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Der goldene Streitwagen Alexanders
ОглавлениеDas sagenhafte Gold der Lyder wurde durch Kroisos’ Niederlage Beute der Perser. Aber nicht lange. Alexander der Große entriss es im Jahr 330 vor Christus wiederum dem Großkönig Dareios. Der persische König musste nach der Schlacht bei Gaugamela fliehen. Alexander eilte ihm hinterher und fuhr Sieg auf Sieg ein. Er hatte es eilig, denn er wollte die persischen Schatzkammern in Besitz nehmen, ehe sie Dareios in Sicherheit bringen konnte.
Mit seinen berittenen Truppen erreichte er schließlich die große persische Königsstadt Persepolis. Die Schatzkammer wurde geplündert, der Königspalast in Brand gesteckt – als Rache für die Vernichtung der griechischen Akropolis durch den Perserkönig Xerxes. Der Chronist Diodor berichtet, dass Alexander damals mehr als 750.000 Talente Gold und Silber erbeutete. Ein Talent entspricht 26,2 Kilogramm. Das waren also angeblich fast 20.000 Tonnen Gold. Mehr als 3.000 Lastenkamele und über 10.000 Paar Maulesel sollen für den Transport eingesetzt worden sein.
Nacheinander eroberte Alexander auch die Schatzkammern von Susa, Pasargadei, Issos, Damaskus und Arbela. Nur noch eine große Schatzkammer, die von Ekbatana, dem heutigen Hamadan, galt es zu erobern. Der einst so mächtige Perserkönig Dareios war mit nur wenigen Getreuen, einem Pakkwagen und einer mit Gold beladenen Eselskarawane vor Alexanders Truppen dorthin in seine Sommerresidenz geflüchtet.
Als Alexander nach Gewaltritten einige Tage später dort eintraf, hatte Dareios das ihm verbliebene Gold in der Umgebung vergraben lassen. Kurz darauf war er von einem seiner Offiziere ermordet worden. Alexander ließ daraufhin die ganze Gegend nach dem Goldversteck absuchen. Nach wochenlanger Suche musste das Unterfangen schließlich ergebnislos abgebrochen werden. Das Gold ist bis heute verschollen.
Im Jahre 323 starb Alexander mit erst 33 Jahren. Er wurde in einem goldenen Sarg mitsamt seinem goldenen Wagen in der von ihm gegründeten Stadt Alexandria begraben.
250 Jahre nach dem Tod des großen Alexander suchte der römische Feldherr Oktavian, der spätere Kaiser Augustus, das Grab des Herrschers auf. Er ließ es öffnen und musste feststellen, dass dort weder ein Sarg noch ein Prunkwagen, weder goldene Grabeinlagen noch die Mumie Alexanders zu finden waren. Bis heute suchen Archäologen vergeblich nach der letzten Ruhestätte eines der größten Eroberer der Weltgeschichte.
Noch viele Jahre später fahndeten Könige und Kaiser nach dem Gold des Dareios. Crassus, der mächtige römischer Konsul, führte deswegen sogar einen Krieg mit den Parthern, einem iranischen Stamm, der die Nachfolge der Perser angetreten hatte. Nach einer Schlacht 53 v. Chr. östlich des Euphrat wurde er beim Rückzug gefangen genommen. Aus Zorn über seine Goldgier gossen ihm die Parther geschmolzenes Gold in die Kehle. Ein jämmerlicher Tod für einen römischen Senator, der zu den reichsten Menschen seiner Zeit gehörte.
Trajan war der letzte römische Kaiser, der das Dareios-Gold finden wollte. Auch er starb, im Jahr 117, auf dem Rückzug von einem Partherfeldzug. Angeblich hatte er sogar einen Fluss umleiten lassen, um an das sagenhafte Gold zu gelangen.
Der Schatz des Dareios erhitzt die Gemüter bis in unsere Tage. Der letzte Schah des Iran, Reza Pahlewi, schickte einen mit modernster Technik ausgerüsteten Suchtrupp los, um das Gelände um Hamadan zu untersuchen. Doch auch der wurde nicht fündig.