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Bernd Schuster hatte sogleich das Richtige getan. Er war zu seinem Wagen zurückgelaufen und hatte über Autotelefon die Mordkommission alarmiert. Natürlich war es unmöglich für die Berliner Polizisten, hier einfach auf die Transitstrecke zu fahren, den Parkplatz aufzusuchen und mit Ermittlungen zu beginnen. Schon durch das erforderliche Passieren der Grenze am Berliner Stadtrand wurde die Volkspolizei aufmerksam. Doch durch einen früheren Fall hatte Südermanns Vertreter Wilhelm Krone seine Erfahrungen gesammelt. Deshalb fuhr man jetzt ohne weiteres Aufsehen – das hieß in ihrem Falle, mit Zivilfahrzeugen und ohne Blaulicht – zum Rastplatz am ehemaligen Flughafen und begann mit den üblichen Arbeiten der Spurensicherung. Südermann in einem unauffälligen Zivilfahrzeug als erster, danach trafen die anderen ein. Man versäumte nicht, die Fahrzeuge vom Rastplatz auf den zugewachsenen Weg zu lenken und dort aus der Sicht vom Rastplatz zu bringen.

Später würde man dann die Ostberliner Kollegen informieren und ihnen Kenntnis des Ermittlungsstandes geben. Zum geeigneten Zeitpunkt, verstand sich. Südermann hatte seine Leute für diesen Auftrag ausgesucht und war nun am Tatort eingetroffen.. Seine Leute hatten batteriegespeiste Standscheinwerfer aufgebaut. Damit war die Nacht zum Tag geworden. Nun untersuchten seine Beamten die gesamte Umgebung der Hütte und suchten dabei buchstäblich die Nadel im Heuhofen. Krone, Südermanns Stellvertreter, befand sich mit dem Polizeiarzt in der Bretterhütte.

Südermann hatte von Bernd eine Zigarette geschnorrt und genoss die Roth Händle in tiefen Zügen.

Nun wies er mit dem Daumen über die Schulter nach der Hütte.

„Wer hat ihn umgebracht, Bernd?“

Schuster hob die Achseln.

„Ich weiß nur, wer es nicht getan hat: ich.“

„Er hat dich hierherbestellt ...“

„Ja.“

„Warum hierher? Ausgerechnet an einen Ort, der einst von den Russen als Flughafen benutzt wurde, bis er ungeeignet für ihre Zwecke wurde.“

„Er wollte mit mir ungestört sein. Aber du hast natürlich Recht, ein vollkommen unmöglicher Ort. Und ich habe keine Ahnung, wie er hergekommen sein kann – ein Auto hat er nicht mehr, wie er mir erzählte.“

„Hat er sich immer solche Plätze ausgesucht, wenn er dir eine Information andrehen wollte?“

„Meistens.“

„Das musste ja mal schiefgehen. Auf dem Kurfürstendamm wäre ihm das nicht passiert.“

„Vielleicht hatte er was gegen den Ku‘damm.“

„Er hat irgendetwas läuten gehört, nicht wahr?“

Bernd Schuster nickte stumm.

„Was war es?“, fragte Südermann.

„Ich sollte es erst hier erfahren.“

„Hat er nicht einmal eine Andeutung gemacht?“, erkundigte sich der Inspektor enttäuscht.

„Nicht mal die Spur von einer Andeutung hat er gemacht.“

„Und du? Kannst du dir ein Bild machen? Ich meine, du weißt, was dieser Ort für uns bedeutet – und die ostdeutschen Kollegen. Eine Menge Schreiberei, eine Menge Ärger, viele neue Akten.“

Bernd schüttelte den Kopf.

„Aber ich weiß, wo ich meinen Hebel eventuell noch ansetzen kann.“

„Wo denn?“

„Bei Gaby Wolters.“

„Wer ist das?“

„Das ist Jochen Gerstners Freundin.“

Unser Mann aus Italien Berlin 1968 Kriminalroman Band 38

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