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Sei so wie Du bist – Sei authentisch

Authentizität bedeutet eine Einheit von Denken, Fühlen, Aussagen und Handeln. In den Augen eines Betrachters ist es eine Übereinstimmung von Schein und Sein einer Person. Bei authentischen Menschen ist das Handeln also nicht fremd- sondern selbst bestimmt, aus ihren eigenen Werten heraus definiert.

Im Gegensatz dazu ist bei vielen Menschen eine teilweise Angepasstheit, Inkongruenz ihrer Person mit ihrem Auftreten spürbar. Wir alle sind geprägt von der Gesellschaft, die uns umgibt. Und wir sind seit unserer Kindheit bestrebt, einen Platz in dieser zu finden und einzunehmen. Wir sehen, erkennen als junge Menschen, wie sich unsere Umwelt verhält und erarbeiten uns ein soziales Verhaltens-Muster, um in unserem Umfeld bei Eltern, Freunden, Schule, Arbeit, Gesellschaft wahrgenommen und beachtet zu werden. Dabei sind wir auch dem sozialen Druck und Erwartungen an unsere Person ausgesetzt. Wir erkennen frühzeitig, dass wir gelobt und belohnt werden, wenn wir uns den Ansprüchen anderer und sei es am Anfang unseren Eltern anpassen. Hier liegt der Ursprung von Rollen, die wir frühzeitig angeboten bekommen und eventuell bereit sind, ein Leben lang zu spielen. Denn damit scheint sich das Leben einfacher zu entwickeln.

Authentizität beginnt mit der Entwicklung von SelbstBEWUSSTsein. Erkennen wir uns selbst, sind wir uns BEWUSST, wer wir sind und warum wir es wert sind, von anderen und vor allem von uns selbst geliebt zu werden. Was macht uns individuell und einzigartig? Was sind unsere Stärken? Wie können wir unsere eventuellen Schwächen ausgleichen? Selbstliebe, Bewusstheit, Harmonie und Balance, eins sein mit sich selbst, sind somit Voraussetzungen für Authentizität.

Wenn man eine Rolle spielt, wird man trotz aller äußeren Erfolge nicht wirklich glücklich werden. Eventuell wird man sich irgendwann im Spiegel nicht mehr wieder erkennen. Angepasstheit schadet der eigenen Psyche. Darüber hinaus werden angepasste Menschen, die immer dem Willen anderer folgen, irgendwann uninteressant für den „Dominierenden“. Er verliert das Interesse, weil er sich seiner Dominanz einerseits sicher ist, andererseits keine neuen Anregungen bekommt. Eine Rolle ist vorbestimmt. Somit reagiert man meist reaktiv und nicht proaktiv.

Um authentisch sein zu können, ist es wichtig, zu wissen wer wir sind und was wir möchten. Was macht uns aus? Was sind unsere Stärken und Schwächen? Was macht uns glücklich? Es geht darum, ein klares Bild, ein tiefes Wissen und Fühlen, eine intensive Bewusstheit und Verbindung zu unserem Selbst herzustellen. Erst wenn wir uns selbst kennen und so annehmen, wie wir sind, werden wir unsere Selbstliebe und eine damit einhergehende innere Harmonie herstellen. Menschen, die sich selbst lieben, können aus sich heraus authentisch sein.

Wenn Du authentisch, selbst bestimmt nach Deinen Wünschen und eigenen Vorstellungen lebst, beginnst Du auch die Verantwortung für Dein Leben zu übernehmen. Du wirst proaktiv und reagierst nicht mehr auf Andere. Du spielst nicht mehr die Rolle, die Deine Mitmenschen für Dich vorgesehen haben. Du wirst folgerichtig nicht mehr alle Erwartungen Anderer an Dich erfüllen können. Aber Du lernst es, Dir selbst treu zu sein.

Wenn Du Deine Selbstverwirklichung mit Liebe verbindest, läufst Du nicht Gefahr, Deine Wünsche auf Kosten Anderer durchzusetzen. Authentisch zu sein bedeutet nicht, unsere negativen Gefühle an Anderen auszulassen. Bitte verwechsele daher Authentizität nicht mit dem „Kämpfen“ um die eigenen Rechte. Es geht immer auch um die Form, die Mittel und Wege der Selbstverwirklichung und deren Durchsetzung. Nicht die Quantität sondern die Qualität ist auch hier entscheidend.

Bei vielen Menschen erfolgt die Lösung von reaktiven Kindheitsmustern, Macht- und Rollenspielen zu eigenverantwortlichem, selbstbewusstem Leben über zwei Stufen. Die Zeit der Pubertät ist die wesentliche Phase, in der sich Kinder auf ihrem Weg zum Erwachsen werden, eine neue Position in ihrem sozialen Umfeld entwickeln. Kinder lösen sich dabei auch von dem bisherigen reaktiven Eltern-Kind Schema. Sie beginnen ihre sozialen Kontakte und insbesondere das Spannungsverhältnis von Macht und Liebe zu ihren Eltern zu reflektieren. Oft rebellieren sie mit machtvollen Worten und Taten dagegen. Geladen von entstehenden Hormonen und Emotionen reagieren sie oft über und kämpfen gegen die eventuellen „Machtstrukturen“ mit aggressiven Worten und Taten. Sie provozieren damit jedoch meist unnötig neue Konflikte mit ihrer Umwelt.

Viele Erwachsene haben diesen Prozess nicht in der Pubertät durchlebt. Sie lösen sich später oder gar nicht von ihren reaktiven Rollen. Leider bleiben viele Menschen auch auf der Zwischenstufe, dem Austragen der Machtkämpfe mit Wort und Faust stecken. Sie denken, dass sie stark sind, wenn sie sich kraftvoll wehren. Sie kämpfen mit Aggression gegen Aggression, mit Gewalt gegen Gewalt gegen eventuelle Ungerechtigkeiten. Sie bieten dem Unrecht ihre Stirn. Sie vergessen jedoch dabei, dass negative Energie immer nur negative Energie zur Folge hat. Auch hier wirkt das physikalische Gesetz, dass zu jeder Kraft eine gleich große Gegenkraft gehört. Auf diesem Weg werden keine wirklichen nachhaltigen Ergebnisse, sondern immer nur Niederlagen für eine der beiden Parteien geschaffen. Und diese Niederlagen provozieren in ihrem Kern bereits wieder zukünftige, folgende Konflikte.

Wirkliche menschliche Reife erzielen wir erst auf der zweiten Stufe unserer Entwicklung, wenn wir unseren Verstand an unser Herz ankoppeln. Liebe, Zuneigung und Verständnis sind letztlich die stärkste und produktivste Kraft in unserem Universum. Wo Hass, Kampf, Angst und Unterdrückung Stagnation, Blockade und Rückschritt produzieren, schafft Liebe wirklich positive Entwicklung und Fortschritt auf der zwischenmenschlichen, individuellen als auch der gesellschaftlichen Ebene.

Sei immer ehrlich und aufrichtig Dir selbst gegenüber und steh zu dem, der Du bist und wofür Du stehst. Sei stolz auf das, was Du schon erreicht hast und was Du noch verwirklichen wirst. Steh zu Deinen Träumen und Deinen Leidenschaften. Hier bin ich und dafür lebe ich. Ich bin ich und das ist gut so. Ich habe Stärken und ich habe Schwächen, an denen ich noch „arbeite“. Ich bin vielleicht anders als Du. Ich akzeptiere Dich und freue mich darüber, von Dir akzeptiert zu werden. Wir können voneinander lernen. Wir können miteinander wachsen.

Vertraue auf Deine Einzigartigkeit. Sei Du selbst. Finde Deine Harmonie und Balance und lebe Dein Leben aus Deiner eigenen Mitte heraus. Findest Du Dich selbst, dann wird sich auch Dein Leben finden.

Das Regenbogen - Prinzip

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