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Mit welchen Rollen kann ich mich auf den Eignungstest vorbereiten?

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Autor Titel Rollen
Alegria, Alonso Die Überquerung des Niagara-Falls Carlo, Blondin
Anouilh, Jean Jeanne oder Die Lerche Titelrolle
Anouilh, Jean Antigone Titelrolle
Ayckbourn, Alan Ab jetzt Zoe
Belbel, Sergi Ein Augenblick vor dem Sterben
Borchert, Wolfgang Draußen vor der Tür Beckmann
Brasch, Thomas Lovely Rita Rita
Brecht, Bertolt Die Fischweiber Titelrolle
Brecht, Bertolt Die heilige Johanna der Schlachthöfe Titelrolle
Brecht, Bertolt Der kaukasische Kreidekreis Grusche, Simon
Brecht, Bertolt Herr Puntila und sein Knecht Matti Kuhmädchen, Eva
Brecht, Bertolt Der gute Mensch von Sezuan Shen-Te, Sun
Büchner, Georg Leonce und Lena Lena, Valerio, Leonce
Bukowski, Oliver So oder so
Eliot, T. S. Mord im Dom Zweiter Ritter
Enquist, Per Olof Aus dem Leben der Regenwürmer Hanna, Andersen
Erdmann, Nikolai Der Selbstmörder Podsekalnikow
Fo, Dario Zufälliger Tod eines Anarchisten Der Verrückte
Friel, Brian Lovers Mag, Joe
Friel, Brian Sprachstörungen Hugh, Maire
Friel, Brian Ich komme, Philadelphia Gareth
Frisch, Max Andorra Andri
Garcia Lorca, Federico Die wundersame Schustersfrau Titelrolle
Goethe, Johann W. Faust I Gretchen, Valentin, Schüler
Goethe, Johann W. Egmont Brackenburg
Goethe, Johann W. Iphigenie auf Tauris Titelrolle
Goethe, Johann W. Die Mitschuldigen Sophie, Alcest, Söller
Gogol, Nikolai Die Heirat Agafja
Gogol, Nikolai Der Revisor Ossip, Chlestakow
Goldoni, Carlo Der Diener zweier Herren Truffaldino
Gombrowicz, Witold Yvonne, die Burgunderprinzessin Königin Margarete
Groß, Jürgen Match Susanne, Bomber
Hacks, Peter Der Frieden 2. Sklave
Hauptmann, Gerhart Rose Bernd Titelrolle
Hauptmann, Gerhart Die Ratten Piperkarcka, Bruno Mechelke
Hauptmann, Gerhart Fuhrmann Henschel Franziska
Hauptmann, Gerhart Michael Kramer Arnold
Hebbel, Friedrich Maria Magdalena Klara, Karl
Hofmannsthal, H. v. Elektra Elektra
Ibsen, Henrik Gespenster Oswald
Ibsen, Henrik Peer Gynt Titelrolle
Kleist, Heinrich von Der zerbrochene Krug Eve, Ruprecht
Kleist, Heinrich von Penthesilea Meroe
Kleist, Heinrich von Das Käthchen von Heilbronn Graf vom Strahl
Kleist, Heinrich von Amphitryon Sosias
Lessing, Gotthold E. Emilia Galotti Emilia
Lessing, Gotthold E. Nathan der Weise Tempelherr, Klosterbruder, Derwisch
Lessing, Gotthold E. Miss Sara Sampson Sara, Marwood, Mellefont
Molière, Jean-B. Amphitryon Sosias
Molière, Jean-B. Tartuffe Dorine
O’Casey, Sean Nanni geht aus Titelrolle
Ostermaier, Albert 99 Grad Nolk
Pinter, Harold Monolog Mann
Plenzdorf, Ulrich Die neuen Leiden des jungen W. Edgar Wibeau
Ravenhill, Mark Shoppen und Ficken Robbie, Mark, Lulu (Anfangsszenen d. Stückes)
Reza, Yasmina Kunst Marc, Serge, Yvan
Sartre, Jean-Paul Die Fliegen Elektra
Schiller, Friedrich Kabale und Liebe Lady Milford, Ferdinand
Schiller, Friedrich Maria Stuart Maria, Elisabeth, Mortimer
Schiller, Friedrich Die Verschwörung d. Fiesko zu Genua Hassan
Schiller, Friedrich Wilhelm Tell Melchthal
Schiller, Friedrich Wallenstein Max Piccolomini
Schiller, Friedrich Die Räuber Karl, Franz, Roller, Spiegelberg, Amalia
Schimmelpfennig, Roland Push up 1-3 Sabine
Schnitzler, Arthur Fräulein Else Else
Schwarz, Jewgeni Der Drache Lanzelot
Serreau, Coline Hase Hase Hase
Shakespeare, William Was ihr wollt Maria, Viola, Malvolio
Shakespeare, William Romeo und Julia Julia, Romeo
Shakespeare, William Richard III. Clarence
Shakespeare, William Sommernachtstraum Zettel
Shakespeare, William Der Widerspenstigen Zähmung Petruccio, Grumio
Shakespeare, William Der Kaufmann von Venedig Lanzelot, Gobbo
Shakespeare, William Hamlet Hamlet, Ophelia
Shaw, George B. Die heilige Johanna Titelrolle
Simon, Neil Das Vorsprechen (nach Tschechow)
Strauß, Botho Der Narr und seine Frau heute abend in Pancomedia Sylvia Kessel
Strindberg, August Fräulein Julie Titelrolle
Süskind, Patrick Der Kontrabass Er
Tabori, George Jubiläum Lotte
Tschechow, Anton Der Heiratsantrag Natalia, Lomow
Turgenjew, Iwan Ein Monat auf dem Lande Vera, Spigelski
Walser, Martin Aus dem Wortschatz unserer Kämpfe Eine Frau
Wedekind, Frank Frühlings Erwachen Wendla, Moritz, Melchior, Hänschen
Wesker, Arnold Der kurze Prozess Smiler
Williams, Tennesee Die Glasmenagerie Laura, Tom
Young, Phil Kissing God Amy, Mark

Man muss sich bei der Rollenauswahl nicht unbedingt ausschließlich auf Monologe konzentrieren, auch ein gut verständlicher Dialog kann spannend gespielt werden. Allerdings ist es schwierig, auf der Bühne auf die Sätze eines Gegenübers zu reagieren, der dort nicht wirklich steht und etwas sagt, sondern den man sich vorstellen muss. Indiskutabel ist es, gleich beide Figuren eines Dialoges zu spielen oder sich einen Partner mitzubringen. Monologe hingegen dürfen durchaus ein wenig gekürzt werden, solange Sprachstil und Inhalt nicht verändert werden.

»Natürlich darf man seinen Text formen und streichen. Ich möchte nur erkennen können, was der Bewerber mit den Strichen bezweckt und warum er sie so gemacht hat und nicht anders.«

Jochen Schölch, Leiter des Studiengangs Schauspiel der Hochschule für Musik und Theater August Everding, München

Wenn ein Bewerber drei Rollen gefunden hat, die ihn begeistern, und er durch das mehrmalige Lesen des gesamten Stückes genau weiß und versteht, was die Figur fühlt, wie sie handelt und reagiert, sollte er den Text auswendig lernen. Da jeder Prüfling bei der Aufnahmeprüfung sehr aufgeregt ist, darf es nicht passieren, dass er über seinen Text nachdenken muss, weil er ihn nicht perfekt beherrscht.

Es gibt viele unterschiedliche Ansätze, wie eine Rolle angelegt und interpretiert werden kann. Eine Menge Bücher beschäftigen sich ausschließlich mit diesem Thema und sind zur Orientierung empfehlenswert.

Um eine Rolle gut erarbeiten und sie realistisch und glaubwürdig darstellen zu können, muss man sich ein Bild des Charakters der Figur machen. Die Facetten des Charakters erschließen sich sowohl aus den Szenen, in denen die Figur alleine oder zusammen mit anderen agiert, aber auch aus Szenen, in denen über die Figur gesprochen wird. Es ist wichtig, sich in die Rolle hineinzuversetzen: Wenn ich diese Person bin, wie reagiere ich dann in der Situation, die ich darstellen möchte?

Bei der Erarbeitung einer Szene können folgende Fragen hilfreich sein:

Woher komme ich? Was habe ich erlebt? Wie ist mein Gefühl? Wie mein Körperzustand? Was für eine Energie habe ich in mir? Was zeige ich davon? Was will ich? Was habe ich für einen Plan und für Absichten? Wie will ich den Plan durchsetzen? Was sollen Partner und Publikum davon erfahren? Wie stark bestimmt meine Absicht mein Handeln und Reden?

In welchen Raum trete ich ein? Was ist das für ein Ort? Wie ist die Atmosphäre? Was kenne ich, was nehme ich wahr? Reagiere ich darauf? Wer ist da? Habe ich die Anwesenden erwartet? Kenne ich sie? Wie sind meine Beziehungen zu ihnen? Wie reagiere ich auf sie? Was will ich für einen Eindruck machen? Wohin will ich danach? Was erwartet mich? Wie ist meine momentane Haltung? Wie ist mein Plan für die Zukunft?

Im Prüfungsraum stehen immer Tische, eine Couch und ein Stuhl zur Verfügung. Wer ein Requisit benötigt, sollte es sich zur Prüfung mitbringen. Auch über ein Kostüm kann man sich Gedanken machen. Allerdings braucht man bei einer Rolle aus dem 18. Jahrhundert kein originalgetreues Kostüm tragen, ein langer Rock reicht bei einer Frau schon aus.

»Jeder Bewerber hat nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung. Diese sollte man nicht mit umständlichen und langen Umzügen vertrödeln. Das Kostüm soll zwar das Körpergefühl betonen, einen kompletten Theaterumzug will aber keiner sehen.«

Jochen Schölch, Leiter des Studiengangs Schauspiel der Hochschule für Musik und Theater August Everding, München

Die Schauspielschulen erwarten keine perfekten technische Fertigkeiten oder besonders originelle Leistungen, sie möchten vielmehr Fleiß, Bühnenpräsenz und Persönlichkeit sehen. Der Bewerber sollte einfach versuchen, sich in die Situation und den Charakter hineinzubegeben und diesen glaubhaft darzustellen. Das verlangt die Benutzung und Beherrschung von Stimme, Sprache und Körper. Dennoch darf dabei die Lust am Spielen nicht vergessen werden.

Wer im Schultheater aktiv war, sollte nicht unbedingt die Rollen darstellen, die er dort gespielt hat.

»Was im Schultheater gut geklappt hat, ist nicht unbedingt für eine Aufnahmeprüfung geeignet. Grundsätzlich raten wir davon ab, Rollen vorzusprechen, die man schon einmal gespielt hat. Vor allem ist es wichtig, die Rollen eigenständig zu erarbeiten.«

Hanns Dietrich Schmidt, Professor der Folkwang Hochschule Essen

Viele Bewerber bereiten sich zusammen mit einem Schauspieler, Schauspiellehrer oder Regisseur auf die Prüfung vor. Das ist zwar nicht verboten, aber es wird nicht gerne gesehen, da durch das Antrainierte das eigene Talent und die Ursprünglichkeit nicht selten verdeckt werden. Die Prüfungskommission möchte nicht die Dressur des Lehrers sehen, sondern die eigene Fantasie des Prüflings, seine Gedanken zur Rolle und sein Sprachgefühl. Einem durchinszenierten Vorsprechen zieht die Kommission den Funken Leidenschaft und das Brennen für das Spiel vor.

Traumberuf Schauspieler

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