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Das Gold des Alarich

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Ende des 2. Jahrhunderts begann die germanische Völkerwanderung. Auslöser waren vor allem die aus dem Osten gewaltsam einstürmenden Hunnen. In diese Epoche des Umbruchs wurde der spätere westgotische König Alarich I. geboren. Schon früh erkannte er die zunehmende Schwäche des römischen Imperiums und begann 395 mit einem Teil der Westgoten einen siegreichen Feldzug durch römisches Territorium. Er unterwarf und plünderte die Provinzen Mazedonien, Thessalien und Illyrien und zog als siegreicher Held in Athen ein. Im Jahre 401 eroberte er die italienische Halbinsel und belagerte Rom, damals eine Stadt von über einer Million Einwohnern.

Die Römer versuchten ihre Freiheit zu erkaufen. Alarich forderte die Zahlung von 5.000 Pfund Gold, 30.000 Pfund Silber, 4.000 seidenen Gewändern, 30.000 Stück Scharlachtuch und 3.000 Pfund Pfeffer – weit mehr, als in den Schatzkammern Roms vorhanden war. Als Alternative zu den Zahlungen, die sie nicht leisten konnten, unterbreitete Alarich den Delegierten Roms den Vorschlag, ihm die beiden Provinzen Noricum zu überlassen. Im Gegenzug wollte er auf eine Eroberung Roms, die Forderung von Tributen und den Rang des Oberbefehlshabers der Streitkräfte des Römischen Reiches verzichten. In Überschätzung ihrer militärischen Kräfte lehnten die römischen Abgesandten diesen Vorschlag jedoch ab.

Alarich stürmte daraufhin am 24. August 410 die Hauptstadt, die nach dreitägigem grausamen Morden und Plünderungen verwüstet zurückblieb. Die Westgoten zogen sich mit reicher Beute, die neben Gold und Silber auch Kirchenschätze enthielt, in die Region Campanien zurück. Von dort aus gedachte Alarich, bis zur Südspitze Italiens vorzudringen, Sizilien zu unterwerfen und dann die römischen Provinzen in Afrika zu erobern.

Doch auf dem Weg dorthin starb er, ähnlich wie Alexander, im Alter von nur 34 Jahren auf dem Gipfel seiner Macht. Seine Heerführer ließen – so die Legende – den Fluss Busento in der Nähe der Stadt Cosenza von einer Schar von Sklaven umleiten, um ihren König mit einem Großteil der Schätze im Flussbett zu begraben. Anschließend wurde der Fluss wieder in sein altes Bett zurück geleitet, damit das Grab für alle Zeiten unerreichbar bliebe. Die Sklaven wurden ermordet, damit sie niemandem die Stelle, wo der König ruhte, verraten konnten.

Noch heute beschäftigen das Grab Alarichs und seine Schätze die Phantasie der Menschen. Genauso wie der Schatz der Nibelungen oder die vermissten Reichtümer von Attila, dem Hunnenkönig. Aber auch hier verliert sich die Spur des Goldes und noch immer wird danach gesucht.

Mythos Gold

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