat kaum zu erleben gehofft hatte. Von Condé’s erster bis zu Luxemburg’s letzter Schlacht hatte die Fluth des militärischen Erfolgs ohne erhebliche Unterbrechung fortwährend eine und dieselbe Richtung beibehalten. Jetzt wendete sich das Kriegsglück. Zum ersten Male, sagte man, seit Frankreich Marschälle habe, sollte ein Marschall von Frankreich eine Festung einem siegreichen Feinde übergeben.

Die in einer Doppelreihe aufgestellten verbündeten Truppen, Infanterie und Cavallerie, bildeten eine prächtige Gasse von der Bresche, um welche vor kurzem mit so verzweifelter Tapferkeit gekämpft worden war, bis ans Ufer der Maas. Der Kurfürst von Bayern, der Landgraf von Hessen und viele hohe Offiziere hielten zu Pferde in der Umgebung des Kastells. Wilhelm befand sich nahe bei ihnen in seinem Wagen. Die auf ungefähr fünftausend Mann zusammengeschmolzene Besatzung kam mit Trommelwirbel und wehenden Fahnen heraus. Boufflers schloß mit seinem Stabe den Zug. Es war einige Schwierigkeit über die Form der Begrüßung entstanden, welche zwischen ihm und den verbündeten Souverainen gewechselt werden mußte. Ein Kurfürst von Bayern hatte kaum Anspruch darauf, von einem Marschall von Frankreich mit dem Degen salutirt zu werden. Ein König von England hatte unbestreitbar Anspruch auf ein solches Zeichen von Ehrerbietung; aber Frankreich erkannte Wilhelm nicht als König von England an. Endlich verstand sich Boufflers dazu, die Salutirung zu verrichten, ohne zu zeigen, welchem der beiden Souveraine sie gelte. Er senkte seinen Degen. Wilhelm allein erwiederte das Compliment. Hierauf folgte eine kurze Unterredung. Um den Gebrauch der Worte Sire und Majestät zu vermeiden, wendete sich der Marschall nur an den Kurfürsten. Dieser theilte Wilhelm das Gesagte mit allen Zeichen der Ehrerbietung mit, und Wilhelm berührte kalt seinen Hut. Die Offiziere der Garnison nahmen die Nachricht mit in ihr Vaterland, daß der Emporkömmling, der in Paris nur der Prinz von Oranien genannt wurde, von den stolzesten Potentaten des deutschen Staatenbundes mit ebenso tiefer Ehrerbietung behandelt wurde, als Ludwig sie von seinen Kammerherren verlangte.57

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Nachschrift zu dem Monthly Mercury vom August 1695; London Gazette vom 9. Sept.; Saint-Simon; Dangeau.

Geschichte von England seit der Thronbesteigung Jakob's des Zweiten. Elfter Band: enthaltend Kapitel 21 und 22.

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