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KAPITEL 5

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Naamah genoss es, wenn Männer um das kleinste Zeichen ihrer Gunst bettelten. Ihr Oberkörper beugte sich mit einem Ruck nach hinten, ihr lockiges, langes, rotblondes Haar flog durch die Luft. Ihre Hände, die sich auf seiner haarigen Brust abstützten, krallten sich tiefer in sein festes Fleisch. Der Mann unter ihr stöhnte lustvoll auf. Sein Blick gebannt auf ihr Gesicht gerichtet, zeigte grenzenlose Bewunderung und Hingabe, gepaart mit einer Prise Angst. Die Frau spannte ihre Oberschenkel an und schob sich von dem Mann weg.

Sein Mund bebte, »Bitte Naamah, bitte, bitte, jetzt.« Oh, sie liebte es, wenn er bettelte. Er, der mächtige Senator, Tom Madison, gut aussehend, erfolgreich, verheiratet mit einer Model-Schönheit, war Wachs in ihren Händen. Sie ließ ihn hinter sich her hecheln, wie einen dummen Hund. Sie gab ihm, was er wollte, nur um es ihm das nächste Mal zu entziehen, was ihn schier in den Wahnsinn trieb. In kürzester Zeit war er ihr hörig geworden und gab ihr rückhaltlos alles, was sie von ihm forderte. Geld, teure Geschenke; er vertraute ihr alle geheimen Details seiner Politkarriere und seines Privatlebens an.

Naamah blickte in einen großen Wandspiegel. Ihr Spiegelbild faszinierte sie immer wieder aufs Neue. Sie sah, wie sich ihr Unterleib langsam seinem näherte und er vor Verzückung die Augen schloss. Der Spiegel warf ihr bösartiges Lächeln zurück.

Ein Geräusch an der Hotelzimmertür – Naamah wendete den Blick. Die Tür flog auf, eine junge, schlanke Frau stand mit weit aufgerissenen Augen im Türrahmen. »Tom!«, ein einziger greller Schrei durch die Luxussuite.

Der Mann keuchte erschrocken auf. »Laura, was machst du denn hier?« Seine Hände versuchten Naamah von sich zu schieben. »Liebling, es tut mir leid. Es ist nicht so, wie du denkst.«

Unermessliche Wut flammte in Naamah auf. Was glaubte dieser Kerl eigentlich, wer er war? Wollte er dieses Unglaubliche, was er mit ihr erleben durfte, mit einer miesen Ausrede vor seiner kleinen Frau rechtfertigen? Ihre schlanken Hände schnellten zu dem dunkel behaarten Kopf des Mannes vor, krallten sich fest und drehten seinen Schädel blitzschnell um 360 Grad. Knochen barsten, Knorpel knackten und Toms Gesicht lag in einer grotesken Verdrehung in Richtung Zimmertür. Seine gebrochenen Augen standen weit offen, eine stumme Botschaft an seine Frau lag in ihnen, die Zunge hing ihm halb aus dem Mund.

Als Laura hysterisch zu schreien begann, schnellte Naamah zur Tür und zog diese ins Schloss. Sie legte der Frau die Hand auf den Mund und zwang sie auf den Boden.

Was würde Lilith dazu sagen, wenn sie diesen Schlamassel erst erfahren würde. Madisons Tod war nicht Teil ihres Plans. Und sie hatte strikte Anweisung gegeben, jede Art von Aufsehen zu vermeiden. Die Presse würde ausrasten, wenn der Mord des Politikers entdeckt würde und eine fieberhafte Suche nach einem Mörder, mit merkwürdigen sexuellen Vorlieben und einen unverkennbaren Hang zu Grausamkeit, würde New York heimsuchen.

Aber warum sollte der Verdacht auf sie, Naamah, fallen? Sie zog die schluchzende Ehefrau, wie eine Puppe, vom Boden hoch und stellte sie neben sich. Mit säuselnder Stimme flüsterte sie dem hilflosen Etwas drei Worte ins Ohr. Das Schluchzen verstummte sofort, der Blick wurde stumpf. Langsam führte Naamah die willenlose Frau zu dem Hotelbett. Wie bei einem Kleinkind zog sie ihr Schuhe und Jacke aus und bugsierte sie vorsichtig auf den Leichnam ihres Mannes. Die Frau ließ es geschehen, dass Naamah ihre Hände auf den verrenkten Hals des Toten drapierte. Wieder flüsterte ihr die nackte Rotblonde drei Worte ins Ohr. Danach packte Naamah ihre Sachen zusammen und zog sich im gemächlichen Tempo an. Sie wusste der tranceartige Zustand der Frau würde schnell vergehen, doch dann wäre sie noch nicht in der Lage sich zu bewegen. Ein leichtes Spiel für die New Yorker Polizei, oder? Als sie aus der Suite heraustrat, ließ sie die Tür einen Spalt offen. Ein Wimmern zeigte ihr, dass die Frau bald wieder bei komplettem Bewusstsein sein würde. Das Wimmern stieg zu einem Schluchzen an, das in einem lauten, entsetzten Schrei endete. Nicht sehr lange und jemand vom Hotelpersonal würde ins Zimmer stürmen und die Quelle des qualvollen Schreies entdecken. Naamahs Lachen hallte durch den Flur, als sie in Richtung Aufzug stöckelte.

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