Читать книгу Gottessöhne - Tyra Reeves - Страница 4
KAPITEL 2
ОглавлениеDie drei Frauen erregten großes Aufsehen, als sie den mondänen Strip-Club betraten. Ihre Haarfarben, schwarz, haselnussbraun und rotblond, durchdrangen das eintönige Grau des von Rauch geschwängerten Raumes. Die schwarzhaarige Frau strich pantherartig zwischen den Tischen und Stühlen des Clubs in Richtung Theke. Ihre Kleidung bestand aus einem durchsichtigen, langen Rock, der an beiden Seiten bis zur Hüfte geschlitzt war. Goldene Ornamente, mit der der dunkle, duftige Stoff bestickt war, blitzen bei jeder ihrer anmutigen Bewegungen auf; lange, perfekt geformte Beine ließen den Rock bei jedem Schritt tanzen. Ein knappes, durchscheinendes, schwarzes Top, dessen goldenes Muster ihre vollkommenen Rundungen noch stärker betonten, schmiegte sich um ihren schlanken Oberkörper. Eine Kette mit einem schweren Anhänger schwang im Takt ihrer Schritte. Ein ähnliches Schmuckstück war in ihr pechschwarzes Haar geflochten und fiel ihr tief in die Stirn. Der braune Teint ließ das Weiß ihrer mandelförmigen Augen, deren Blick fest auf die Bar gerichtet war, noch stärker strahlen.
Sämtliche Gespräche verstummten im Club und ein bewunderndes Raunen ging durch den Raum, als die zweite Frau der dunklen Schönheit folgte. Weich und fließend umspielte ihr langes, lockiges, rotblondes Haar ihren üppigen Busen. Das fast kindlich wirkende Gesicht mit dem ausladenden Schmollmund und den großen, grünen Augen hatte eine unglaublich erotische Ausstrahlung. Der eng anliegende Lederanzug betonte ihren lasziven Gang. Eine silberne Kette hing um ihren Hals und ein schweres Medaillon lag zwischen ihren Brüsten. Ihr Blick schweifte ungehemmt durch den ganzen Raum und blieb kurz bei jedem Mann haften. Dabei öffnete sie die sinnlichen Lippen und ihre Augen schienen den Männern ein geheimes Versprechen zu geben. Vergessen waren die zwei Stipperinnen auf der Bühne, die ihren aufreizenden Tanz jäh beendet hatten und die weiblichen Neuankömmlinge ebenso erstaunt musterten.
Die dritte Frau folgte mit etwas Abstand den beiden anderen. Nur bei genauerem Hinsehen konnte man bemerken, dass sie leicht hinkte. Strahlte die zweite Erscheinung reine Sinnlichkeit aus, so umgab diese eine Aura von Übersinnlichkeit. Langes, gewelltes, braunes Haar umrahmte ein engelhaft anmutendes Gesicht. Sie trug ein einfaches, bodenlanges, helles Kleid und ihr einziger Schmuck war eine Halskette mit einem Amulett.
An der Bar lehnten vier Männer, die die Frauen gebannt anstarrten. Die zwei in der Mitte räkelten sich lässig auf den Barhockern, wobei der eine beständig ein volles Whiskyglas in seiner Hand drehte und der andere eine Zigarette zwischen seinen Fingern hielt, von der die Asche auf den Boden rieselte. Rechts und links von den beiden Männern standen breitbeinig zwei muskulöse Hünen, die mit ihren schwarzen Sonnenbrillen und kurzen Haaren voll und ganz dem Klischee eines Türstehers entsprachen.
Die schwarzhaarige Frau ging unbeirrt auf den Mann mit dem Whiskyglas zu. Er war der Boss des Striplokals und nannte noch mehrere solcher Etablissements in der Stadt sein eigen. Obwohl ihn tagtäglich nacktes weibliches Fleisch umgab und er somit fest überzeugt war, dass keine Frau ihn mehr beeindrucken könnte, glotzte er die Fremde gierig an. Trotz seines jahrelang gepflegten Zynismus spiegelte sich in seinem Gesicht Bewunderung für ihre Schönheit. Die Schwarzhaarige blieb vor ihm stehen und ihre dunklen Augen bohrten sich in die seinen. Die Rotblonde, die nun ebenso die Theke erreicht hatte, griff nach seinem Arm und schenkte ihm ein verführerisches Lächeln. Sein Gesichtsausdruck verzerrte sich blitzartig in reine Begierde. Die Schwarzhaarige zischte scharf und die Rotblonde senkte den Blick, trat zurück um sich neben das engelsgleiche Wesen zu stellen, das in einigem Abstand vor der Bar wartete. Sofort galt die ganze Aufmerksamkeit des Mannes der geheimnisvollen Dunklen.
»Hallo, schöner Mann«, schnurrte sie mit einem undefinierbaren Akzent, »es freut mich, dich hier zu treffen.«
»Wer sind Sie? Und wie kommen Sie hier herein? Frauen haben keinen Zutritt zu diesem Lokal.« Er nahm einen tiefen Schluck von seinem Whisky und versuchte, sich seine Verwirrung nicht anmerken zu lassen.
»Uns wird niemals der Zutritt verwehrt! Nun, mein Name ist Lilith. Die sensationelle Rotblonde dort ist Naamah und die Dame mit dem Unschuldsgesicht ist Barbelo.«
»Soso«, der Mann mit dem Glas in der Hand entspannte sich und meinte: » Das sind aber sehr ausgefallene Namen, so gar nicht amerikanisch. Klingt eher, als kämet ihr aus östlicheren Gefilden. Naja, osteuropäische Frauen sind sowieso die besten, stimmt’s Jungs?« Er begann laut zu lachen, es klang amüsiert und brutal zugleich, aber niemand fiel in sein Lachen mit ein. »Nein«, stellte Lilith klar, »wir sind nicht von hier. Nachdem ich meinen Namen und den meiner Begleitung genannt habe, dürfte ich euren erfahren?« Der Mann lehnte sich zurück und deutete mit der freien Hand auf seinen Nachbarn. »Darf ich vorstellen: mein Geschäftspartner Louis Gartoni und mein werter Name ist Rob Crossing. Mir gehört der bescheidene Laden hier. Darf ich die hübschen Damen zu einem Drink einladen?«
»Sehr gerne«, sagte Barbelo, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatte und bei dem Klang ihrer Stimme hörte die wummernde Discomusik für einen Herzschlag auf zu spielen. Alle Augen waren nun auf sie gerichtet. Die Zigarette fiel Louis Gartoni aus der Hand, sein Gesicht bekam den Ausdruck eines überraschten, kleinen Jungen und er murmelte leise: »So eine wundervolle Stimme habe ich noch nie gehört.« Rob Crossing dagegen drehte sich abrupt zu der Bedienung hinter der Theke um und bestellte drei Champagner für seine neuen Gäste. Lilith glitt näher zu ihm und berührte leicht seine Schulter. »Wir dachten, es wäre netter, wenn wir mit den Herren ungestört sein könnten. Dieses Lokal hier ist zwar sehr außergewöhnlich, aber wir hätten es gerne etwas intimer.« Rob verzog die Lippen zu einem Grinsen. »Das könnt ihr gerne haben. Ich und mein Geschäftspartner wollten sowieso aufbrechen. Ich würde mich freuen, dir und deinen Freundinnen mein Anwesen zu zeigen. Wir werden bestimmt eine Menge Spaß miteinander haben.« »Gewiss!«, säuselte Lilith.
Rob sprang vom Barhocker, gab Louis ein Zeichen es ihm gleich zu tun und ging zielstrebig in Richtung Ausgang. Die beiden Bodyguards wichen nicht von seiner Seite. »Hör zu, Lilith. In meinem Ferrari ist nicht genügend Platz für uns alle. Schlage vor, du und einer meiner Jungs, ihr fahrt mit mir, und Louis nimmt im BMW die anderen mit.« Endlich hatte er wieder die Kontrolle über die Situation. Lilith lächelte. »Wie du wünschst.« Ein einfallender Lichtstrahl ließ ihre weißen, spitzen Zähne aufblitzen.
Rob Crossings Zuhause lag nicht weit entfernt vom Club. Es war eine große Villa, errichtet auf einem Hügel, um die eine mannshohe Steinmauer verlief und dem Anwesen so den Eindruck einer Festung vermittelte. Das hohe schmiedeeiserne Tor öffnete sich langsam und die Autos fuhren hinein. Neben dem Tor standen zwei muskelbepackte Männer, die sich kaum von den Bodyguards im Auto unterschieden.
Das riesige Wohnzimmer war spärlich möbliert. Eine dunkelrote imposante Ledercouch stand mitten im Raum, davor ein Tisch, dessen ovale Glasplatte von einer messingfarbenen nackten Frauengestalt in sitzender Haltung getragen wurde. Obenauf lag ein Laptop. Drei Sessel, überzogen mit Leopardenfell-Imitat, waren kreisförmig um den Couchtisch angeordnet. Gegenüber einem großen, schwarzen Bücherregal, dessen wohl sortierter Inhalt eher als Deko denn als Lesematerial diente, befand sich ein Panoramafenster, das den Blick auf die Skyline von New York freigab.
Crossing betrat das Wohnzimmer mit einem Tablett Gläser voll goldbraunem Whisky auf Eis. Lilith hatte ihm den Rücken zugekehrt und war in die Aussicht auf die Metropole vertieft. Naamah zog Louis an der Hand hinter sich her und bugsierte in auf die rote Ledercouch. Sie beugte sich nach vorne in Richtung Notebook, während der Mann neben ihr versuchte, das rotblonde Haar zu berühren. »Was ist denn das?« Sie quietschte vor Vergnügen, als sie bemerkte, dass sich der PC aufklappen ließ.
»Du willst mir doch nicht verklickern, du hast noch nie ein Laptop gesehen? Das gibt’s doch gar nicht.«, ertönte Rob Crossings raue Stimme. Er stellte das Tablett mit den Gläsern auf den Tisch und schaltete den Computer an. Louis Gartoni fuhr mit der einen Hand durch Naamahs Lockenpracht und mit der rechten über die Tastatur des Laptops. »Hier Süße, ich zeig dir mal, womit unser werter Gastgeber seine Brötchen noch so verdient.« Die grünen Augen in ihrem Gesicht weiteten sich und sie hauchte: »Oh, das ist grandios.«
»Findest du?«, lachte Crossing und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Dir scheint das ja gut zu gefallen. Ich könnte mir denken, dass so eine wie du in diesem Geschäft ganz groß rauskommen würde. Ganz groß, Baby.« »Und wie funktioniert das Ganze? Ich sehe hier nur Bilder von leicht bekleideten Frauen.«
»Der Kunde muss sich im Internet auf unserer Homepage registrieren, seine Kreditkarten-Nummer angeben, sich ein Mädchen aussuchen und dann macht sie alles, was er will.«
»Und wie viele Männer nehmen diese Dienste in Anspruch?«
»Jeder auf der Welt kann sich diesen Spaß kaufen.« »Lass mal sehen!« Niemand hatte bemerkt, dass sich Lilith zu ihnen gesellt hatte. Voller Faszination musterte sie den Bildschirm. Rob Crossing beugte sich nach unten, bewegte seinen Finger über das Mousepad. Nach ein paar Sekunden vergrößerte sich eines der Fotos auf Bildschirmformat und ein Mädchen begann sich genüsslich zu räkeln. »Hi«, ertönte eine weibliche Stimme aus dem Lautsprecher, »Mein Name ist Suzette und wie ist deiner? Erzähl mir doch, worauf du so stehst.« Lilith warf ihren Kopf zurück, so dass ihr silberner Haarschmuck leise klimperte und lachte laut auf »Das ist unglaublich! Ihr habt aus der ganzen Welt ein Hurenhaus gemacht.« Naamah fing an zu kichern und klatschte in die Hände. »Oh, was ist das doch für ein herrlicher Spielplatz geworden.«
Die beiden Männer tauschten einen kurzen Blick und Crossing schüttelte kaum merklich den Kopf. Diese beiden Weiber mussten total durchgeknallt sein.
»So, genug mit den Spielereien«, blaffte er barsch und klappte den Laptop zu. Naamah zog einen Schmollmund. Crossing reichte ein Glas Whisky an Lilith und schaute dann in Richtung der dritten Frau, Barbelo, die interessiert die verschiedenen Buchtitel in dem schwarzen Regal studierte. »He, was ist los mit deiner Freundin?«, fragte er, sich wieder an Lilith wendend. »Will sie nichts trinken? Ist sie schüchtern?« Er schnappte sich ein weiteres Glas vom Tablett und ging auf Barbelo zu.
»Lass sie in Ruhe«, zischte Lilith in einem Ton, der jeden im Zimmer aufhorchen ließ. »Und fass sie nicht an.« Crossing musterte Lilith mit hochgezogenen Augenbrauen »Komm beruhig dich, du wirst doch wohl nicht eifersüchtig sein? Du bist doch heute Nacht meine Königin.« Dabei wollte er ihr Kinn umfassen, doch Lilith entwand sich ihm.
»Wie wäre es, wenn ich dir noch die anderen Zimmer meiner Villa zeigen würde?«
»Das wäre nicht schlecht.« Rob Crossing nahm die anderen Personen in seinem Wohnzimmer nicht mehr wahr, doch niemand nahm ihm das übel. Naamah hatte sich auf die Couch gekniet und sprach leise auf Gartoni ein, der förmlich jedes Wort aus ihrem sinnlichen Mund aufsaugte. Sie begann mit dem Reißverschluss am Hals ihres Lederanzuges zu spielen und zog ihn dann langsam nach unten. »Bist du bereit für die Nacht deines Lebens?« »Oh ja, Baby«, keuchte er heiser. Sein ganzer Körper war angespannt vor Begierde.
Barbelo schlenderte durch das Wohnzimmer, bemüht ein leichtes Hinken zu unterdrücken, und ließ dabei ihre Finger über die teuren Möbel gleiten, während ihre Augen aufmerksam jedes Detail musterten.
Rob stapfte die Treppe hinauf, Lilith glitt ihm katzenartig hinterher. »Fangen wir gleich mit dem wichtigsten Zimmer an – meinem Schlafzimmer!« Er stieß die Tür auf und zog Lilith hinein. Ein rundes Bett, bedeckt mit einer Leopardenfelldecke, über dem schräg ein Flachbildschirm hing, bildete den Mittelpunkt. »Ich habe hier oben eine kleine Bar. Was möchtest du trinken?«
»Das Beste, was du zu bieten hast.« Als er ihr ein Glas mit Champagner reichte, zog Lilith seinen Kopf zu sich heran und küsste ihn leicht. Robs Herz begann zu rasen und er stöhnte auf. »Lilith, ich will dich. Ich will dich, wie ich noch nie eine Frau wollte!«
»So?«, Lilith lachte leise. »Ich kenne dich doch gar nicht. Glaubst du, ich würde sofort mit jedem x-beliebigen Mann ins Bett steigen? Wie wär’s, wenn du mir etwas von dir erzählen würdest?«
»Was willst du denn wissen?«, brach es ungeduldig aus Rob heraus. »Dass ich kein Heiliger bin, kannst du dir doch vorstellen.«
»Kein Heiliger, das gefällt mir. Du bist also so ein richtig böser Bube?«, flüsterte sie, während sie um ihn herumging und mit der linken Hand über seinen Nacken strich. »Los, erzähl‘s mir«, wisperte sie in sein Ohr. »Ich will alles wissen. Was hast du denn schon so Böses in deinem Leben getrieben?« Ihre Lippen strichen über sein Ohr und zärtlich knabberte sie an seinem Ohrläppchen. Rob begann zu reden. Etwas in ihrer Stimme hatte eine Art Schalter in seinem Inneren umgelegt. Er schilderte ihr jedes krumme Ding, das er je gedreht hatte, jede Abscheulichkeit, die er aus Lust an Perversion getrieben hatte. Er hatte junge Mädchen, die illegal in die USA gekommen waren in der Hoffnung hier ihr Glück zu machen, vergewaltigt und verprügelt, um sie für den Strich gefügig zu machen. Frauen, die sich in ihn verliebt hatten, waren von ihm an die Nadel gebracht worden, so dass sie für Geld alles taten, nur um an neuen Stoff zu kommen. Lästige Konkurrenten hatte er ohne Skrupel beseitigt. Je widerlicher seine Taten waren, desto erregter wurde Lilith.
Währenddessen hatte sich unten im Wohnzimmer Naamah von der roten Ledercouch erhoben und ging zielsicher auf die Stereoanlage neben dem großen Fenster zu. Gartoni stieß sich mit einem Seufzer von seinem Platz ab und folgte ihr. Seine sexuelle Erregung war nicht zu übersehen. Barbelo musterte ihn mit verächtlichem Blick, drehte den Kopf in Naamahs Richtung. »Ich lass euch dann mal allein.«
»Was hat deine Freundin denn? Sie kann doch zugucken, wenn sie Lust hat«, raunte er Naamah ins Ohr, während er ihre Taille umfasste und begann laut loszulachen, als hätte er den originellsten Witz seines Lebens gemacht. »Niemals!«, zischte Naamah, und der ungewohnt harte Ton in ihrer Stimme ließ Gartonis Gegackere verstummen. Das Schließen der Tür verriet ihnen, dass sie allein waren. Die rotblonde Frau entspannte sich und begann sich im Takt des Liedes, das aus der Anlage ertönte, zu wiegen. Sanft löste sie sich aus Gartonis Umarmung, fuhr mit beiden Händen durch ihre Locken und ließ langsam die Hüften kreisen.
»Ich muss schon sagen, du bist ein ganz schön geiles Stück«, flüsterte der Mann heiser. Mit kleinen tänzelnden Schritten bewegte sie sich immer weiter von ihm weg, hin zur roten Ledercouch. Dann drehte sie sich, während ihre Hüften unablässig die Form einer Acht beschrieben zu ihm um, streckte die Hand nach ihm und lockte ihn mit ihrem Zeigefinger. Sofort reagierte Gartoni. Keuchend stapfte er auf sie zu, packte mit der linken Hand nach ihrer rechten Brust und versuchte mit der rechten den Reißverschluss ihres Anzuges aufzuziehen. »Du hast bestimmt schon viele Frauen gehabt.«
»Worauf du wetten kannst, Baby. Aber keine war so heiß wie du.«
»Und du hast sie bestimmt schon auf viele Arten gehabt.«
»Was soll das hier werden, so eine Art Sex-Verhör? Ich steh nicht so aufs quatschen, mehr auf Action.« Sein whiskygeschwängerter Atem streifte ihr Gesicht.
»Mit mir wirst du etwas erleben, was du bisher noch mit keiner Frau erlebt hast. Wer einmal die Hand in die Flamme gehalten hat, ist nicht mehr derselbe. Schmerz und Lust sind nur zwei Seiten einer Medaille.«
»Was laberst du da? Ich weiß nur, dass es bald anfängt zu schmerzen, wenn ich mich noch länger im Zaum halten muss«, dabei stieß er sie aufs Sofa, ließ sich auf sie fallen und riss ihr mit einem Ruck den Reißverschluss nach unten, so dass der Lederoverall auseinander klaffte, ihre Brüste herausfielen und der Ansatz ihrer Scham zu sehen war. Naamah schlängelte sich unter ihm durch, so dass sie neben ihm lag, packte ihn bei den Schultern und drückte ihn in das nachgiebige Leder der Rückenlehne, um sich rittlings auf seine Hüften zu setzen. Sanft strich sie über seine Augen. »Mach sie zu. Ich werde dir nicht allzu weh tun.« »Du tust mir weh, wenn du nicht bald anfängst«, stöhnte er auf. Langsam öffnete sie seine Hose, hob die Hüften an und ließ sie nach unten gleiten, so dass sie seinen erigierten Penis in sich aufnahm.
Eine Welle der Lust durchzuckte Gartoni, er griff nach Naamahs Kopf und wollte ihn zu seinem Gesicht ziehen, da spannte sie die Oberschenkel an, hob sich leicht von ihm, um dann mit voller Wucht auf ihn nieder zu stoßen. Etwas Neues durchzuckte Gartoni. Es war Schmerz, reiner Schmerz, so als würde seine Wirbelsäule auseinandergerissen. »He, nicht so wild«, die Worte kamen keuchend aus ihm.
»Was hast du gesagt?« Naamahs Gesicht war nun ganz nah vor seinem. Hart landeten ihre Lippen auf seinem Mund. Ihre Zunge, die seinen Mund ausfüllte, schmeckte nach Erde und Verwesung. Er gab ein unartikuliertes Jammern von sich und versuchte, sie von sich weg zu schieben. Da stieß sie wieder zu und der neue Schmerz in seinem Unterleib ließ ihn aufschreien.
Naamah packte seine Zunge mit den Zähnen und biss mit voller Wucht hinein. Sie spie das kleine Stück Fleisch auf den Teppich. Gartoni versuchte zu schreien, doch nur ein Gurgeln war zu hören. Seine Panik steigerte sich ins Unermessliche, als sich sein Mundraum mit Blut zu füllen begann. Doch schon wieder stieß sie zu. Sein Körper bäumte sich vor Pein auf, Blut tropfte aus seinen Ohren, Blut sammelte sich in seinen Augenwinkel und lief sachte sein Gesicht herab. Der makellose weibliche Körper spannte sich noch fester um den Unterleib des Mannes und ein Schwall von Blut schoss aus seinem aufgerissenen Mund in Naamahs schönes Gesicht. Mit einem hellen Lachen schloss sie die Augen. Gartonis Kopf kippte zur Seite, seine Augen wurden leer und er spürte nichts mehr. »War es für dich auch so schön gewesen wie für mich?« Ihre Augen funkelten vor Lust, als sie endlich von dem leblosen Körper stieg.
Im Schlafzimmer war Crossing mit seiner Beichte am Ende angelangt. Lilith nahm seinen Kopf zwischen ihre Hände, und sah ihm tief in die Augen. »Bereust Du es?« »Nein, ich bereue nichts.« Er ergriff ihre beiden Hände und drückte sie nach unten. »Lilith«, keuchte er, »ich will dich, jetzt und auf der Stelle.« »Und was bekomme ich dafür?« Lachend warf sie den Kopf in den Nacken. »Vielleicht den Inhalt deines Safes?« »Hör auf!«, knurrte er. Sein Gesicht lief rot an. »Ich bin kein Mann mit dem eine Frau spielt. Ich habe auch kein Problem etwas Gewalt anzuwenden, wenn eine Frau mich zu sehr reizt. Wenn du verstehst, was ich meine? Los besorg es mir endlich!« Er ließ ihre Hände los, packte sie bei den Schultern und wollte sie runter auf den Boden drücken. Mit einem Ruck riss Lilith sich los. Ihr Gesicht verwandelte sich in eine Fratze voll Zorn und Hass, die perfekte Schönheit war verschwunden. »Niemals, niemals werde ich vor einem Mann niederknien. Genug jetzt!« Ihre dunklen Augen wurden tiefschwarz, ihr Mund verhärtete sich. Wieder nahm sie seinen Kopf in ihre Hände. »Oh, ich verstehe dich nur zu gut mein Lieber. ER will sich endlich auch ein wenig amüsieren.«
»Wer? Wen meinst du?«
»Mein Gemahl!«
»Was geht mich dein beschissener Ehemann an?«
»An deiner Stelle würde ich nicht in so einem Ton von ihm reden. ER will dich unbedingt kennenlernen. ER denkt, dass du gut in sein großes Team passen würdest. ER wartet schon sehnsüchtig auf dich. Wir werden jetzt ein wenig spielen, aber nach meinen Regeln.« Ihr Mund verzog sich zu einem boshaften Lächeln, ihre Augen bohrten sich in die seinen und offenbarten ihm ihr wahres Wesen. Robs Knie begannen zu zittern, aber nicht vor Lust, sondern vor blankem Entsetzen..