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Zurück zum Trip ins Jahr 1991

Wir machten also in Helmstedt mit unserem Bulli „rüber“. Die Grenze als solche gab es ja nicht mehr. Es war noch sehr deutlich zu sehen wie die Grenze vorher ausgesehen haben muss.

Die Grenzbefestigungen und die Grenztürme kann man heute, nach über dreißig Jahren, teilweise immer noch sehen. Mittlerweile ist Helmstedt eine Gedenkstätte, und die alten Grenzanlagen sind zu einem neuen Rastplatz umgebaut worden.

Im Verlaufe der Fahrt standen wir mehrmals im Stau. Irgendwann fuhr ein junger Mann mit einem Trabi neben uns, er gestikulierte wild mit den Armen, und hupte in seinem Trabi wie ein Irrer. Wir dachten, was will der Idiot, hat der noch nie einen Bulli aus dem Westen gesehen? Ich drehte das Fenster runter, da brüllte er los: „Der Wagen brennt, der Reifen brennt“. In dem Moment schaute ich in den Rückspiegel und sah die Flammen aus dem Radkasten schlagen und suchte direkt eine Stelle um den Bulli zum Stillstand zu bringen. Die nächst mögliche Stelle zu finden, was auf der Transit-Straße gar nicht so einfach war, lag vor einer langen Linkskurve. Den Bulli konnte ich rechts an den Rand fahren.

Es war eine Menge Verkehr. Mit unserem Wasser, welches wir eigentlich zur Verpflegung eingepackt hatten, konnten wir den kleinen Brand löschen. Beim Stau, dem ständigen bremsen, anfahren, bremsen, musste sich wohl eine Bremsbacke verklebt haben. Vielleicht hatte ich auch die Handbremse im letzten Stau nicht richtig gelöst.

Auf jeden Fall standen wir jetzt circa 50 Kilometer vor dem Dreieck Werder, wie sich nachher herausstellte. Die Panne passierte gegen 15:00 Uhr nachmittags, wir versuchten händeringend ein Auto zum Anhalten zu bewegen und um Hilfe zu bitten. Handynetze im Osten, Fehlanzeige. Selbst wir hatten zu dieser Zeit noch keine Handys. Eine Zeit die man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen kann. Nach einer Ewigkeit in der eisigen Kälte, es war mittlerweile stockdunkel, hielt gegen 19:00 Uhr endlich ein Auto an. Der Fahrer des Wagens bedachte uns mit dem Spruch im Berliner Akzent:

„Kick an, die Jungs von der Post, na habt ihr noch keen Feierabend“?

Sehr lustiger Mensch, aber immerhin hilfsbereit. Er hat uns bis zum nächsten Rasthof, dem Rasthof Michendorf, mitgenommen. In der Dunkelheit war die Entfernung nicht einzuschätzen. Wir haben uns freundlich beim Fahrer bedankt und sind in den Rasthof rein. Der Gedanke war, okay kein Problem, wir rufen jetzt den ADAC, der kommt und schleppt uns ab, aber wohin? Keine Ahnung!

Auf Nachfrage sagte die nette junge Frau vom Rasthof:

„Wir haben hier kein Telefon“!

Schlagartig wurde uns wieder bewusst, warum wir eigentlich unterwegs waren.

Wir bringen doch die Telefone ins Land!

Sie meinte, wenn sie telefonieren möchten, müssen Sie gegenüber auf die andere Seite zum Rastplatz.

Wir schauten uns verdutzt an und sagten. „Okay, wie kommen wir auf die andere Seite“? Die junge Frau sagte:

„Sie müssen über die „Autobahn“ laufen“.

Zuerst dachten wir, die spinnt doch, es gibt doch bestimmt eine Brücke. Es gab aber keine Brücke.

Der Verkehr hatte sich gegenüber dem Nachmittag etwas beruhigt. Gefährlich war es trotzdem bei dunkler Nacht über die Autobahn zu laufen. Das macht man ja auch nicht jeden Tag. Josef und ich schauten uns an, was hatten wir für eine Wahl, wenn wir telefonieren wollten, mussten wir über die Autobahn. Wir passten einen guten Moment ab und rannten waghalsig los. Unser Ziel lag auf der anderen Seite der Autobahn. Wir schafften es tatsächlich auf die andere Seite.

Es ist eine wahre Geschichte, doch jetzt hört es sich für einen Moment wie ein Märchen an. Auf der anderen Seite stand, als wäre es ein Traum, ein Wagen des ADAC. Meine ADAC Karte hatte ich dabei und sprach den jungen Mann direkt an.

-- Zack! --

Traum vorbei! Er sagte, er habe jetzt keine Zeit, könnte uns nicht helfen, er wäre wegen einem anderen Wagen hier. Wir haben ihn gebeten einen Kollegen zu informieren. Er hatte natürlich auch kein Mobiltelefon, ist aber kurz mit in den Rasthof gekommen und hat dort per Telefon den Abschleppdienst informiert. Wir versuchten zu erklären wo unser Bulli steht, damit der Abschleppwagenfahrer den Bulli findet. Dass der den Bulli gefunden hat, war reiner Zufall, wie uns der Abschleppfahrer nachher erzählte.

In der Dunkelheit einen Bulli zu finden, der ohne Licht am Straßenrand stand, war wirklich nicht so einfach. Die Panne passierte vom Rastplatz aus irgendwo Richtung Westen auf der Autobahn. Wo, konnte ich nicht mehr genau sagen. Der Rastplatz lag hinter einem Autobahndreieck auf einer anderen Autobahn. Somit hatten wir mittlerweile die Autobahn gewechselt um auf diesen Rasthof zu kommen.

Wir bedankten uns bei dem freundlichen Mann vom ADAC und standen nun in Old East Germany irgendwo im Nirgendwo auf einem Rastplatz.

Stockfinster im Osten, wir fragten uns, wie zum Teufel kommen wir jetzt zurück zum Bulli?

Es blieb uns nichts anderes übrig, als zu versuchen auf dem Rastplatz jemanden zu finden, der uns ein Stück Richtung Westen mitnehmen würde. Wir fanden auch jemanden, der uns mitnahm.

Der Fahrer war sehr geduldig, er musste hinter dem Autobahndreieck und dem damit verbundenen Autobahnwechsel langsam fahren, denn wir hatten ja nicht die geringste Ahnung wo unser Bulli stand.

Gott sei Dank war der ADAC Abschleppdienst schneller, wir konnten die gelben Blinklichter am großen LKW schon von weitem sehen. Unser „Taxifahrer“ fuhr rechts ran und wir stiegen aus, bedankten uns mit einer kleinen Aufmerksamkeit.

Nun mussten wir zum zweiten Mal diesen waghalsigen Sprint über die Autobahn zur anderen Seite riskieren. Wir fassten uns ein Herz, passten wieder den richtigen Moment ab, und rannten todesmutig über die Autobahn zur anderen Seite.

Der Bulli musste jetzt nur noch auf den Abschleppwagen. Dies war nicht so einfach wie gedacht. Der Bulli ist eh schon schwer, und zusätzlich war er ja bis auf den letzten Quadratcentimeter vollgepackt mit Material. Die Zugwinde des Schleppers quietschte und ächzte unter der zu ziehenden Last. Zum Glück schaffte die Seilwinde diese Last, zwar langsam, aber sie schaffte es.

Der Abschleppwagen hat uns zu einer VW-Werkstatt nach Potsdam geschleppt. Der Bulli wurde abgeladen und wir standen vor dem nächsten Problem.

Wo können wir übernachten? Der Mann vom ADAC konnte uns bei dieser Frage nicht behilflich sein, er fuhr uns aber freundlicherweise zum Bahnhof. An der Ecke des Bahnhofs war ein Taxistand, dort stand tatsächlich ein Taxi. Es war mittlerweile 23:00 Uhr. Man kann es sich ja kaum vorstellen, aber zu dieser Zeit hatten die Hotelrezeptionen schon alle geschlossen.

Das einzige Hotel vor Ort, welches noch geöffnet hatte, war das Interconti. Wir haben im Interconti eingecheckt, oberster Stock, Penthouse. Sogar die Hotelbar hatte noch geöffnet. Somit konnten wir uns nach diesem abenteuerlichen und anstrengenden Tag ein frisch gezapftes, kühles Blondes gönnen.

Am nächsten Morgen haben wir direkt Kontakt mit der Zentrale in der Domstadt aufgenommen und die Situation geschildert. Die Kollegen teilten uns mit, dass der Bulli nicht in einer VW-Werkstatt repariert werden durfte, sondern in die Postwerkstatt zur Reparatur muss. Welch ein Glück wir diesmal hatten, direkt gegenüber war die Postwerkstatt. Die lieben Kollegen konnten den Bulli über die Straße in die Werkstatt schleppen. Nach Begutachtung des Schadens sagte der Kollege: „Die Bremse ist festgebacken, es dauert circa einen halben Tag bis wir eine neue Bremse besorgt haben“.

Der Nachmittag in Potsdam wurde entspannt, wir haben uns das Städtchen angeschaut, lecker gegessen und uns im Park ausgeruht. Den Kollegen in der Domstadt haben wir noch eine Karte mit Bildern des Penthouses vom Interconti geschrieben.

Abends gegen 20:00 Uhr konnten wir die Fahrt wieder aufnehmen.


Bis zum Ziel, Burg im Spreewald, waren es nur noch knapp 200 Kilometer. Ohne weitere Vorfälle kamen wir kurz vor Mitternacht am Ziel an.

Burg im Spreewald sollte erst einmal für drei Monate unsere nächste Heimat werden. Die Firma hatte dort für vier Kollegen ein komplettes Haus gemietet. Auf den ersten Blick, ein überschaubares Dorf, ruhig und idyllisch.

Wir mussten jeden Abend unsere Fahrtenbücher schreiben, das war aufwendig. Jede Tour des Tages wurde eingetragen und der Kilometerstand musste exakt stimmen. Es blieb also wenig Zeit irgendetwas zu unternehmen. Morgens um fünf Uhr starteten wir in der Eiseskälte zur Arbeit. Es war manchmal morgens so kalt, dass sogar die Innenscheiben vom Bulli gefroren waren. Also erstmal beide Seiten der Scheiben freikratzen. Minus 25 Grad in der Nacht war keine Seltenheit in Old East Germany. Unsere Bullis hatten eine durch den Motor geheizte Lüftung, die wurde in den 25 Kilometern bis zum morgendlichen Treffpunkt, der Zentrale in Cottbus, nicht wirklich warm. In der Regel kamen wir nach der Arbeit gegen 18 Uhr wieder zurück nach Burg. Morgens dunkel, abends dunkel!

Es waren lange Tage, wir waren ja nicht zum Spaß da. Oder doch? Das Schreiben der Fahrtenbücher klappte immer besser, und wir fingen an uns an den Abenden zu langweilen. Eines Abends kam unser Chef auf uns zu und sagte, dass unsere Vermieterin uns in ihrem Restaurant zum Essen eingeladen hätte. Wir fuhren zusammen zum Restaurant. Die Vermieterin erzählte uns, dass es im Nachbarort eine Diskothek geben würde, die mittwochs geöffnet hätte.

Es war der später noch legendär werdende Kastanienhof in Byhleguhre.

Ab diesem Moment war mittwochs immer Dorfdisco-Time im Kastanienhof angesagt! Unser Chef brachte uns zur Disco in den Nachbarort und holte uns gegen 1:00 Uhr nachts wieder ab. Unser Kollege Bernd ist auch zweimal mitgefahren, hatte aber danach keine Lust mehr. Nach ein paar Fahrten hatte unser Chef auch die Nase voll und wir mussten improvisieren. Josef und ich fuhren nun mit dem Taxi. Das hört sich einfacher an als es war. Im Spreewald war es eben nicht selbstverständlich, dass man einfach ein Taxi ruft. Wir mussten immer am Mittwochmittag unser Taxi für die abendliche Tour buchen, hin und zurück. Gegen 21:00 Uhr brachte uns das Taxi in den Kastanienhof, gegen 01:00 Uhr nachts holte uns derselbe Fahrer wieder ab.

Das hatte schon was. Einen Taxistand vor der Disco, wie wir es kannten, gab es dort nicht. Es war schon alles etwas außergewöhnlich, aber es wurde noch besser.

Mittwochs wurde so eine Art „Happy-Hour“ eingeführt, es gab zwei kleine Flaschen Jonny Walker zum Preis für eine, Cola und Eis kostenlos dazu.

Es war der Beginn der stimmungsvollen ausgedehnten Mittwoch-Nächte. Generell war in der Diskothek nicht viel los, aber Josef und ich haben es jeden Mittwochabend ordentlich krachen lassen. Whisky-Cola, Bier, alles ohne Ende. Im Nachhinein muss ich sagen, wenn der Trip länger als ein halbes Jahr gedauert hätte, wären wir wahrscheinlich beide Alkoholiker geworden. Die Nächte wurden immer schlimmer und schlimmer. Wir fingen mit zwei kleinen Flaschen Whisky an, zum Schluss waren wir bei sechs kleinen Flaschen angekommen.

Es hatte sich natürlich mittlerweile eine große Schar um uns herum gebildet, weil es sich herumgesprochen hatte, dass wir Jungs aus dem Westen es richtig krachen ließen.

Wir waren in eine andere Welt eingetaucht, heutzutage gar nicht mehr vorstellbar. Es waren tolle Nächte, und wir haben das eine oder andere Whisky-Cola Event veranstaltet, welches uns natürlich auch des Öfteren eine Schimpftriade von unserem Chef am Donnerstagmorgen beschert hat.

Aber, so what, man lebt nur einmal.

Uns war es egal, solange wir unsere Arbeit gut machten und unser Chef zufrieden war, konnten wir auch feiern gehen. Es war ja schließlich nur einmal in der Woche, obwohl stopp, ich muss ein bisschen korrigieren.

Getrunken haben wir schon recht viel in dieser Zeit. In der Regel sind wir am Wochenende nach Hause geflogen. Am Freitagmittag wurde der Bulli in Cottbus an einer Vermittlungsstelle der Post abgestellt. Von dort ging es zu Fuß zum Bahnhof. Mit dem Zug von Cottbus nach Berlin-Königs-Wusterhausen. Dann quer durch Berlin mit S-Bahn, U-Bahn und Bus zum Flughafen Tegel. Ab in den Flieger Richtung Heimat. In der Domstadt angekommen, rein ins Auto und weiter nach Hause.

Sonntagnachmittags gegen 18:00 Uhr trafen wir uns wieder am Flughafen Köln. Einchecken, ein - zwei Bierchen an der Theke und ab in den Flieger. Das gleiche Ritual jeden Sonntag.

Da wir immer zur gleichen Zeit flogen und immer mit derselben Gesellschaft, waren wir nach kurzer Zeit mit den Stewardessen per Du. Wir bekamen einen Whisky vor dem Start, einen Whisky während des Fluges und noch einen Whisky kurz vor der Landung. Man muss nur nett sein, und das Leben ist um einiges leichter.

In Berlin angekommen, zuerst zum Stammkiosk im Flughafen; zwei Sixpacks Dosen-Bierchen geholt. Es waren lange Touren an sehr kalten einsamen Bahnsteigen quer durch Berlin. Verpflegung braucht man, man weiß ja nie was passiert. Eine gute Stunde brauchten wir durch Berlin mit Bus, U-Bahn und S-Bahn bis Königs-Wusterhausen.

In der Anfangszeit sind wir auch oft schon am Samstag geflogen, um an diesen Tagen ins Berliner Nachtleben einzutauchen. Sollte man mal erlebt haben! Wir waren zwar schon, durch so manche Nacht in der Domstadt, einiges gewöhnt. Berlin ist aber noch ein anderes Level.

Der Ausdruck: Party hart! bekam eine neue Bedeutung.

Ab Königs-Wusterhausen noch anderthalb Stunden mit dem Zug bis Cottbus, in dieser Zeit haben wir natürlich nichts mehr getrunken, wir mussten uns ja ein bisschen ausruhen. Von Cottbus aus sind wir mitten in der Nacht, gegen zwei Uhr, mit unserem Bulli nach Burg in unser Zuhause gefahren.

Wer in der Nacht fahren durfte, wurde meistens mit einem Münzwurf entschieden. Wir sind sicherlich das ein oder andere Mal mit knapp über 0,5 Promille unterwegs gewesen. Richtig war dies nicht, aber schließlich war es ja auch mitten in der Nacht und keine Menschenseele in Old East Germany unterwegs.

Nun zurück zum Kastanienhof, zu diesem einen Abend, der mein Leben für immer verändern sollte!

Ich kam von der Toilette zurück und da stand SIE, romantischer konnte es nicht sein. Unsere Blicke trafen sich und ich war gefangen, wie in einem Bann. Es war ein schöner erster Abend, und in den nächsten Wochen lernten wir uns näher kennen.

Nach zwei weiteren Mittwochabenden sahen wir uns fast täglich und kamen uns immer näher. Beim Billard oder beim Darts knisterte es immer wieder in der Luft. Im Januar verlängerten Josef und ich unseren Aufenthalt um weitere drei Monate.

Zum Geburtstag meiner Liebsten kam mir die Idee, ihr etwas zu schenken. Wir kannten uns noch nicht lange, doch ich dachte mir, Dessous kommen immer gut an. Nur leider gab es in Cottbus keinen Laden, der etwas in dieser Form anzubieten hatte. Also habe ich donnerstags meinen besten Freund angerufen und ihn gebeten, in unserer Stadt etwas zu besorgen. Ich konnte es am folgenden Wochenende mitnehmen und meiner Liebsten zum Geburtstag schenken. Die Freude war riesengroß und die Überraschung gelungen. In dieser Zeit ist unsere Liebe von einem zarten Pflänzchen zu einer schönen Blüte geworden.

Der Abschied kam und war schwerer als ich dachte. Wir versprachen uns zwar, wir sehen uns wieder, aber so einfach war es dann doch nicht.

Für die heutige Zeit unvorstellbar.

Wir konnten nicht mal eben kurz telefonieren. Im Dorf gab es, trotz unseres enormen Einsatzes, noch lange nicht für jeden Haushalt einen Telefonanschluss.

Zum Telefonieren mussten wir uns immer von Wochenende zu Wochenende verabreden, kein Scherz.

Meine Herzdame war deshalb immer zur abgesprochenen Uhrzeit zum Telefonieren bei ihrer Tante. Funktionierte dies aus irgendeinem Grund nicht, hörten wir leider die nächsten zwei Wochen nichts voneinander.

In den folgenden Monaten bin ich immer häufiger übers Wochenende zur ihr gefahren. Freitags gegen Mittag ging es direkt von der Arbeit aus der Domstadt am Rhein ins Old East Germany.

Manchmal fuhren wir dann, vom Spreewald aus, übers Wochenende nach Berlin, zu den Verwandten meiner zukünftigen Frau.

In den ersten Jahren nach der Wende waren die Straßen teilweise noch in einem katastrophalen Zustand. Bei einem dieser Besuche krachte es plötzlich mehrmals sehr laut. Mein GTI hatte auf der schlechten Straße Bodenkontakt. Ich stoppte den Wagen sofort und schaute unter dem Auto nach. Ich hatte mir kurz vor unserem Ziel die Ölwanne an meinem tiefergelegten Golf GTI aufgerissen.


Wir schafften es aber noch bis zu den Verwandten. Mike, der Mann der Cousine, war KFZ-Meister und Teilhaber eines VW Autohauses. Er schaute sich den Wagen auf der Grube in seiner Garage an, und konnte noch am Samstag die zur Reparatur benötigten Teile bestellen.

Dienstagabend startete ich wieder Richtung Heimat, die Fahrt verlief diesmal ohne besondere Zwischenfälle.

Normalerweise fuhr ich sonntagsabends spät wieder zurück, meistens direkt in die Domstadt zur Arbeit. Die Kollegen weckten mich in der Regel in meinem Auto vor Arbeitsbeginn.

Das war eine Tortur, aber was macht man nicht alles für die Liebe seines Lebens.

Der Himmel erst ist mein Limit

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