Читать книгу Messerwetzen im Team Shakespeare - Ulrich Land - Страница 9

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»Ich hab deinem dreimal verfluchten …« – Ohrfeige – »… Vater gesagt, er soll die Klepper …« – Ohrfeige – »… soll die Klepper angespannt lassen! …« – Ohrfeige – »… Und der, dämlich wie ’n Haufen Rattengekröse, was macht der?« – Ohrfeige.

»Er hat bloß«, der Knirps stand zitternd in der Tür und hielt sich mit beiden Händen das aufgequollene Gesicht, »hat bloß ans Wohl der Pferde Unserer Majestät The Maiden Queen gedacht und … «

Ohrfeige – »Der hat nichts zu denken. Und nimm die Hände runter, sonst setzt’s noch eine Portion Maulschellen extra! Du bleibst also dabei, dass dein hochgescheiter Herr Papa jetzt zu allem Überfluss am Biertisch hockt?«

»Ist wohl so, muss wohl.«

»Und weiß ganz genau, der Hundsfott, dass ich ihn da vor aller Öffentlichkeit nicht rauszerren kann. Also … also musst du jetzt ran!«

»Sehr wohl, der Herr, sehr wohl.«

Ohrfeige – »Quatsch nicht. Lass die Hufe traben!«

»Ich werf mir nur eben die Jacke übern Schlafanzug.«

Ohrfeige – »Das Einzige, was du wirfst, sind deine Füße, und zwar hopplahopp!«

»Aber Herr Walsingham, ich darf nur raus mit … «

Die nächste Ohrfeige traf den elfjährigen Sohn des Pferdeknechts mitten auf den Mund. Er brachte kein Wort mehr über die aufgeplatzten Lippen, traute sich nicht mal mehr, die herabgeronnenen Tränen von der Oberlippe zu lecken, stolperte, so schnell ihn seine kurzen Beine trugen, die Stiege runter in den Stall und machte sich an Zaumzeug und Zuggurten, an Kammdeckeln und Deichselketten zu schaffen. Die Spitzkummete waren fast schwerer als er selbst, und um sie über die Köpfe der Gäule zu legen, musste er auf ein schwankendes Konstrukt aus zwei übereinandergestellten Stallschemeln steigen. Aber die zu brennend roten Wülsten aufgeworfene Haut seines Gesichts gab ihm unmissverständlich zu verstehen, was er alles zu bewerkstelligen imstande war.

Messerwetzen im Team Shakespeare

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