Читать книгу Moderationsmethode und Zukunftswerkstatt - Ulrich Dauscher - Страница 10

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2. Das Beziehungsgeflecht der Moderation – Ein Überblick

In einer Moderation lernen die Mitglieder der Gruppe nicht von einem Lehrer, sondern von sich selbst. Dazu stellt ihnen der Moderator einerseits methodische Hilfen, andererseits seine gruppendynamische Erfahrung zur Verfügung. Die Beziehungen zwischen Gruppe, Moderator, Methode und Thema lassen sich schematisch als Geflecht darstellen:


1. Verhältnis von Gruppe und Thema

• Die Mitglieder der Gruppe besitzen fachliche Kenntnisse zum Thema.

Andernfalls: Eine selbstständige Themenbearbeitung ist nicht möglich.

• Das Thema ist für die Gruppe bedeutsam.

Andernfalls: Das Engagement für die Bearbeitung ist zu gering.

2. Verhältnis von Gruppe und Methoden

• Die Gruppe akzeptiert die Moderationsmethode. Falls sie noch nicht bekannt ist, sind die Mitglieder bereit, sie auszuprobieren.

Andernfalls: Die Themenbearbeitung wird durch Auseinandersetzungen über die Methode beeinträchtigt.

• Die Methode ist nur geeignet, wenn die persönlichen und inhaltlichen Spannungen in der Gruppe nicht zu hoch sind.

Andernfalls: Zusammenarbeit ist nicht möglich.

3. Verhältnis von Gruppe und Moderator

• Die Gruppe akzeptiert den Moderator als Methoden- und Kommunikationsfachmann.

Andernfalls: Da die Gruppe immer wieder das Verhalten des Moderators hinterfragt, wird themenbezogenes Arbeiten erschwert.

• Der Moderator akzeptiert die Gruppe als fachkompetent.

Andernfalls: Der Moderator mischt sich inhaltlich ein. Es kommt zu Auseinandersetzungen mit den Gruppenmitgliedern; manche empfinden sich als inkompetent beurteilt. Die Teilnehmer ziehen sich zurück oder beginnen (Macht-)Kämpfe mit dem Moderator.

4. Verhältnis von Moderator und Thema

• Der Moderator besitzt Grundwissen zu dem Thema.

Andernfalls: Er kann den Entscheidungsfindungsprozess der Gruppe nicht verfolgen. Daher kann er auch nicht steuernd eingreifen, wenn es nötig werden sollte.

• Das Thema betrifft den Moderator nicht zu stark.

Andernfalls: Er hat Probleme, sich inhaltlich zurückzuhalten.

5. Verhältnis von Thema und Methoden

• Die Moderationsmethode ist nicht für jedes Thema sinnvoll anzuwenden. Geeignet ist sie insbesondere, um komplexe Probleme zu durchdringen. Bei einfachen Aufgaben sollte sie nur sparsam angewendet werden.

Andernfalls: Der Zeitaufwand ist unangemessen hoch, die Gruppenmitglieder fühlen sich unterfordert.

6. Verhältnis von Moderator und Methoden

• Der Moderator beherrscht die Methoden.

Andernfalls: Er kann die Gruppe nicht ausreichend unterstützen, ihr Ziel zu erreichen.

• Die Methoden passen zur Persönlichkeit des Moderators.

Andernfalls: Er kann sie nicht überzeugend anwenden. Die Gruppenmitglieder spüren Unstimmigkeiten, wenn sich z. B. der Moderator normalerweise gern in den Vordergrund spielt und sich in der Moderation mühevoll zurückhalten muss. Damit wird vom Thema, das im Mittelpunkt stehen sollte, abgelenkt.

Schließlich wirkt sich noch die Umgebung, in der die Moderation stattfindet, aus. Ein unangenehmes Umfeld wirkt nicht gerade motivierend. Gerade für die Moderationsmethode ist aber die Motivation der Teilnehmer grundlegend – das Verfahren beruht ja auf der Aktivität der Gruppe.

Moderationsmethode und Zukunftswerkstatt

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