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1991 - Fußballkarriere und der Aufbruch in eine alte neue Welt

In diesem Jahr stand unter anderem der erste größere Wechsel meiner fußballerischen Laufbahn an. Bei meinem alten Heimatverein war ich nicht mehr wirklich zufrieden, es machte einfach keinen Spaß mehr, denn der Verein war gerade dabei sich selber zu verkaufen.

Wir holen etwas aus und gehen sieben Jahre zurück.

Nach einem extrem erfolgreichen Jahr in der Landesliga, die damals fünfhöchste Liga im deutschen Fußball, musste die Mannschaft in der folgenden Saison die Zeche der Unerfahrenheit zahlen, und wir stiegen im zweiten Jahr leider wieder in die Bezirksliga ab. Im Jahr 1986 schafften wir das Unglaubliche, den direkten Wiederaufstieg zurück in die Landesliga. Zwei Jahre lang konnten wir dieses Niveau noch halten, und dann brach so langsam aber sicher die Mannschaft auseinander.

Es wurden viele neue Spieler eingekauft um nochmals den Aufstieg in die Landesliga zu schaffen. Die Vereinsführung wollte damals mit aller Macht wieder zurück in die Landesliga, doch das Niveau der Mannschaft reichte zu diesem Zeitpunkt schlichtweg für die Landesliga nicht aus. Einheimische junge Talente wurden vergrault, die langjährigen einheimischen Säulen der Mannschaft zum Teil nicht mehr berücksichtigt. Das ging mir gegen den Strich, deshalb entschied ich mich im Jahr 1991 dazu den Verein zu verlassen.

Mein Vater war natürlich nicht damit einverstanden. Er war jahrelang in der Vereinsführung tätig, war Jugend Sportleiter und hat sich um alles Mögliche gekümmert. Pap war für die Kreisjugendabteilung engagiert worden und hätte natürlich gerne gesehen, dass sein Sohn im Heimatverein spielt.

Mit meinen damaligen Arbeitskollegen habe ich zu dieser Zeit mehrmals auf Fußballturnieren mit der Betriebsmannschaft gespielt. Zwei Brüder sprachen mich nach einigen Spielen an. Sie fragten, ob ich nicht Lust habe zu ihnen in die Mannschaft zu kommen. Ich habe dann im Dürener Raum ein Probetraining bei einem Bezirksligaverein absolviert. Wir waren uns relativ schnell einig. Die Mannschaft war mit jungen Burschen gespickt, das Niveau der Mannschaft stimmte mich positiv. Ich habe noch zwei Trainingsspiele für diesen Verein bestritten, und im Sommer sollte es dann zum Wechsel kommen.

Genau in diese Zeit fiel damals ein mit unseren Kumpels geplanter Italienurlaub. In der Saisonvorbereitung in den Urlaub zu fahren ist eh schon schwierig und nicht gern gesehen. Es war natürlich nicht so ideal, aber ich wollte mir auch meinen Urlaub nicht vermiesen lassen, schließlich war der schon lange geplant.

Im Urlaub die eine oder andere Trainingseinheit zu absolvieren, das war mein Plan.

Durch meine jahrelange Erfahrung wusste ich, wie man am besten trainiert um fit zu werden. Aber wie das dann so ist, man macht nicht wirklich viel. Es war ein sehr schöner Urlaub, aber von Training keine Spur!

Wir sind am Sonntagmorgen gegen 11 Uhr nach 16-stündiger Autofahrt, wieder zu Hause angekommen.

An diesem Nachmittag um 15:00 Uhr war das große Spiel, welches endgültig über meinen Wechsel entscheiden sollte. Mein Heimatverein hatte einen mittleren vierstelligen Betrag als Ablösesumme aufgerufen. Die Vereinsführung, der Vorstand und die Geldgeber-Gönner meines neuen Vereins waren alle am Platz und wollten sich überzeugen ob der Kauf sinnvoll ist.

Ich hatte sechzehn Stunden Autofahrt in den Knochen und mir gedacht, oh Mann, wenn das mal gut geht.

Manchmal sind es aber genau diese Momente, die das Leben schreibt. Wir haben das Spiel zwar mit 2:4 gegen einen Landesligisten verloren, aber ich habe die beiden Tore geschossen. Man hat mir ein überragendes Spiel nachgesagt. Alle waren sehr zufrieden und ich natürlich auch.

Mein Vater war auch am Platz, das hat mich sehr glücklich gemacht. Er hat nicht ein Fußballspiel von mir verpasst, mich immer unterstützt und war immer für mich da.

Eine Woche später ging der Deal über die Bühne, und alles war unter Dach und Fach.

Dieses Gefühl, mit dem was man am liebsten macht, Geld zu verdienen, ist unbeschreiblich.

Das fußballerische Gastspiel in der Bezirksliga Raum Düren sollte aber nicht von langer Dauer sein. Warum, dazu komme ich später noch. Ich bin im Frühjahr des nächsten Jahres 1992 ins Nachbarland zu einem Viertligisten in die Niederlande gewechselt. Dort habe ich ein Jahr gespielt und musste dann leider wegen ständigen, nicht in den Griff zu bekommenden Problemen in der Beinmuskulatur, und immer wieder auftretenden Muskelfaserrissen, meine Fußball - Karriere schon mit knapp 25 Jahren beenden.

Ein paar Jahre zuvor hätte ich nicht mal im Traum daran gedacht, dass ich meine Fußballlaufbahn schon so früh beenden muss.

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