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»So wart er hier!«, war eine wispernde, aber deshalb nicht minder schneidende Stimme zu vernehmen. »Keinesfalls ausspannen! Und …« – die Stimme wurde noch leiser und noch schneidender – »… und sieh er zu, dass die Klepper leise sind. Keinen Mucks! Haben wir uns verstanden?«

Ohne eine Antwort abzuwarten, entfernte sich Walsingham. Die Beine stocksteif von der endlosen Kutschfahrt, knirschte er ein paar erste Schritte über den Schotter zur anderen Seite des Hofes. Was die vier Rappen, die aus der dritten Garde des Königshofes Ihrer Majestät selbst stammten, mit einem, wie’s schien, erleichterten Schnauben quittierten. Thomas Walsingham drehte sich um, durchbohrte den Kutscher mit einem pfeilspitzen Blick und schleuderte ein erneutes »Haben wir uns verstanden?» herüber. Bevor er sich nun endgültig rüber zum Wirtshaus begab. Auf seinen Schattenriss vor dem hell erleuchteten Flur allerdings wartete man vergebens. Die Tür wurde nicht geöffnet, Walsingham zog es – merkwürdig genug – vor, nicht einzutreten. Vielmehr muss er sich in den alten Bretterverschlag gleich neben dem Seitengebäude gedrückt haben.

Mit und ohne Walsinghams Befehl kehrte in und zwischen den Pferdeställen zügig Ruhe ein. Der Knecht arbeitete eh nur bis zur Dämmerung, so lange das Tageslicht eben ausreichte. Selbst jetzt, wenige Tage vor der Sonnwende, bedeutete das, dass die Pferde der Wirtshausgäste etliche Nachtstunden lang sich selbst überlassen waren, sich in aller Gemütsruhe den Futterraufen widmeten und mit mühlenlangsam malmenden Kiefern nach des Tages Müh und Last vor sich hin dösten. Die wohlige Mischung aus Tierwärme, süßem Duft frisch geschnittenen Frühlingsgrases und schläfriger Zufriedenheit legte sich in der kühlen Regennacht wie ein wollweiches Polster über den Stall.

Während gleich nebenan im Wirtshaus das hell erleuchtete Leben dröhnende Wogen schlug.

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