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FRAGE 7

Hauptsache Gesundheit?

Gesundheit ist ein großes Geschenk. Wer dauernd gesund ist, weiß das in der Regel nicht zu schätzen. Er hält die Gesundheit zu leicht für selbstverständlich. Solche Oberflächlichkeit endet zu oft mit Schrecken. Plötzlich findet der Arzt bei einer Routineuntersuchung einen lebensbedrohlichen Tumor. Was nun? Wer Gesundheit zur Hauptsache erklärt, programmiert sich auf Zusammenbruch. Ich werde meine Gesundheit wie jeder andere auch irgendwann verlieren. Was ist dann die Hauptsache in meinem Leben?

Was der Standardwunsch bei Geburtstagen war – »Hauptsache Gesundheit!« –, wurde in der Coronavirus-Zeit zur täglichen, fast beschwörenden Grußformel: »Bleiben Sie gesund!«

Wir hatten uns mit der Illusion eingelullt, dass gegen jede Krankheit ein Heilmittel oder eine Heilmethode vorhanden ist. Dieses Sicherheitsgefühl bestimmte besonders die Menschen, die wie wir in Ländern mit vergleichsweise sehr guter medizinischer Versorgung leben. Dann trat das Coronavirus SARS-CoV-2 seine Reise um die Welt an. Kein Impfstoff schützte dagegen. Es gab keine erprobte Therapie gegen die dadurch verursachte Krankheit Covid-19. Die Experten mussten das eingestehen.

Angst breitete sich aus.

Ich postete am 25. März 2020 auf Facebook:

Ich höre und lese, dass die Alten durch das Coronavirus besonders gefährdet sind und deshalb geschützt werden müssen. Ich bin gestern 79 geworden und gehöre also definitiv zu dieser Gruppe. Ich gebe meinen Altersgenossen einen doppelten Rat:

1. Betet: ›Unser Leben währet 70 Jahre, und wenn’s hoch kommt, so sind’s 80 Jahre … Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.‹ (Psalm 90,10.12)

2. Bekehrt euch zu Jesus Christus. Dann könnt ihr mit dem Apostel Paulus sagen: ›Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn‹ (Philipper 1,21). Jesus ist für uns am Kreuz gestorben und Gott hat ihn am Ostermorgen auferweckt. ER allein vergibt uns unsere Sünden und versöhnt uns mit Gott. ER hat den Tod besiegt. ›In Jesus hab ich hier das beste Leben und sterb ich, wird er mir ein besseres geben.‹

Da meine Altersgenossen meist nicht bei Facebook sind, empfehle ich den Jüngeren, diese Nachricht mit herzlichen Grüßen vorzulesen oder auszudrucken und weiterzugeben.

›Dass Jesus siegt, bleibt ewig ausgemacht, sein ist die ganze Welt.‹ Gratulation allen, die sagen: ›Sein sind auch wir.‹ Halleluja!

In wenigen Tagen erreichte diese Nachricht über 39 000 Personen.

Wir sind noch mittendrin, während ich dies schreibe. Wie wird die Lage sein, wenn Sie, liebe Leser, dieses Buch in der Hand halten?

Was ist die Folge, wenn »Hauptsache Gesundheit!« nicht nur ein persönlicher Wunsch, sondern auch der wichtigste Maßstab für alles politische Handeln wird?

Nie da gewesen: Gottesdienste werden vom Staat verboten. Das Verbot wird von den Kirchen begrüßt. Bisher kannte man das nur aus Diktaturen. Im April 2020 fanden das 97 Prozent der Bevölkerung in Deutschland gut. Freiheitsrechte wurden eingeschränkt – zunächst sogar ohne Zeitangabe.

Der Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble antwortete in einem Interview mit der Berliner Zeitung DER TAGESSPIEGEL am 26. April 2020 auf die Frage nach den Maßstäben des politischen Handelns in dieser Krise:

Man tastet sich da ran. Lieber vorsichtig – denn der Weg zurück würde fürchterlich. Aber wenn ich höre, alles andere habe vor dem Schutz von Leben zurückzutreten, dann muss ich sagen: Das ist in dieser Absolutheit nicht richtig. Grundrechte beschränken sich gegenseitig. Wenn es überhaupt einen absoluten Wert in unserem Grundgesetz gibt, dann ist das die Würde des Menschen. Die ist unantastbar. Aber sie schließt nicht aus, dass wir sterben müssen.

Gesundheit wurde früher von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) so definiert: »Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.« Nach diesem Maßstab gibt es wohl nur Kranke und solche, die noch nicht zum Arzt gegangen sind.

In der Corona-Krise ging es aber offensichtlich vor allem ums Sterben. Beunruhigend waren ja nicht die vielen Fälle von Covid-19, die mit geringen oder erträglichen Symptomen verliefen, sondern die sehr schweren Fälle, die künstliche Beatmung nötig machten. Und von den künstlich beatmeten Patienten sind viele gestorben. In Deutschland sterben an jedem Tag durchschnittlich 2400 Menschen. Dass die im Zusammenhang mit Covid-19 Gestorbenen so große Angst auslösten, hängt wohl mit der Tatsache zusammen, dass gegen diese Krankheit keine Therapie und auch keine Impfung zur Verfügung standen. Die Hoffnung, bei schweren Verläufen das Sterben abwenden zu können, hatte keine hinreichende Begründung.

Wenn es keine Hoffnung über den Tod hinaus gibt, ist der Tod die endgültige Vernichtung aller Hoffnungen. Dann wird verständlicherweise die Verlängerung des Lebens ein so wichtiges Ziel, dass schon das Reden über das Sterben zum Tabu wird. Wer aber getrost sterben kann, wird auch zuversichtlich leben. Angesichts der panischen Angst in der aktuellen Seuchenzeit muss man fragen: Können viele nicht zuversichtlich leben, weil sie nicht getrost sterben können?

Jesus hat Massen von Menschen geheilt. Das ist unübersehbar, wenn man die Evangelien liest. Diese Heilungswunder werden in der Bibel »Zeichen« genannt. Sie sind Wegweiser. Wohin? Zur neuen Welt, die Gott am Ende der Zeit schaffen wird. Dem Apostel Johannes zeigt Jesus diese neue Welt. Er berichtet:

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

Offenbarung 21,1-4

Schon der Prophet Jesaja hat über 700 Jahre vor Jesus angekündigt, dass die Blinden sehen, die Tauben hören, die Gelähmten springen, die Stummen Gott lobsingen werden, wenn der Messias kommt (Jesaja 35,5-6). Als Johannes der Täufer im Gefängnis saß, schickte er Boten zu Jesus. Sie sollten ihn fragen, ob er der verheißene Messias war oder nicht. Jesus nannte den Boten die Erkennungszeichen, die Jesaja angekündigt hat (Matthäus 11,1-6).

So macht die Bibel überaus klar, dass Heilung und Gesundheit zu Gottes Plan mit der Welt gehören. Vollkommen gesund werden wir aber erst in Gottes neuer Welt sein. Auf dieses Ziel freuen wir uns, wenn wir Jesus nachfolgen. Unterwegs dahin erleben wir immer wieder Zeichen von wunderbarer Heilung – mit und ohne ärztliche Hilfe. Zeichen und Wegweiser sind nicht das Ziel, sie weisen den Weg zum Ziel.

Eines der stärksten Zeichen solcher Heilung tat Jesus im Jerusalemer Bethesda-Krankenhaus. In den Hallen um die Teiche lag unter den Kranken einer, der war seit 38 Jahren gelähmt. Jesus heilte ihn durch ein Wort. Jesus traf den Geheilten später auf dem Tempelgelände und sagte:

Siehe, du bist gesund geworden; sündige nicht mehr, dass dir nicht etwas Schlimmeres widerfahre.

Johannes 5,14

Was kann es Schlimmeres geben, als 38 Jahre gelähmt zu sein? Jesus sagt: Sünde. Sie trennt von Gott und bewirkt ewige Verdammnis. Man kann also körperlich topfit in die Hölle laufen.

Wir werden noch der Frage nachgehen, was nach dem Sterben kommt. Ob und wie wir diese Frage beantworten, hat für die Einstellung zum Leben vor dem Tod erhebliche Bedeutung. Wie wir in Corona-Zeiten gelernt haben, gilt das nicht nur für das Leben jedes Einzelnen, sondern auch für ganze Gesellschaften.

Jesus vertrauen - aus gutem Grund

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