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Der Regen hatte aufgehört. Endlich. Nach Tagen und Tagen. Die pechschwarzen Nachtwolken rissen plötzlich auf und gaben die falbe Ampel am hohen Himmel frei, die sofort ein Silberlicht über die Hügel breitete. Das Bündel aus Fahrspuren, das den Weg vorstellte, war auf weite Strecken von Hecken gesäumt und verlor sich Richtung Norden in einer Schlangenlinie aus weit ausladenden Kurven, die zumindest die höchsten Hügel und steilsten Steigungen umschiffte.

Die Kutschentüren waren noch nicht ins Schloss gefallen, da schnalzte der Kutscher auch schon mit der Zunge und ließ die langen Zügel auf dem Rücken der Rösser einen wilden Tango veranstalten. Die Peitsche knallte einen Bogen nach dem andern. Was die Tiere endgültig aus ihrem traumvergessenen Dämmern riss und allmählich auf Trab brachte. Direkt hinter der ersten Kurve jagte die Peitsche sie in hämmernden, trotz des Mondlichts halsbrecherischen Galopp. Und sie zerrten die Kutsche hinter sich her wie einen angebundenen Knüttel. Die Räder zermalmten Stock und Stein, ließen die Pfützen prachtvolle Fontänen in die Dunkelheit schleudern, pflügten in den zahllosen Furchen, Kuhlen, Senken den hüfthohen Matsch, als ginge es darum, vor keinem anderen als Freund Hein selbst Reißaus zu nehmen.

Messerwetzen im Team Shakespeare

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